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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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PDA verblasste, sah Tristan ein gutes Stück rechts von sich einen Laserblitz. Er blickte in seinen Heckschirm – sie kamen näher. Seine Geschwindigkeit hatte sich stabilisiert, aber sie war wesentlich geringer als die, zu der seine Verfolger mit eingezogenen Tragflächen imstande waren. Er spielte mit dem Beschleunigungshebel, um zu sehen, ob er aus der Maschine noch ein wenig mehr Tempo herausholen konnte, aber das war nicht der Fall.
    Als er das Bascombe-Viertel erreicht hatte, brachte Tristan seinen Schweber auf Dachhöhe, und als er sich dann dem Gebäude näherte, das der PDA ausgewählt hatte, verlangsamte er sein Tempo. Als das Gebäude schließlich mit bloßem Auge sichtbar wurde, schob er die Seitentür auf und sah nach unten.
    Er befand sich gut hundert Meter über Straßenniveau, aber das Dach … das sollte ein Fall von nicht mehr als fünf Metern sein. Er nahm das Tempo noch ein wenig zurück.
    Dann atmete er tief durch, packte mit beiden Händen die Trittstange unter der Tür und schwang sich in die Nacht hinaus. Und dann hing er da und wartete auf das Dach.
    Der Schweber war jetzt beinahe auf Gleitgeschwindigkeit. Er warf einen Blick nach hinten und sah die hartnäckigen Verfolger hoch über ihm am Himmel. Jetzt gingen die beiden Vordersten in Sturzflug über, wollten ihn offenbar von oben angreifen. Konnten sie sehen, was er vorhatte?
    Er blickte wieder in die Tiefe – hatte die Dachfläche jetzt beinahe unter sich. Als der Mauerrand unter seinen Füßen vorbeizog, ließ er sich fallen, kam auf der verwitterten Oberfläche auf und duckte sich hinter einen Lüftungsschacht, während sein Schweber weiterflog.
    Er konnte hier nicht abwarten, um das Schicksal des Schwebers zu beobachten. Hoffentlich würden die Verfolger ihn aus dem Himmel brennen, ehe er in die Menge auf der Straße stürzte, und dann abwarten, bis das Wrack abgekühlt war, ehe sie anfingen, nach seiner Leiche zu suchen. Aber wenn jemand bemerkt hatte, dass er abgesprungen war, würden sie binnen weniger Minuten im ganzen Gebäude ausschwärmen.
    Er musste zusehen, dass er von diesem Dach herunterkam, hinunter auf die Straße – und zwar schnell.
    Tristan zerrte an dem Gitter über dem Lüftungsschacht und stellte fest, dass es nicht verriegelt war. Er kroch durch die Öffnung, zog das Gitter hinter sich zu und kauerte sich auf den schmalen Vorsprung. Dann tastete er in der Dunkelheit umher.
    Verdammt. Ein weicher Ventilator. Metall oder Plastik hätte ihm den Abstieg erleichtert. Aber diese Dinger waren halb lebendig, passten ihr Profil der Temperatur und dem Feuchtigkeitsgrad ihrer Umgebung an. Die an Tristan vorbeiströmende Luft war warm und roch nach Menschen.
    Plötzlich schlug von unten aus dem Schacht brüllendes Gelächter herauf.
    Eine Menge Menschen.
    Tristan stemmte beide Füße in die gegenüberliegenden Seiten der glatten, nachgiebigen Schachtsubstanz und tat dann das Gleiche mit den Händen. Zumindest war die Schachtwand trocken. Er ließ sich von dem Vorsprung gleiten und rutschte langsam in dem Schacht nach unten.
    Etwa vierzig Meter weiter unten gabelte sich der Schacht. Er entschied sich instinktiv für die rechte Abzweigung … Zwanzig Meter weiter erreichte er eine Art Plateau. Links und rechts von ihm zweigten Seitenschächte ab. Welche Richtung sollte er jetzt einschlagen? Wieder Gelächter, diesmal lauter … vor ihm. Unmittelbar hinter der mit einer Jalousie versehenen Öffnung.
    Tristan hielt inne und presste das Gesicht gegen die Öffnung, um hindurchsehen zu können. Da unten war eine Art Theater; die Plätze waren gefüllt, die Gesichter der Zuhörer vom Lichtschein von der Bühne, die sich außerhalb von Tristans Blickfeld befand, beleuchtet. Was auch immer dort auf der Bühne geschah, schien der Menge Spaß zu machen.
    Jetzt sprangen die Leute auf, applaudierten überschwänglich, und Tristan drehte sich um und begann durch den Schacht zu kriechen, der allem Anschein nach zum hinteren Teil des Gebäudes führte. Er fand eine Inspektionsöffnung, die in einen schwach beleuchteten Korridor führte – einen leeren Korridor. Er rechnete nicht damit, dort irgendwelche Wachen vorzufinden … aber er war auch nicht darauf erpicht, dass irgendwelche Einwohner Alarm schlugen.
    Er eilte an der Wand entlang, bis er eine Tür fand, stieß sie auf und trat in eine Seitengasse. Der faulige Gestank, der ihm entgegenschlug, wirkte auf ihn wie Parfüm. Zu seiner Rechten ratterte der Verkehr an der Mündung der Gasse

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