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Geheimauftrag: Liebe

Geheimauftrag: Liebe

Titel: Geheimauftrag: Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sicher auf Wallingham Hall untergebracht war. »Nein, wir sollten das heute Nacht erledigen.«
    Aus den Augenwinkeln erspähte Penny den Zugang zur Flussmündung auf der rechten Seite, den Blick trotzdem weiterhin unverwandt auf Charles gerichtet.
    Er betrachtete sie mit finster zusammengezogenen Brauen. »Es ist beinahe Mitternacht – kaum eine geeignete Uhrzeit, um an die Tür irgendeines armen Fischers zu klopfen.«
    Da er rechts von ihr ritt, befanden sich er und sein Pferd zwischen ihrer Stute und dem schmalen Weg. Sie musste den richtigen Zeitpunkt wählen, sonst würde ihr Manöver nicht gelingen. »Wenn er Fischer ist, dann ist es die perfekte Zeit für einen Besuch, denn tagsüber kann man ihn höchstwahrscheinlich nicht zu Hause antreffen.«
    Erbittert schaute Charles nach vorne. »Penny …«
    Er fuhr mit dem Kopf herum, als sie die Stute zügelte, sie hinter Domino herumriss und in den schmalen Weg einbog. Er brauchte einen Moment, um den großen Grauen zu wenden, sodass sie ihm, als er endlich hinter ihr herpreschte, ein gutes Stück voraus war.
    Zu weit, um sie mühelos einholen zu können, und zu gefährlich dazu.
    Er kannte den Weg: Über die gesamte Länge blieb er schmal und schlängelte sich zwischen Bäumen und Büschen entlang,
wurde ab der Flussmündung zu einem kaum erkennbaren Pfad, der nach Norden führte. Er konnte sich vage an ein Haus aus groben Steinen erinnern, das irgendwie abweisend wirkte und das man ab und zu durch die Bäume vom Fluss aus sehen konnte.
    Mit einem halblauten Fluch trieb er Domino an, verringerte den Abstand, ritt dann einfach hinter ihr her. Sie schaute zurück, nickte befriedigt, dass er keinen Versuch unternahm, sie zu überholen, und ließ ihre Stute in ein langsameres und sichereres Tempo fallen.
    Vor ihnen, halb verdeckt durch einen Vorhang aus Bäumen schimmerte der Fluss. Penny wurde noch langsamer, als es bergan ging, blieb in Sichtweite des Wassers. Landwärts schützten dicke Bäume den Pfad, auf dem gerade ein Karren Platz finden mochte. Hier irgendwo musste es sein.
    Beinahe wäre sie an der Hütte vorbeigeritten, doch plötzlich sah sie im Schein des Mondes Steine schimmern. Sie zügelte jäh ihr Pferd, zwang die Stute anzuhalten und entdeckte zwischen den Bäumen die Umrisse einer kleinen Behausung aus Steinen. Sie konnte nicht mehr als einen Raum haben, wirkte wenig einladend, so ganz grau in grau. Jegliche Farbe, die Tür und Fensterläden vielleicht freundlicher hätte aussehen lassen, schien schon seit Jahren abgeblättert.
    Kein Lichtschimmer drang durch die geschlossenen Läden, aber schließlich war es nach Mitternacht.
    Charles, der sich dicht hinter ihr hielt, brachte seinen Grauen ebenfalls abrupt zum Stehen, woraufhin Domino sich aufbäumte und sein Reiter fluchte.
    Sie schaute ihn an. Einen Augenblick lang wirkte er im Licht des Mondes mit seinem lockigen schwarzen Haar wie ein finsterer Räuberhauptmann, der auf seinem Reittier ein gefährliches Manöver ausführte.
    Kurz darauf verflog das Bild. Er hatte wieder alles unter
Kontrolle und lenkte das Pferd zur Vorderseite des Gebäudes. Penny folgte auf ihrer Stute.
    Charles blieb lauernd unter den Bäumen stehen. Seine Sinne, geschärft in Jahren voller Gefahren, waren alarmiert: Irgendetwas war nicht in Ordnung.
    Er benötigte einen Moment, um zu erkennen, was nicht stimmte. Selbst nachts, wenn sonst niemand in der Nähe war, gab es immer Insekten, kleine Tiere und andere wahrnehmbare Hinweise auf Leben, doch hier war nichts außer Totenstille.
    Er hatte im Krieg zu viel gesehen, um nicht zu erkennen, dass dieser Ort unter einem unsichtbaren Leichentuch lag.
    Er saß ab. »Bleib bei den Pferden.« Er warf Penny seine Zügel zu, schaute sie kurz eindringlich an. »Folg mir nicht. Warte, bis ich dich rufe.«
    Er wandte sich zur Hütte, ging leise darauf zu, obwohl er sich sicher war, dass er niemanden antreffen würde. Die Tür stand halb offen. Seine ungute Vorahnung verstärkte sich.
    Er schaute hinter sich und sah, dass Penny abgestiegen war und versuchte, die Zügel beider Pferde an einem Baum festzubinden. Er drehte sich wieder zur Hütte um und hob eine Hand, stieß die Tür auf, machte gleichzeitig einen Schritt zur Seite, während die Tür nach innen aufschwang und gegen etwas Hölzernes stieß.
    Kein anderes Geräusch drang aus dem Innenraum.
    Charles blickte hinein. Es dauerte einen Moment, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und er eine Gestalt entdeckte, die

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