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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sehr scharfe Zähne und einen noch schärferen Verstand hatte.
     
    Als das Essen sich endlich seinem Ende zuneigte, litt Penny unter zunehmenden Kopfschmerzen, während Millie und Julia die Stunde sichtlich genossen, fröhlich von örtlichem Klatsch berichteten, um Charles auf den neusten Stand zu bringen. Er selbst hatte sie dazu ermutigt, damit er ab und zu wie nebenbei eine unerwartete Frage an Nicholas richten konnte – allerdings ohne Erfolg bisher.
    Nicholas war eindeutig auf der Hut vor Charles, während er sich den anderen gegenüber so wie meist verhielt, reserviert und leicht abwehrend. Penny blieb bei dem kühlen Benehmen, das sie ihm gegenüber immer an den Tag legte und das die
meisten auf die Tatsache zurückführten, dass sein Vater die Ländereien ihres Vaters übernommen hatte.
    Wie wenig sie alle wussten.
    Sie hob den Kopf, als sie in den hellen Sonnenschein traten. Charles begleitete sie die Stufen hinab in den Hof, wo ein Stallbursche bereits ihre Stute am Zügel hielt. Sie wollte ihn gerade zum Aufstiegsklotz winken, als Charles sie am Arm berührte.
    »Ich helfe dir in den Sattel.«
    Sie erschrak und wäre am liebsten stehen geblieben, doch er folgte ihr so dicht auf den Fersen, dass es einen Zusammenstoß geben würde, und dann stünden sie wirklich ganz eng beieinander da.
    Kaum bei der Stute angekommen, glitten Charles’ Hände schon um ihre Taille.
    Sie bekam kaum mehr Luft, schaute ihn nur an, als er sie packte und mühelos in den Sattel hob. Wobei er weiterhin den Blick auf Nicholas gerichtet hielt, der Millie und Julia beim Einsteigen in ihre kleine Kutsche behilflich war.
    »Wie lange ist er schon hier?«
    Sie schob einen Fuß in den Steigbügel, den er ihr hinhielt. »Er ist gestern angekommen.«
    Bevor Charles antworten konnte, kam ein weiterer Bursche mit seinem Pferd, und er wandte sich ab.
    Auch Nicholas saß mittlerweile auf seinem Tier, das früher Granville gehört hatte. Ohne es abgesprochen zu haben, verließen sie gemeinsam den Hof: Nicholas neben dem Gefährt mit den Essington-Damen, Penny und Charles dahinter.
    Sie beobachtete Nicholas bei seinen Versuchen, sich gesellig zu geben, und zumindest Millie und Julia schienen entzückt. Für sie war es ein großartiger Tag gewesen, denn sie konnten behaupten, ein paar Stunden mit den beiden begehrtesten Junggesellen des Distrikts verbracht zu haben.
    »War er oft hier unten?«

    Charles sprach leise und in einem unverbindlichen Ton.
    Wenn sie es ihm nicht sagte, würde er Erkundigungen anstellen und es auf andere Weise herausfinden. »Es ist sein vierter Besuch seit Juli, als er und sein Vater zu Granvilles Beerdigung kamen. Am längsten hat er sich im Dezember hier aufgehalten, genau eine Woche lang. Aber damals mit seinem Vater, der erste Auftritt der neuen Besitzer sozusagen. Allein kam er noch einmal im Februar, für fünf Tage etwa, und dann ist er gestern wieder aufgetaucht.«
    Charles sagte nichts mehr, doch sie merkte, dass er ihren Cousin prüfend musterte und dass seine Augen zynisch funkelten. Er musste wissen, was da vor sich ging. Auch zwischen Penny und Nicholas, denn während des Essens hatte Arbry ihr immer wieder Blicke zugeworfen, die er jedoch nicht deuten konnte. Sicher schien ihm nur, dass da etwas lief.
    Nachdem Millie und Julia sich an der Abzweigung nach Essington Manor verabschiedet hatten, ritten Penny, Nicholas und Charles schweigend gemeinsam weiter.
    An der Kreuzung nach Wallingham zügelte Nicholas sein Pferd, woraufhin der Kastanienbraune unwillig stampfte. Er wendete das Tier, sodass er seine Begleiter ansehen konnte.
    Nicholas schaute Charles an, dann Penny. »Ich, äh …« Seine Züge verhärteten sich. »Ich hatte gedacht oder es eher so verstanden, dass du davon ausgegangen bist, die Countess würde in der Abbey weilen.«
    Penny blieb nur der Bruchteil einer Sekunde, um zu entscheiden, was sie darauf erwidern sollte. Charles hatte sicher längst erraten, dass sie wegen Nicholas nachts in die Abbey gekommen war. Und auch, dass es nicht geschah, weil sie einen etwaigen Skandal vermeiden wollte.
    Und nun? Charles’ Mutter hielt sich in London auf, und sie war alleine mit ihm, wenn sie weiterhin in seinem Haus blieb. Gesellschaftlich möglicherweise kompromittierend, da
sie nicht miteinander verwandt waren. Genau darauf zielten Nicholas’ Worte ab.
    Sie hatte drei Möglichkeiten. Zum einen konnte sie diese irrige Annahme ausnutzen und auf Essington Manor Zuflucht suchen, sicher vor Charles und

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