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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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hier alles, was sie brauchte, alles, was sie wollte. Ihr Blick wanderte durch ihr Apartment, und dann wurde ihr bewusst: Ich lasse hier nichts zurück.
    Sie trat an eines der Regale, nahm sich eine Handlampe – sie besaß drei verschiedene Modelle – und ging in den Korridor hinaus. Sie eilte zum Fallschacht, wurde dann aber langsamer, als sie aus dem Schacht Stimmen hörte.
    »… ich hätte nicht gedacht, dass es noch etwas gibt, was mich überraschen kann. Ich meine, jetzt bin ich seit zehn Jahren bei der Polizei, und da hätte ich gedacht, dass ich schon alles gesehen habe, aber dass hier, inmitten all dieser Reals, ein Mimikgladiator lebt -«
    »Ausgerechnet Eel! Hast du ihn schon mal kämpfen sehen? Eine regelrechte Bestie!«
    »Na klar. Ich hab mal auf ihn gewettet und viel gewonnen, aber das heißt nicht, dass ich Tür an Tür mit ihm wohnen möchte.«
    »Wirklich schade, dass wir diesen Mimikagenten nicht finden und ihn mit Eel in die Arena schicken können. Da gäbe es was zu sehen!«
    Als die Stimmen verhallten, machte Lani kehrt und rannte zu ihrem Apartment zurück.
    Die Polizei – und sie war bereits in Eels Apartment gewesen. Sie musste ihn geweckt haben.
    Sie kuschelte sich in ihren Sessel, zitterte, erwartete jeden Augenblick, rot behelmte Gestalten durch die Tür hereinkommen zu sehen. Jeden Augenblick.
    Schließlich stolperte sie ans Fenster und sah auf die Straße hinunter. In der Tiefe konnte sie die Polizisten in ihre Schweber steigen sehen. Als der Letzte eingestiegen war, brausten sie davon.
    Warum hatten sie sie nicht geholt? Eel musste ihnen doch von ihr erzählt haben. Das ergab keinen Sinn, aber sie würde ihre Chance nutzen. Sie würde dieses Gebäude verlassen.
     
    Was mache ich hier?, fragte sich Lani, als sie durch eine dunkle Gasse hinter dem Lagerhaus schlich, wo man sie gefangen gehalten hatte.
    Sie bewegte sich sehr vorsichtig, richtete den Strahl ihrer Handlampe nach vorn, spürte, wie ihre Angst mit jedem Schritt wuchs, bis sie schließlich um eine Ecke bog und die Seitentür des Lagerhauses erreicht hatte. Hier war keine Scancam. Sie hatte erwartet, dass die Tür abgesperrt sein würde, aber die Ranken lösten sich auf ihre Bewegung hin voneinander.
    Sie fühlte sich seltsam, als sie sich lautlos zum hinteren Teil des Lagerhauses begab. Sie war hier gefangen gewesen … sie hatten vorgehabt, sie zu töten, nachdem sie ihren Genotyp kopiert hatten. Wenn Tristan sie nicht daran gehindert hätte …
    Es lief ihr eisig über den Rücken, als sie den Stuhl sah, an den man sie gefesselt hatte. Sie ging darauf zu, hatte Angst, ihm zu nahe zu kommen, so als könnte der Stuhl nach ihr greifen und sie packen. Sie drehte sich um und wandte ihm den Rücken zu, versuchte sich zu orientieren.
    Hier hatte sie gesessen und in diese Richtung gesehen … Tristan hatte ihr den Mund ausgeschabt und war … dort hinüber … gegangen.
    Sie ging in die gleiche Richtung, in die Tristan gegangen war, und fand eine kleine Nische zwischen den Kisten. Dort könnte er gefluxt haben … und dann fiel ihr Licht auf eine leere Nährstoffpackung. Ja! Hier. Hier war er gewesen.
    Sie kniete sich hin, richtete den Lichtstrahl in den Zwischenraum zwischen den Kisten. Nichts … nichts … und dann ein Glitzern, ganz hinten in einer Ecke. Ein silbernes, scheibenförmiges Etui, ganz ähnlich dem, das Tristan Eel gestohlen hatte.
    Lani spürte, wie ihr Herz vor Erregung schneller schlug. Es war noch hier. Die weggelegte Garderobe. Trev. Er war in diesem Etui.
    Sie streckte vorsichtig die Hand aus und zog das Etui aus dem Spalt heraus.
    Ein seltsames Gefühl, dieses Ding in der Hand zu halten, das Trev ins Leben zurückholen konnte. Sie hielt das Etui fest an sich gepresst und sah sich dann um.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Ihre Nackenhaare sträubten sich, und sie spürte Gänsehaut an den Armen. Sie richtete sich auf, mühte sich ab, ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen, aber sie sah niemanden, hörte keine Bewegung. Sie war allein in dem Lagerhaus.
    Also gut. Sie hatte die Scheibe. Jetzt zum Rest ihres verrückten Plans.
    Zuerst musste sie Tristan finden … wenn er noch am Leben war. Er würde dann entweder wieder in Kaze sein oder bei Okasan. Nach Kaze konnte sie nicht, also würde sie versuchen müssen, Okasan zu finden. Und dazu … musste sie in die Freizone. Aber Datameister durften das Glom nicht verlassen. Die Scanner würden sie erfassen, sobald sie versuchte, den

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