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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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noch der Fall ist.« Nicht, nachdem ich sie angelogen und mein tödliches kleines Päckchen nach Hause geschmuggelt habe. »Die Proteaner werfen mir Genozid vor, und Okasan ist da vermutlich der gleichen Ansicht. Nachdem sie mit mir gesprochen hat, werden die Proteaner mich wahrscheinlich von meinem Elend erlösen.«
    »Vielleicht hatten sie gehofft, dass ich ihnen das abnehmen würde. Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb sie dich hier reingesteckt haben. Aber ich kann dir kein Leid zufügen. Ich kann ein gutes Wort für dich einlegen.«
    Tristan rührte das Angebot, aber er wusste, dass es sinnlos war. »Spar dir die Mühe. Und überhaupt – warum sollten sie auf dich hören?«
    »Weil ich vorhabe, mich ihnen anzuschließen.«
    Das war nun wirklich eine Überraschung. »Mit all der Freiheit, die du genießt? Deinem eigenen Apartment? Warum solltest du das aufgeben, um hier zu leben?«
    »Weil ich schließlich doch in einem solchen Loch enden werde. Das Apartment gehört nicht mir. Das haben die Arena-Bosse zur Verfügung gestellt. Das Gleiche gilt für meine Bewegungsfreiheit. Alles Vergünstigungen, die man als Champion genießt … solange ich Champion bleibe. Aber was geschieht, wenn ich anfange zu verlieren?« Er deutete mit dem Daumen über seine Schulter. »Ab ins Gehege.«
    »Immer noch besser als dieses muffige Loch.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.« Eel fing an, auf und ab zu gehen. »Ich hatte hier Zeit zum Nachdenken … über diese Idee von einer Familie … die Vorstellung, zu etwas zu gehören, das größer ist als ich … mit einem größeren Organismus verbunden zu sein. Ich glaube, das gefällt mir.«
    Tristan nickte. »Ich weiß, was du meinst.« Er hatte ebenfalls angefangen, an der Vorstellung Gefallen zu finden. Aber das konnte er ja jetzt vergessen.
    »Und nach dem, was Flagge den Kaze-Mimiks angetan hat«, sagte Eel. »Das zeigt ja, was sie von uns halten. Wegwerfprodukte.«
    »Eigentum. Ein Werkzeug, das man ersetzen kann.«
    »Ja, eben, etwas, das man wegwirft, wenn man es nicht mehr braucht. Aber eine Familie … eine Familie ist etwas für immer.« Er blieb stehen. »Zum Teufel mit Flagge. Ich schließe mich Proteus an.«
    Tristan fragte sich, wie lange ein Mimik, der ein Luxusapartment gewöhnt war, das Leben hier unten aushalten würde. Aber was er dachte, war schließlich unwichtig.
    Tristan griff in seine Tasche. »Dann wirst du das hier brauchen.«
    Er stellte überrascht fest, dass alle Taschen leer waren, und dann wurde ihm bewusst, dass seine Überraschung fehl am Platz war. Warum sollten die Proteaner ihm seine Schablonen lassen?
    »Ich habe deine Garderobe mitgebracht. Deine neuen Brüder haben sie. Frag sie danach.«
    Eel starrte ihn einen Augenblick lang an. »Das hast du getan? Du hast sie mitgebracht?«
    So war es eigentlich nicht gewesen, dachte Tristan.
    In seiner Eile, Kaze hinter sich zu lassen, hatte er nach allem gegriffen, was auch nur annähernd nützlich ausgesehen hatte. Und Eels Garderobe war einfach zur Hand gewesen.
    Tristan zuckte mit den Achseln. »Ich werde sie bestimmt nicht mehr brauchen.«
    Eel ging auf die Tür zu. »Ich weiß nicht, ob es viel nützen wird, aber ich werde für dich tun, was ich kann.«
    Tristan sagte nichts, als Eel hinauseilte. Er blieb zusammengekauert auf dem Bett sitzen und starrte zu Boden. Und dann hörte er, wie die Tür aufging. Er blickte auf und erwartete, Krek oder Callin zu sehen. Aber es war eine Frau.
    Lani.

 
24
     
    Tristan schoss in die Höhe.
    »Sie sind das?«, sagte er. »Sind Sie es wirklich?«
    Sie nickte. »Eigentlich sollte ich diese Frage stellen, finden Sie nicht? Die haben mir gesagt, Tristan sei in diesem Raum, aber ich stehe hier jemandem gegenüber, den ich noch nie zuvor gesehen habe.« Sie schüttelte den Kopf. »Das ist so verdammt verwirrend.«
    »Ich bin derselbe Mann, zu dem Sie gesagt haben, ein Mensch zu sein, eine Person zu sein, sei mehr, als nur einen bestimmten Satz Gene zu haben. Und Sie haben mir auch gesagt, ich solle mir von niemandem etwas anderes einreden lassen.«
    Sie biss sich auf die Unterlippe und sah so aus, als würde sie gleich zu weinen anfangen. »Ja«, sagte sie leise. »Sie sind es.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu und hielt inne.
    Ich bin es. Aber bist du es auch?
    Wenn er nur sicher sein könnte. Das konnte ein Trick sein, eine gemeine Hinterhältigkeit der Proteaner. Möglicherweise hatten sie sich eine beschreibbare Schablone beschafft und Lanis Genom an

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