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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Der Augenblick im Flur war schlimm genug gewesen und der Drang, sie zu packen, so stark und unerwartet mächtig, dass es seiner ganzen Selbstbeherrschung bedurft hatte, ihm zu widerstehen.
    Er fühlte sich immer noch leicht aus dem Gleichgewicht gebracht. Er würde schön hier sitzen bleiben.
    Sie war noch genauso, wie er sie in seiner Erinnerung vor sich sah: groß, schlank und biegsam, eine hellhäutige Elfe, die ihm trotz ihrer äußeren Zartheit immer Paroli geboten hatte. Sie schien sich kaum verändert zu haben, aber er traute dem äußeren Schein nicht wirklich. Auch bei einer Tochter aus besten Kreisen konnten dreizehn Jahre nicht spurlos vorübergehen. Sie musste jetzt neunundzwanzig sein.
    Eines merkte er jedoch deutlich: Ihr Verstand war nach wie vor hellwach und messerscharf.
    »Ich bin geschäftlich hier.«
    »Was für Geschäfte?«
    »So dies und das.«
    »Wegen des Landsitzes?«
    »Ich werde mich aller Sachen annehmen, die auf meinem Schreibtisch landen, während ich hier bin.«
    »Aber eigentlich bist du aus einem anderen Grund gekommen?«
    Er spürte, dass sich hinter ihren Worten mehr verbarg – dass etwas sie beschäftigte, ja sogar beunruhigte. Sofort waren all seine Instinkte geweckt und sein Argwohn. Er könnte es ihr erzählen, denn niemand hatte ihm die Verpflichtung zum Schweigen auferlegt, und doch zögerte er, es zu tun.

    Aber wenn sie fragte, dann war der geradlinigste Weg der, es ihr mitzuteilen und zu sehen, wie sie reagierte. Andererseits interessierte ihn im Moment erheblich mehr, was zum Teufel sie hier mitten in der Nacht trieb. Dazu in Männerkleidern. Warum überhaupt war sie nicht auf Wallingham Hall, das nur knappe vier Meilen entfernt lag? Und wenn er es recht bedachte, warum war sie eigentlich nicht in London oder verheiratet und lebte irgendwo bei ihrem Ehemann? O ja, er wollte Antworten auf all diese Fragen, was bedeutete, dass er näher an sie heranrücken musste, um ihr ins Gesicht sehen zu können, wenn sie zu lügen versuchte.
    Ohne Hast erhob er sich. Ohne den Blick von ihr zu nehmen, bemühte er sich, so wenig bedrohlich wie nur möglich zu wirken, und ging zum Bett hinüber. Lehnte sich mit einer Schulter gegen einen der Bettpfosten am Fußende. Sie ließ ihn nicht aus den Augen. »Ich werde dir verraten, warum genau ich hier bin, wenn du mir im Gegenzug erklärst, warum du dich um diese Stunde und in dieser Aufmachung hier herumtreibst.«
    Ihr Griff um die Bettkante festigte sich, doch ansonsten wirkte sie entspannt. Sie erwiderte seinen Blick eine Weile, dann schaute sie zur Tür. »Ich bin hungrig.«
    Sagte es, stand auf und ging zur Tür und verschwand auf dem Flur, ohne noch einmal zurückzuschauen.
    Um seine Lippen zuckte es, er stieß sich vom Bettpfosten ab und folgte ihr, schloss hinter sich die Tür.
    Auf der Treppe holte er sie ein und lief hinter ihr her zur Küche. Sie marschierte hinein und begab sich geradewegs zur Spüle, fasste den Pumpenschwengel und begann einen Wasserkessel zu füllen. Charles trat zum Herd, ging in die Hocke, öffnete die Feuerklappe und rüttelte an dem Rost, bis die Kohlen rot glühten. Dann legte er Zunder auf die Glut und schichtete ein paar Holzscheite darüber. Die ganze Zeit über spürte er
förmlich ihre prüfenden Blicke, die sie ihm immer wieder zuwarf, während sie im Raum hantierte.
    Sobald das Feuer im Herd hell loderte, schloss er die Klappe und erhob sich. Sie beugte sich vor, stellte den Kessel auf die Platte und eine Teekanne daneben, in die sie mehrere Löffel Teeblätter füllte. Er schaute zum Tisch und bemerkte die Tassen und Untertassen, den Teller mit Mrs. Slatterys Mandelkeksen. Sie wusste genau, wo alles in dieser Küche untergebracht war – besser als er selbst.
    Er musterte sie, als er auf den Stuhl am Ende des Tisches sank. Mrs. Slattery, die Köchin der Abbey und gleichzeitig Haushälterin, hätte nie zugelassen, dass sie sich selbst bediente. Was bedeutete, dass Penelope auf eigene Faust herausgefunden hatte, wo sich was befand, vermutlich auf nächtlichen Streifzügen wie diesem hier.
    Sie hatte seine Tasse und Untertasse ein Stück von ihrem Gedeck entfernt auf dem Tisch platziert, dazwischen den Keksteller und eine einzelne Kerze, die einen hellen Schein verbreitete. Er zog einen Stuhl wortlos heran – endlich konnte er ihr Gesicht deutlich erkennen.
    Sie nahm einen Keks und aß davon, sah ihm in die Augen. »Also, warum bist du hier?«
    Er lehnte sich zurück und widerstand fürs Erste den

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