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Geheimagentin Nikki Price

Geheimagentin Nikki Price

Titel: Geheimagentin Nikki Price Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Randall Wisdom
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lernt."
    "Herrje, sie ist erst neun!"
    "Auch Neunjährige können lernen, sich zu wehren. Ihr Leben liegt in meiner Hand. Ich lasse meine Kontrolle durch nichts gefährden."
    "Haben Sie noch nie die Kontrolle verloren?"
    "Nie."
    "Das ist gut zu wissen." Scott stand auf und schob behutsam den Stuhl unter den Tisch. "Wenn sie mit Heather reden wollen, ist es mir recht. Ich möchte sie nicht wegschicken. Falls Sie es für nötig halten, werde ich es trotzdem arrangieren, aber nur als letzten Ausweg."
    Sie spürte seinen Schmerz und verkündete unwillkürlich:
    "Ich wollte diesen Auftrag überhaupt nicht annehmen."
    "Wenigstens, hat Harvey nicht verlangt, daß Sie wieder in die Marine eintreten." Nach kur zem Zögern fügte er hinzu: "Sie haben mir nie erzählt, warum Sie ausgetreten sind."
    "Scheren Sie sich zum Teufel", sagte sie tonlos.
    "Vielleicht sollte ich Ihren Vater fragen. Er weiß es bestimmt."
    Mit bedächtigen, nachdrücklichen Bewegungen ergriff Nikki ihre Tasche. Scott fragte sich unwillkürlich, ob er sich vorsichtshalber ducken solle. "Falls Sie Verstand genug besitzen, der nicht auf die Entwicklung von Überschallwaffen zur Vernichtung von Menschen gerichtet ist, empfehle ich Ihnen, Ihre Aussage zu überdenken. Denn wenn Sie weiterleben wollen, sollten Sie den Admiral nie wieder erwähnen." Gelassen hängte sie sich die Tasche über die Schulter und verließ die Küche.
    "Heather, darf ich reinkommen?" rief Nikki und klopfte an die Tür.
    Stille herrschte auf der anderen Seite. Dann öffnete Heather mit einem wütenden Gesichtsausdruck, der Nikki an ihre eigene Kindheit erinnerte. Wenn sie gewagt hatte, ihren Vater durch irgendeine Tat zu erzürnen, war sie ihm wie einer seiner Offiziere entgegengetreten. Doch das Strafmaß war stets härter ausgefallen.
    "Wenn ich nein sage, kommst du ja trotzdem rein." Heather durchquerte den Raum und ließ sich auf das Bett fallen.
    "Nein. Ich würde nicht ohne deine Erlaubnis in dein Zimmer kommen, außer in einem Notfall." Nikki trat ein und blickte sich um. Weitere Veränderungen.
    Der Raum stellte einen idealen Zufluchtsort für ein junges Mädchen dar. An den Wänden hingen Bildtapeten mit einer blumenübersäten Wiese und Vögeln und Schmetterlingen vor einem strahlend blauen Himmel. Schneeweiße Wolken waren an die Decke gemalt. Die Regale waren mit Puppen und Stofftieren gefüllt, mit denen offensichtlich viel gespielt wurde. In einer Ecke standen ein Kindertisch und Stühle.
    Es war ein Zimmer, für das Nikki als Kind alles gegeben hätte. Ein Zimmer, wie sie es nie besessen hatte. Ein kunstvolles, viktorianisches Puppenhaus auf einem Tisch unter dem Fenster erregte ihre besondere Aufmerksamkeit. Sie ging hinüber, hockte sich davor und befühlte die Spitzengardine im Eßzimmer.
    "Als ich so alt war wie du, habe ich mir so ein Puppenhaus gewünscht", flüsterte sie.
    "Daddy hat es mir zum Geburtstag geschenkt. Hast du auch eins zum Geburtstag gekriegt?"
    Nikki schüttelte den Kopf und stand langsam auf. "Weil mein Dad bei der Marine war, sind wir oft umgezogen. Er hat gesagt, ich brauche keine Sachen, die beim Umzug nur kaputtgehen, und er fand ein Puppenhaus nicht angemessen für eine Militärstochter."
    Heather zog nachdenklich die Brauen zusammen. "Aber wenn du es gut eingepackt hättest, wäre es doch nicht kaputtgegangen. Und wenn doch, hätte dein Daddy es reparieren können."
    Nikki lächelte und setzte sich zu ihr auf das Bett. Er war nicht viel zu Hause. Aber das ist schon sehr lange her." Hastig wechselte sie das Thema. "Reden wir von der Gegenwart, ja?
    Zum Beispiel die Post. Du weißt doch, daß jemand deinem Daddy weh tun will und sogar versucht hat, dir weh zu tun."
    Heather nickte stumm.
    Nikki holte tief Luft. "Manchmal versuchen sie es auf andere Weise, als ins Haus einzudringen. Sie legen Bomben in Briefe oder Päckchen und schicken sie an denjenigen, dem sie weh tun wollen. Deswegen bin ich hier, um deinen Daddy und dich zu beschützen."
    Heather blickte verwirrt drein. "Aber du bist doch die Haushälterin."
    Nikki schüttelte den Kopf. "Nein, Liebes. Ich war eine Zeitlang bei der Marine und habe gelernt, andere Leute zu beschützen. Deswegen hole ich die Post aus dem Kasten, solange ich hier bin."
    Heather blickte besorgt drein. "Aber wenn die uns weh tun können, dann können sie dir auch weh tun."
    "Ich bin sehr vorsichtig. Außerdem ist es mein Beruf. Okay?"
    Heather dachte darüber nach und nickte dann. "Ich hoffe bloß, daß der

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