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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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welche Weise Master Granville den französischen Logger benachrichtigt hat.«
    Charles nickte nur.
    Penny fragte: »Wissen Sie etwas darüber?«
    »Vielleicht, aber ich bin mir nicht sicher. Andererseits sind bestimmt nicht mehr viele da, die sich daran erinnern und es Ihnen sagen.« Der alte Mann betrachtete sie aus Augen, die zwar alt aussahen, aber nichts von ihrer Schärfe und Gerissenheit eingebüßt hatten. »Es war Ihr Vater, Mylady, der sie hergebracht
hat – oder besser einen Mann, einen Franzosen von irgendwo an der Küste, aus der Bretagne vielleicht. Er kam her mit Ihrem Vater, als der vor vielen Jahren aus dem Ausland heimkehrte. Smollet war sein Name. François oder irgend ein anderer französischer Name, der ähnlich klingt.«
    »Lebt er noch?«, fragte Charles.
    Der alte Mann schüttelte den Kopf. »Nein. Er hat ein Mädchen aus dem Ort geheiratet, jawohl, doch dann ist sie auf und davon, hat ihn verlassen. Und ihr Kind auch, aber der Junge – er heißt Gimby –, der ist noch da. Er ist nicht sonderlich helle. Ein bisschen langsam im Denken, kann man sagen. Nicht gefährlich, doch niemand, der gerne unter Menschen geht.«
    Der Mann machte eine Pause, holte gequält Luft. »Wie auch immer, der Grund, weswegen ich mich bei Ihren Fragen an Smollet erinnert habe, ist der, dass beide, Vater und Sohn, gertenschlank waren, nicht sonderlich kräftig. Keine der Banden hätte ihnen einen zweiten Blick gegönnt. Aber ich kann Ihnen sagen, die beiden konnten segeln. Bald nachdem er mit Ihrem Vater hergekommen ist, hat der ältere Smollet Wallingham Hall verlassen, um in einem kleinen Häuschen am Fluss zu wohnen, in der Nähe des Marschlands an der Flussmündung.«
    Er sah Charles an. »Sie kennen es, nicht wahr?«
    Charles nickte. »Sprechen Sie weiter.«
    »Ich weiß nicht, woher er sie hatte; jedenfalls besaß Smollet zwei Boote. Eines war ein Ruderboot, nicht groß, nichts Besonderes, und er benutzte es zum Fischen. Das andere aber – nun, das war ein echtes Rätsel. Ein schlankes und wendiges kleines Schiff, das unter Segeln nur so dahinflog. Man hat es nicht oft draußen gesehen, aber wenn, dann segelte Smollet es immer hart am Wind.«
    »Wohin ist er damit gefahren?«, erkundigte sich Charles.

    Der alte Mann nickte ermutigend. »Aye, das ist der entscheidende Punkt. Ich habe es ein- oder zweimal gesehen, wenn er damit aufs Meer hinaus ist, auf dem Weg zu den Inseln. Nicht viele Leute würden das in einem so kleinen Schiff wagen, doch diese Smollets, sie schienen wie auf den Wellen geboren. Sie kannten keine Furcht. Und ich weiß, Ihr Vater«, er nickte zu Penny hinüber, »hielt die Verbindung zu ihnen. Er war da, als sie den Alten vor vielleicht fünfzehn Jahren beerdigten. Es standen damals nicht viele am Grab, doch ich bin hin, um einem guten Seemann die letzte Ehre zu erweisen.«
    »Haben Sie je meinen Bruder mit den Smollets gesehen?«, wollte Penny wissen.
    Der Mann nickte nachdrücklich. »Aye. Gimby war ein Jahr oder so älter als Master Granville – er war es, der Ihrem Bruder das Segeln beibrachte. Gimby und Ihr Bruder waren eng befreundet, enger vielleicht sogar als ihre Väter – nun, sie sind mehr oder weniger zusammen aufgewachsen, am und auf dem Wasser. Wie dem auch sei, davon wissen nicht viele. Meine Hütte steht am Ufer des Meeresarms, und daher habe ich die Smollets häufiger als die anderen hier gesehen. Sonst leben sie eher wie Einsiedler. Weiß nicht, wie viele von den Jüngeren«, er deutete mit dem Kopf zur Kneipe hin, »überhaupt von ihnen wissen.«
    Penny merkte, dass sie die Luft angehalten hatte, und atmete jetzt langsam aus. »Danke.«
    »Hier.« Charles reichte ihm zwei Sovereigns. »Trinken Sie und Ihr Freund auf den Prinzregenten.«
    Der alte Mann betrachtete die beiden Münzen, dann lachte er keckernd. »Aye, besser wir als er, nach allem, was man so hört.« Charles verzog den Mund zu einem Grinsen. Der Alkoholkonsum des Thronfolgers, der für seinen unzurechnungsfähigen Vater die Regierungsgeschäfte führte, war offenbar bis in die kleinsten Dörfer vorgedrungen.

    Der Alte hob grüßend eine Hand. »Hoffe nur, Sie finden, wonach Sie suchen.« Damit drehte er sich um und schlurfte zurück in die Taverne.
    Penny starrte ihm nach.
    Charles fasste ihre Hand und zog sie mit sich. »Komm!«
     
    Das Stück Marschland an der Flussmündung lag nur ein kleines Stück abseits ihres Heimwegs.
    »Nein«, entschied Charles. »Ich werde morgen hinreiten.«
    Morgen, wenn sie

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