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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Maske bespritzte. Etwas von der Flüssigkeit kam auf seine Lippen, sodass er sie schmecken konnte.
    Tristan fing zu husten an.
    »Aufstehen«, sagte Mr. Stimme. »Hoch mit dir.«
    Tristan nickte und stand mühsam auf.
    Dann – eine andere Stimme: »Du musst ihm die Maske abnehmen, Callin.«
    »Ich weiß nicht.«
    Mr. Stimme – Callin.
    Dann eine andere Stimme, rau, kehlig. »Wir können ihn nicht bewachen, ihn nicht führen … nicht hier unten. Lasst ihn sehen.«
    Zögern vom Anführer der Gruppe.
    Ja, dachte Tristan. Nehmt mir die verdammte Maske ab, damit ich euch nette Burschen sehen kann. Und vielleicht bekomme ich dann mal Gelegenheit, euch gegen Mauern und Säulen rennen zu lassen.
    Das würde mir Spaß machen.
    »Es ist nicht fair, ihn blind zu lassen, ganz gleich, wer er ist«, sagte die zweite Stimme. »Ich meine, wenn man bedenkt, auf was wir stoßen könnten.«
    Tristans Muskeln spannten sich an. Was sollte das jetzt bedeuten?
    »Verdammt«, sagte Callin.
    Die Maske wurde ihm heruntergerissen.
    Tristan hätte beinahe danke gesagt, aber dann erinnerte er sich an die Weisung von Mr. Stimme – Callin.
    Er sah sich um. Er stand in einer Höhle, einem riesigen Gewölbe mit kleineren Tunneln, die in drei oder vier Richtungen abzweigten. Schwer zu sagen, da das einzige Licht von den kleinen Laserlampen kam, die die vier Männer trugen, die ihn gefangen hatten. Und obwohl er nur ihre Silhouetten sehen konnte, fast ebenso schwarz und dunkel wie die Höhle selbst, stellte Tristan noch etwas fest.
    Jeder der vier Männer war auf seine Art beeindruckend. Tristan konnte nicht viel mehr als ihre Umrisse erkennen, aber die massiven, schattenhaften Gestalten waren für sich schon eindrucksvoll genug. Die meisten waren vermutlich der Arena entkommen. Vielleicht waren einige aus den unterirdischen Wohnanlagen gekrochen, den Bergwerken oder den Pilzfarmen.
    Sie sahen alle aus, als ob sie sich den Weg aus der Hölle freigekämpft hatten – und immer noch kämpfen würden.
    Einer von ihnen trug etwas über der Schulter. Etwas, dessen Umrisse an eine menschliche Gestalt erinnerten.
    Jetzt trat Mr. Stimme dicht vor ihn, und das Leuchten seiner Lampe ließ ein Gesicht erkennen, das ganz zu der Haltung passte, die er Tristan gegenüber bisher an den Tag gelegt hatte.
    Der, den sie Callin nannten, hatte einen großen Kopf, der an allen möglichen Stellen kleine Verdickungen und Muskelknoten zeigte.
    Tristan erkannte das Syndrom.
    Zu viele schnelle Fluxe, und die Dinge entwickelten sich nicht immer normal zurück. Brocken von alten Fluxen blieben als gedehntes Fleisch und Muskeln zurück.
    Ein Gesicht, das nur die Mutter lieben könnte, die Callin nie gehabt hatte.
    »Hör zu, Mimik -«
    Halb unterdrücktes Lachen von der Truppe.
    »Ich werde dir jetzt sagen, was vor uns liegt, wo wir hingehen. Ich rate dir, gut zuzuhören … wenn du das nämlich nicht tust, bist du am Ende unseres kleinen Trips nicht mehr am Leben. Kapiert?«
    Tristan nickte. Ja, Callin hatte offensichtlich zahllose Kämpfe in der Arena hinter sich. Und irgendwie war er entkommen … in dieses Höllenloch. Ob der Tausch sich gelohnt hatte?
    »Aber zuerst solltest du dich einmal umsehen.«
    Und das tat Tristan. Was zum Teufel war das hier? Und was war das für ein Gestank? Ein eigenartiger Geruch …
    »Willkommen«, fuhr Callin fort, »in einem der Wunder des Zwanzigsten Jahrhunderts. So haben sich die Leute damals bewegt, in ihren Städten, wie sie das nannten.«
    Tristan nickte. Natürlich wusste er, was das war. Er hatte die Vids gesehen, die Eltern, die ihre Kinder an sich drückten, und die Männer in seltsamen Kostümen mit farbigem Stoff, der ihnen vom Hals baumelte. Krawatten … Männer, die Krawatten trugen und die in -
    »U-Bahnen hat man sie genannt. Züge, die unter der Erde fuhren. Unter der Stadt.«
    »Und sie haben diese Tunnel hier gelassen?«
    Callin lachte. »Daraus wurden einfach verlassene Löcher im Boden. Was hättest du denn erwartet, was sie tun?«
    »Callin – wir müssen weiter.«
    Tristan musterte Callins Gesicht, das sich jetzt besorgt umwölkte. Irgendetwas beunruhigte diesen mit Muskeln bepackten Arenagladiator.
    »Richtig. Weiter.«
    Callin packte Tristan und riss ihn nach vorn, drängte ihn in einen der kleineren Tunnel. Die schwarzen Wände sogen das Licht ihrer Lampen förmlich in sich hinein. Sie stiegen über kleine Pfützen mit öligem Wasser und traten in andere, die auf dem Boden im Schatten verborgen waren.
    Sie

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