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Geheimakte Proteus

Geheimakte Proteus

Titel: Geheimakte Proteus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson , Matthew J. Costello
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Bild der Zitadelle, vermittelte es ihm eher ein Gefühl des Untergehens.
    »Ich höre.«
    »Kein System ist vollkommen. Flagge Glom hat eine Achillesferse. Flagge Glom hat Abweichler in seiner Mitte, einige davon in recht hohen Positionen. Und wir haben Maulwürfe, die mit diesen Dissidenten arbeiten. Das ist alles eine höchst komplexe Situation, die wir schon lange vor deinem Beginndatum eingeleitet haben, Tristan.«
    »Und -?«
    »Wir können dich hineinbringen.«
    Tristan starrte durch ein Bullauge auf die kreisenden Galaxien hinaus. Ein verblüffender Effekt. Die Rotation einer Galaxie dauerte Millionen von Jahren. Hier drinnen vollzog sie sich innerhalb von Minuten.
    »Und sobald du drinnen bist, folgst du einfach den Prozeduren, die du gelernt hast. Du gehst zum Datencenter, klinkst dich in Datasphere 87342J ein und bringst mir eine Probe aus diesem lieben kleinen Katzenauge zurück.«
    Ein Modell einer Datasphere tauchte in der schwebenden Holokammer auf. Ein winziger gelber Ball, nicht viel größer als ein Backenzahn. Seine glatte Oberfläche war nur durch einen schmalen, halbmondförmigen Schlitz unterbrochen. Aber der Virus, dessen Wirt die Datasphere war, enthielt ein ganzes Universum von Informationen, die in seine RNS eingeschrieben waren.
    Viren waren unersetzlich geworden. Ganz gleich, welches ICE eingesetzt wurde, von Ocean aus zugängliche Informationen waren immer verletzbar.
    Nur Daten mit einem isolierten, designierten Leser waren sicher; und wenn die Daten außerhalb des Lesers gelagert waren, nicht zugänglich und weggesperrt, bis sie benötigt wurden, waren sie doppelt sicher. Niemals online gebracht. All die Geheimnisse, die Programme, die auf der RNS im Katzenauge gespeichert waren, blieben in Sicherheit.
    Besonders, wenn das Katzenauge in der Zitadelle begraben war.
    Er zuckte mit den Achseln. »Nichts dabei. Da bin ich bis zum Mittagessen zurück.«
    Cyrills Lächeln wirkte gequält. »Schon wieder Humor. Sehr gut. Aber das ist eine äußerst ernste Angelegenheit.«
    »Warum ist dieses Katzenauge so wichtig?«
    »Nun ja, weil sein Virus mit sämtlichen langfristigen Zielen von Flagge und den dafür geplanten Maßnahmen codiert ist. Alle sicher in dieser winzigen Kugel versteckt: Flagges Ein-, Zwei-, Drei-, Vier- und Fünfjahrespläne.« Cyrill lachte. »Die goldene Gans des Flagge-Imperiums.«
    »Wenn die es erfahren – ich meine, dass sich jemand Zugang zu ihren Geheimnissen verschafft hat –, wird Flagge dann nicht einfach seine Pläne ändern?«
    »Umso besser! All ihre Pläne und die Basisarbeit gehen dann einfach ins Leere. Wir werden jede strategische Maßnahme kennen, die sie geplant hatten, hier ebenso wie Off-World. Für Flagge Glom wird das ein schwerer Schlag sein, eine kleine Katastrophe, und für Kaze Glom ein unglaublicher Segen. Damit wir uns richtig verstehen, Tristan, ich spreche hier nicht von gewöhnlichen Vorteilen. Was du bei diesem Einsatz tust, könnte das Ende der Glomkriege bedeuten. Flagge wird als mächtiger Spieler ausscheiden.«
    »Aber wird das nicht ohnehin geschehen?«, sagte Tristan. »Ich meine, die beschreibbare Schablone von Kaze wird die Mimik-Technologie revolutionieren. Flagge hat nichts, was dem auch nur annähernd nahe kommt, und sie sind vermutlich auch Jahre davon entfernt, etwas in dieser Richtung zu entwickeln.«
    »Richtig. Sie wissen nicht einmal, dass es so etwas wie beschreibbare Schablonen gibt. Und noch dazu ist das etwas so Fortschrittliches, dass sie, selbst wenn sie eine stehlen würden, nicht über die Technologie verfügen würden, sie zu kopieren.«
    »Genau was ich sage. Kaze wird ab dem nächsten Jahr ein Monopol auf dem Mimikmarkt haben.«
    »Davon gehen wir aus, ja, aber Märkte sind etwas Sprunghaftes. Wer weiß schon, wie sie nächstes Jahr sein werden? Eine Probe aus diesem Katzenauge wird der Todesstoß für sie sein. Flagge wird um eine Fusion mit Kaze nicht herumkommen.«
    »Eine Welt ohne Glomkriege«, sagte Tristan leise. »Das kann man sich kaum vorstellen.«
    »Wir führen jetzt unseren Krieg seit dem Zusammenbruch. Das ist eine lange Zeit. Aber das wird den Krieg beenden. Ein Glom – das unsere – wird die Kontrolle übernehmen. Stell dir nur einmal vor, was das für die Marsbasis und die Mondkolonien bedeuten würde!«
    Tristan hatte inzwischen angefangen, über die Realität des Einsatzes nachzudenken. Er hielt ihn immer noch für unmöglich. Und was Cyrill da von einer Fusion sagte, glaubte er nicht. Kaze Glom

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