Geheimauftrag: Liebe
Chaiselongue vorbeischob zur Rückwand des Bauwerks. Er hob beide Hände, umfing ihr Gesicht und küsste sie.
Bis sie schier den Verstand zu verlieren drohte.
Mit dem Rücken stieß sie gegen die Wand, war dankbar für die Stütze und schlang ihm die Arme um den Hals, reckte sich und presste sich verzweifelt gegen ihn, rieb sich einladend an ihm.
Seine Hände ließen ihr Gesicht los und glitten besitzergreifend über ihren Körper, ihren Busen, ihre Taille und ihre Hüften. Er fasste ihre Pobacken, knetete sie kurz und ließ sie los, um ihre Reitröcke hochzuziehen. Ihr Kopf sank nach hinten, als er sie anhob, seine Hände sie an den nackten Hüften anpackten, ehe er in sie kam.
Sie glaubte unmittelbar vor einem Abgrund der Gefühle zu stehen. Dann stieß er zu, hart und tief, und sie barst. Zuckte um ihn zusammen, schluchzte vor Wonne.
Er bedeckte ihren Mund mit seinem, machte weiter.
Trieb sie zu dem herrlichsten Höhepunkt, den sie bislang erlebt hatte. In die heißeste und gierigste Feuersbrunst überhaupt. Sie schlang die Arme um ihn, die Beine um seine Taille und hielt sich fest. Das Drängen nahm zu, sie spürten es beide – und am Ende wartete verheißungsvoll die ultimative Befriedigung.
Eine Erlösung, die sie mit einem Mal beide erfasste, sie überwältigte und ausfüllte.
Als sie schließlich schweißfeucht und schwer atmend wieder
weit genug zu sich kamen, um den Kopf zu heben, den anderen anzusehen, begannen sie beide zu lächeln. Und als er sich von ihr gelöst hatte und sie zusammen auf die Chaiselongue sanken, lachten sie wie übermütige Kinder.
Lange Minuten lagen sie einfach da, erschöpft, aber auf eine angenehme, ja euphorische Weise. Die Zeit verstrich, doch keiner von ihnen verspürte den Wunsch, sich zu rühren. Sie lag zusammengesunken auf seiner Brust, lauschte seinem sich verlangsamenden Herzschlag. Er spielte mit ihrem Haar, mit den langen Strähnen, die sich aus dem Knoten in ihrem Nacken gelöst hatten – entweder bei dem wilden Ritt draußen oder bei ihrem nicht weniger wilden Liebesspiel, während die andere Hand unter ihren Röcken auf ihrer nackten Hüfte ruhte.
Sie war sich bis in jede Faser ihres Körpers der intimen, dabei fast beiläufigen Berührung bewusst. Seine Finger glitten ab und zu über ihre Haut, aber sie hatte nicht das Gefühl, als würde er etwas Bestimmtes dabei denken. So wenig wie sie selbst.
Das Glück des Augenblicks reichte ihnen.
Schließlich regte er sich und seufzte. »Ich nehme an, wir gehen besser nach unten ins Haus. Es dürfte Zeit sein, sich fürs Abendessen umzuziehen.« Mit unverhohlenem Widerstreben zog er ihre Röcke nach unten, setzte sie hin und brachte dann seine eigenen Kleider in Ordnung. Sie strich die Bluse glatt und zupfte die Jacke zurecht, entschied, der Ausritt würde als Entschuldigung für den Zustand ihrer Frisur herhalten müssen. Sie stand auf mit wackeligen Knien.
Er sah es und fasste sie um die Taille, hielt sie fest, bis sie sicher stand. Dann bot er ihr seinen Arm, fing ihren Blick auf, als sie ihn nahm. »Du brauchst offensichtlich mehr Praxis.«
Wieder musste sie lachen. »Darüber werde ich nachdenken.«
Sie dachte, damit hätte sie das letzte Wort behalten, doch
sie irrte. Als er ihr die Stufen hinunterhalf, murmelte er: »Ja, tu das.«
Ein verbotenes Versprechen und eine arrogante Warnung in einem.
Sie saßen wieder auf und ritten langsam auf den Stallhof. Canter kam persönlich, die Tiere in Empfang zu nehmen, berichtete, dass es den Tag über keine besonderen Vorfälle gegeben habe.
Wenn der wüsste. Penny wich Charles’ Blick aus, als er sie aus dem Sattel hob. An seinem Arm schlenderte sie zum Haus, allerdings nicht so flott wie sonst.
Er brachte sie in ihr Zimmer, ging dann über den Flur zu seinem.
Immer noch von einem angenehmen Glühen erfüllt, seufzte sie leise und läutete nach Ellie. Sie setzte sich auf den Hocker vor dem Frisiertisch und löste ihr Haar, bürstete es und steckte es dann langsam wieder auf.
Erst da fiel ihr auf, dass das Mädchen nicht kam.
Seltsam, dachte sie. Ellie war doch sonst so zuverlässig. Sie verließ ihr Zimmer, lief rasch zur Hintertreppe. Auf dem untersten Absatz hörte sie schon Stimmen; sie spähte über das Geländer und sah, wie Mrs. Figgs Ellie tröstend die Schulter tätschelte, obwohl auch die Miene der Haushälterin Sorge widerspiegelte.
»Ich weiß, Ma’am.« Ellie hatte Schluckauf. »Ich geh gleich hoch.«
Ellie hatte offenbar geweint.
»Was
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