Geheimauftrag: Liebe
und schaute ihr in die Augen. »Geht es dir gut?«
Ihre Lider hoben sich ein klein wenig; ihre Blicke trafen sich.
Dann verzogen sich ihre Lippen langsam, und seine Beherrschung geriet ernstlich ins Wanken.
»Ja.« Sie hob den Kopf und schloss den Spalt zwischen ihren und seinen Lippen. Küsste ihn wie die Sirene, die sie in Wahrheit war.
Löste sich ein Stück, flüsterte: »Und jetzt nimm mich. Bitte.«
» Avec plaisir « – mit größtem Vergnügen, flüsterte er heiser in seiner Muttersprache. Er fing ihren Blick auf. »Aber nur, wenn du mitkommst.«
Ihre Augen wurden groß.
Er wartete ihre Frage nicht ab, sondern küsste sie und erklärte es ihr.
Zeigte ihr, was es noch alles zu fühlen, zu erfahren gab – zu genießen. Besser als jeder andere wusste er, was sie in Entzücken versetzen und an ihn binden würde. Er wandte sein gesamtes beachtliches Repertoire auf, um sicherzustellen, dass er sie mit sich nahm und sie die gleiche Lust empfand wie er.
Selbst jetzt noch gelang es ihr, ihn zu überraschen; nach ihrem anfänglichen Zögern akzeptierte sie ihn vorbehaltlos. Sie folgte seiner Führung, passte sich ihm an und lernte beinahe zu schnell, wie sie ihren Körper einsetzen, was sie tun musste, um ihn wild zu machen.
Immer wilder, bis ihnen am Ende die Kontrolle über ihr Tun entglitt. Bis etwas Stärkeres, Heftigeres und Lebendigeres entstand und die Leere, die es in ihrer beider Leben gegeben hatte, füllte. Vor allem ihr Instinkt war es, der sie antrieb, hinauf zum erlesenen Gipfel der Lust, hinter dem seliges Nichts lag.
Sie erreichten den Höhepunkt, erst sie, dann wenige Augenblicke später er. Mit ineinanderverschlungenen Händen rangen sie um Atem, während sie das Gefühl hatten, gen Himmel zu fliegen, wo sie zerbarsten, verglühten, vergingen.
Dorthin, wo Seelen eins wurden und Herzen im selben Takt schlugen.
Wo allein das Gefühl regierte.
Er wagte es kaum zu glauben, dass er die Hürde genommen hatte, die vor kurzem noch nahezu unüberwindlich schien. Langsam und vorsichtig legte er die Arme um sie und zog die Decke über sie.
Der Moment schien zu kostbar, um ihn zu unterbrechen, wollte ausgedehnt werden. Charles atmete tief ein und versuchte, das Geschehene zu begreifen. Und was es bedeutete. Für sie und für ihn, für sie beide.
Süßer hätte eine Heimkehr nicht sein können. So eindringlich und leidenschaftlich. Genauso wie er es brauchte. Er hauchte einen Kuss auf ihr seidiges Haar, ließ sich zurücksinken und entspannte sich.
Penny wusste nicht, ob sie eingeschlafen oder … irgendwo anders gewesen war. In eine andere Sphäre geschleudert von alldem, was sie empfunden, was er ihr gezeigt hatte. Erst nach und nach kehrte sie in die Wirklichkeit zurück, begann wieder zu funktionieren.
Aber das Gefühl der Seligkeit blieb und drohte sie aufs Neue zu überwältigen. Jede Faser ihres Körpers und ihrer Seele, ihres Herzens und ihres Verstands schien zu glühen vor Entzücken – nie zuvor hatte sie so etwas für möglich gehalten, geschweige denn erlebt.
Charles hatte recht: Es gab ihn, den Himmel …
Ihre Lippen kräuselten sich, und träge öffnete sie die Lider. Die Kerzen waren erst halb heruntergebrannt, versprühten ein warmes Halblicht übers Bett. Die Decke hatte er bis zu ihrer
Schulter hochgezogen und damit halb über seine Brust. Unter der Bettdecke lag ihr Arm über ihm, ruhig, bequem, vertrauensvoll.
In ihrem Körper war noch die Erinnerung an das soeben Erlebte wach, sie fühlte den Nachklang ihrer Leidenschaft – und was er ihr bedeutete. Mit ihm und bei ihm konnte sie sie selbst sein, jeden Aspekt ihres Wesens ausleben. Er schenkte ihr Selbstvertrauen und verdiente dafür ihr Vertrauen. Irgendwie schien er ihr männliches Pendant zu sein, war es schon immer gewesen, ohne dass sie es sich klargemacht hatte.
Sie wandte den Kopf, bewegte die Hand und spreizte sie über seinem Herzen. Es klopfte sicher und stark unter ihrer Hand. Das drahtige Haar auf seiner Brust, das sich nach unten hin zu einer schmalen Linie verjüngte, fühlte sich faszinierend an. Sie spielte damit, wusste, dass er sie beobachtete.
Sie hörte nicht auf, sondern schob die Decke zu seiner Taille, entblößte seine Brust – und ihre eigene, aber es kümmerte sie nicht länger. Sein Körper übte seit jeher eine heimliche Faszination auf sie aus, provozierte schon immer ein verbotenes Verlangen, das sie erst geleugnet und dann jahrelang unterdrückt hatte. Jetzt musste sie nichts mehr
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