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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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sind dahin.«
    »Aber die Zitadelle wimmelt doch von Polizei«, sagte Eel. »Die besten Leute, die sie haben.«
    »Wie gut sie sind, ist ohne Belang, wenn wir aus einer Richtung angreifen, mit der sie nicht rechnen und auf die sie nicht vorbereitet sind – von unten.«
    »Aber wenn der Alarm ertönt, holen sie doch sofort Verstärkungen.«
    »Deshalb muss es blitzschnell ablaufen. Ein so genannter chirurgischer Schlag. Sobald wir einmal drinnen sind, können wir Okasans Peiler dazu benutzen, um sie zu finden. Dann befreien wir sie und verschwinden wieder.«
    Und hoffentlich wird Lani bei ihr sein, dachte Tristan.
    Wenn nicht, dann würde er sich vielleicht von den anderen trennen und nach ihr suchen müssen.
    »Wie meinst du also, Bruder Eel? Wirst du mitkommen?«
    Eel gab keine Antwort. Er saß neben Tristan und starrte vor sich hin, machte aber nicht den Eindruck, etwas zu sehen. Seine Gedanken schienen Lichtjahre entfernt zu sein.
    Schließlich sah es so aus, als ob er zu einer Entscheidung gekommen wäre. Sein Blick kehrte aus der Ferne zurück und wandte sich Tristan zu.
    »Also gut. Aber ich muss einen kurzen Blick auf diesen Universalschlüssel werfen, den diese Burschen angeblich haben.«
    »Flagge hat dir dieses Luxusapartment gegeben und dein Roaming Grid nicht freigeschaltet?«
    »Beinahe frei – für die Freizone und fast ganz Flagge Quarter, aber zum Bereich der Zitadelle habe ich keinen Zugang. Es gäbe ja auch keinen Grund für mich, jemals dorthin zu gehen, hat man mir gesagt. Und da hatten sie auch Recht. Bis jetzt.« Er stand auf und sah sich um. »Wo ist Krek?«
    Tristan hatte den Proteus-Anführer nicht mehr aus den Augen gelassen, seit die Entscheidung zum Angriff gefallen war. »Dort drüben.«
    Eel nickte und setzte sich in Bewegung, aber nach ein paar Schritten blieb er stehen und kehrte um. Er zog etwas aus der Tasche und hielt es Tristan hin.
    »Da. Nimm das.«
    Tristan nahm den Gegenstand: eine Schablone. Er blickte zu Eel auf.
    »Wer ist das?«
    »Meine Echsenschablone – die, die ich trug, als ich dich in der Rohrbahnstation erwischt habe. Ich nenne sie ›Drachenmodus‹. Du kannst sie bei dem Angriff verwenden. Das ist eine hervorragende Kampfmasque.«
    »Aber was ist mit dir?«
    »Ich habe noch eine. Nimm du die hier. Könnte sein, dass du sie brauchst. Aber sei vorsichtig. Beim ersten Einsatz ist sie möglicherweise schwer zu beherrschen.«
    Tristan starrte die kleine Scheibe an. Das war ein gewichtiges Geschenk. Eel gab ihm eine seiner wertvollen Gladiator-Schablonen. Tristan war gerührt.
    »Vielen Dank. Das werde ich dir nie vergessen. Und ich werde sie gut einsetzen.«
    Tristan blickte ihm nach, wie er zu Krek ging und mit ihm redete, und sah, wie Krek dann einen anderen Mimik zu sich rief und Eel mit ihm wegschickte.
    Und dann war Krek allein.
    Zeit für Tristan, seinen Wunsch vorzubringen. Er atmete tief durch und ging dann zu Krek hinüber, der damit beschäftigt war, Pulser zu laden.
    »Ich komme mit.«
    Krek blickte auf und starrte ihn einen Augenblick lang an. »Wer mitkommt, entscheide ich, und du gehörst nicht mit dazu.«
    Das hatte Tristan befürchtet. Aber er musste es schaffen, Krek zu überzeugen. Er musste an dem Angriff beteiligt sein. Er war vielleicht Lanis einzige Chance.
    »Ihr braucht mich. Ich bin der Einzige von uns, der schon einmal in der Zitadelle war. Ich -«
    »›Uns‹? Seit wann bist du einer von ›uns‹?«
    »Seit ich auf der Flucht bin.«
    »Nein. Das reicht nicht. Du hast schon einmal gelogen, und diese Lüge hat zahllose Mimikbrüder das Leben gekostet. Nicht zu glauben! Du verlangst, dass wir unser Leben riskieren, indem wir dich mitnehmen.«
    »Ihr müsst ihn mitnehmen.« Das war Mung, der näher trat und jetzt auf Tristan zeigte. »Er kennt sich in den unteren Etagen der Zitadelle aus. Er hat ihr Datencenter über VR erkundet. Okasan wird die 662RHC-Sequenz nicht freiwillig aufgeben, also wird Flagge ihr Gehirn danach absuchen müssen. Deshalb haben sie sie in die Zitadelle gebracht. Sie werden die Gedächtnissonde in ihrem Datencenter einsetzen. Und Tristan ist dort gewesen.«
    »Uns ist egal, wo er gewesen ist.« Das war die Stimme von Callin. »Wir wollen keinen Verräter -«
    »Verdammt!«
    Ohne Vorwarnung – er war selbst überrascht – stieß Tristan Callin heftig mit beiden Händen von sich. Die Augen des Mimik weiteten sich vor Verblüffung, als er ein paar Schritte zurücktaumelte, und verengten sich dann wutentbrannt. Tristan

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