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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sagte nichts, winkte sie die Treppe hinab.
    Zehn Minuten später schon ritten sie auf den Rücken ihrer Pferde die Straße nach Fowey entlang. Die Gallants waren die älteste, größte und am besten organisierte Schmugglerbande der Gegend, nicht zuletzt weil zu ihnen all jene gehörten, die in Kriegszeiten als Freibeuter mit königlicher Erlaubnis feindliche Schiffe gekapert hatten und dafür reich entlohnt worden waren. In vielerlei Hinsicht handelte es sich also bei ihnen mehr um eine professionelle, auch im Kämpfen gut ausgebildete
Truppe, wenngleich sie jetzt im Frieden nicht mehr galten als gewöhnliche Piraten und Schmuggler
    Charles passte perfekt zu ihnen. Penny sah das in dem Augenblick, als sie das Cock’n’ Bull betraten, eine spärlich beleuchtete Taverne im Hafen von Fowey, dem Treffpunkt besonders der älteren Mitglieder der Gallants, die nicht mehr so häufig hinausfuhren. Drei von Mutter Gibbs’ Söhnen waren da, des Weiteren fünf andere Männer. Keiner von ihnen war ein so schlichtes Gemüt wie Shep und Seth – nein, hier hatten sie es mit Kerlen von ganz anderem Schlag zu tun.
    Sie drehten sich wie auf Kommando um, misstrauisch und argwöhnisch, um die Neuankömmlinge zu betrachten. Als sie Charles sahen, wichen ihre verschlossenen Mienen einem breiten Grinsen. Sie standen auf, um ihn willkommen zu heißen, schlugen ihm auf die Schultern und stellten alle möglichen Fragen. Penny hielt sich hinter Charles, halb verborgen von seinem Schatten, und fürchtete, ebenfalls durch ein solch heftiges Schulterklopfen begrüßt zu werden, das sie womöglich von den Füßen riss.
    Es war Dennis Gibbs, der sie entdeckte. Beinahe so groß wie Charles, aber breiter gebaut, musterte er sie mit schmalen Augen. »Wen haben wir denn hier?«
    Die anderen Männer drehten sich ebenfalls zu ihr um. Ihre Augen wurden groß, während sie ungläubig ihre Aufmachung betrachteten. Ehe sie einen Schritt zurückweichen konnte, griff Charles nach ihrer Hand und zog sie an seine Seite. »Lady Penelope«, sagte er, »die du und ihr alle nicht gesehen habt, vergesst das nicht.«
    Alle acht Gallants schauten ihn an, dann fragte Dennis: »Warum?«
    Charles deutete auf ihren Tisch und die verlassenen Bänke. »Trinken wir eine Runde, dann erzähle ich alles.«
    Wieder wurde sie in eine Ecke gequetscht, doch die Gallants
waren nicht annähernd so freundlich und nett wie Seth und Shep – sogar die anderen Fischer in Bodinnick schienen ihr im Vergleich zugänglicher. Dabei kannte sie die meisten der Männer. Etwa den Sohn des Obergärtners auf Wallingham, der auch gelegentlich auf dem Gut arbeitete, jetzt aber hier am Tisch saß und finster die Stirn runzelte, wann immer er in ihre Richtung sah.
    Dieses Mal würde Charles die Leute zum Reden bringen müssen. Und wirklich hörten die Gallants sich nicht nur seine Erklärungen und Fragen ruhig an, sondern antworteten auch offen und ohne Umschweife. Sie achteten ihn, das war klar, während sie diesmal keine Rolle spielte. Als Charles den Männern den Grund ihrer Anwesenheit zu erläutern versuchte – um etwaige Skrupel auszuräumen, falls negative Dinge über Granville zur Sprache kamen –, da schauten sie ihn eher verständnislos an, nickten immerhin zustimmend.
    Was sie erzählten, ähnelte den Geschichten, die sie bereits in Polruan und Bodinnick gehört hatten, nur dass die Gallants den Logger genauer beschreiben konnten. Ein französisches Schiff sei es gewesen, das ohne Flagge fuhr und sich immer ein gutes Stück von ihren schnelleren und leichteren Booten fernhielt – bereit zur Flucht, falls sie Anstalten machten, sich zu nähern.
    »Sie wirkten immer nervös und irgendwie schreckhaft und setzten Segel, sobald ihr Mann wieder an Bord war.«
    »Habt ihr eine Ahnung, was Granville da getrieben hat?«
    Dennis schaute die Männer der Reihe nach an, dann schüttelte er den Kopf. »Um die Wahrheit zu sagen, ich bin immer davon ausgegangen, dass sie – die Selbornes – irgendwelche Informationen erhielten. Mir ist nie in den Sinn gekommen, es könnte sich andersherum verhalten.«
    Da Penny praktisch an Charles klebte, spürte sie genau, dass er sich entspannte. Dann murmelte er: »Im Grunde genommen
wissen wir nicht, in welche Richtung die Sache lief, nicht sicher. Daher bin ich ja hier und versuche herauszufinden, was genau vor sich ging.«
    »Was ist mit Arbry, diesem Mistkerl?« Dennis Gibbs beschrieb jetzt die Versuche, die Nicholas unternommen hatte, um Zugang zu der Gruppe

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