Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello

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bin, kann ich nicht zu ihr zurückkehren, dachte er. Aber ich bin bloß ein Mimik. Es ist ja nicht so, als würde man ein richtiges Leben verlieren, oder? Nicht schlimmer, als wenn eine von diesen Maschinen explodierte. Ich bin ja bloß eine etwas kompliziertere Maschine.
    Ich bin ersetzbar.
    Und der einzige Grund, dass ich überhaupt einen Wert habe, ist, dass ich diesen Viruscode bei mir führe.
    Warum klammere ich mich dann so an das Leben? Kann mir das jemand sagen? Warum ist mir das so verdammt wichtig?
    Ein Geräusch stieg in seiner Kehle auf; es begann als leises Flüstern und wurde dann lauter und schriller, als er auf sein Ziel zuraste, schwoll an, als er auf den Tragflächenschalter schlug und hundert Meter vor der Mauer den Joystick zu sich heranriss. Jeder Instinkt in ihm verlangte, dass er die Augen schloss, um den unvermeidlichen Aufprall wenigstens nicht zu sehen, aber Tristan zwang sie, offen zu bleiben, als er über die Mauer fegte, scheinbar nur Millimeter über der Mauerkrone.
    Er hörte ein lautes Wumm und spürte, wie der Schweber ins Taumeln geriet, als er mit der Unterpartie den äußeren Mauerrand berührte, und dann – wie durch ein Wunder – hatte er den Lichtschein verlassen, stürzte sich hinein in das Dunkel, das dahinter lag.


TEIL DREI
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IN DIE DUNKELHEIT

14

    Er hatte es geschafft. Er hatte die Mauer um Flagge Quarter überwunden, ehe sie einen Schuss auf ihn hatten abgeben können. Er befand sich über der Freizone.
    Tristan spürte, dass sein Herz immer noch wild schlug.
    Aber zum Feiern war es noch zu früh – ein schneller Blick in seinen Heckschirm zeigte ihm, dass er keineswegs außer Gefahr war. Mindestens ein Dutzend Lichtpunkte waren hinter ihm ausgeschwärmt.
    Da kommen sie, die Flagger.
    Er tauchte blitzschnell nach links weg, auf Süd-Ost-Kurs, über die niedrigeren Dächer der Freizone – seine Karte sagte ihm, dass er dahinter die nördlichste Grenze von Kaze finden würde –, und jetzt legte er den Schalter um, um die Tragflächen einzuziehen.
    Er warf einen Blick auf seine Displays und stellte fest, dass er an Geschwindigkeit verlor. Das dürfte nicht sein. Erschreckt überprüfte er Beschleunigung – maximal – und Energie – reichlich. Was stimmte da nicht?
    »Regis!«, schrie er. »Regis – warum zum Teufel verliere ich an Geschwindigkeit?«
    Ein Humanoid mit spitzen Ohren erschien. »Ich glaube, Captain, man hat Sie bereits informiert, dass Regis aussetzt. Was Ihre Frage betrifft, so sagt einem die Logik, dass es drei mögliche Gründe dafür gibt, Geschwindigkeit zu verlieren. A: Der Treibstoff geht Ihnen aus; B: Ihr Motor ist durch Pulserfeuer beschädigt worden; C: Ihre Tragflächen sind noch ausgefahren. Da das Display ausreichende Maschinenfunktion und Treibstoffversorgung anzeigt, bleibt uns Alternative C.«
    »Meine Tragflächen? Aber die habe ich doch einge -«
    Tristan sah hinaus, und da waren sie noch, ausgefahren. Er kippte den Schalter vor und zurück, aber die Tragflächen reagierten nicht.
    Verdammt! Als er beim Überfliegen der Mauer die Mauerkrone geschrammt hatte, mussten sich die Tragflächen verklemmt haben.
    Und sein Heckschirm zeigte, dass die Verfolger schnell aufholten.
    »Such mir einen Platz zum Landen.«
    Die chaotische Landkarte der Freizone wurde sichtbar – völlig anders als das geordnete Gitter von Flagge Quarter – und zeigte Tristans Maschine und die Verfolger als sich langsam bewegende, rote Punkte.
    »Nach der Geschwindigkeit zu schließen, mit der die fremden Fahrzeuge aufholen, Captain«, sagte der Humanoid, »kalkuliere ich, dass sie in 4,7 Minuten in Schussweite sein werden. Bei durchschnittlicher Zielgenauigkeit werden sie -«
    »Sag mir einfach, wo ich am besten landen kann!«
    »Wie Sie wünschen. Nach Ihrer gegenwärtigen Position gibt es geeignete Orte mit relativ gleichwertigen Fluchtwahrscheinlichkeiten in den Vierteln Stebbins, Orsini und Bascombe.«
    Der letzte Name klang irgendwie vertraut. »Bascombe. Schnell.«
    Er sah zu, wie die Umrisse des Bascombe-Viertels sich auf der Karte in grünen Schein hüllten. Kein schlechter Platz, um zu landen – es gab dort eine Menge Künstler und Schausteller, die alle von realen Galerien, Theatern und Klubs angezogen wurden.
    Und auf der Karte pulsierte ein kleines Viereck in dem Viertel in hellerem Grün.
    »Captain, das auf dem Display angezeigte Gebäude hat anscheinend ein für eine Landung geeignetes Flachdach.«
    »Gute Arbeit. Aus.«
    Als das