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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Möglichkeit, hinzuschwimmen.
    Als er diesen Entschluß gefaßt hatte, nickte er. In seinen Augen leuchtete plötzlich der Wille auf. Erwin wußte, daß der See an diesem Ufer erst weit draußen so tief wurde, daß er darin nicht mehr stehen konnte. Wenn er eintauchte, wollte er nicht unbedingt so schnell gesehen werden, also wechselte er den Standort und ging nach links, wo sich der dichte Schilfgürtel befand und dokumentierte, daß hier ein Stück heiler Natur geschützt werden sollte.
    Der Sand verschwand und schuf einem schwammigen Untergrund Platz. Seine Schuhe hinterließen Abdrücke, vor dem Gesicht tanzten die Mücken.
    Eibellen schwirrten an ihm vorbei. Dicke Fliegen tanzten über den Rohren.
    Noch einmal schaute Erwin so gut wie möglich über die Fläche, dann stieg er ins Wasser.
    War der Boden nahe des Strandes noch steinig, so glitt er an dieser Stelle mehr einem schwammigen Sumpf. Schleim und Schlick bedeckten ihn. Das Zeug drang sehr bald in Erwins Schuhe. Mit der linken Schulter schabte er an den Schilfrohren entlang, zwischen denen sich zudem noch hohes Wassergras hatte ausbreiten können.
    Kleine Wellen plätscherten ihm entgegen, umspülten seine Hüften und sehr bald seinen Bauch. Die Arme hatte er über Wasser gelassen. Schwerfällig bewegte er sich weiter und war mit den Schatten des dunklen Schilfwaldes verschmolzen.
    Die einzelnen Rohre und Gräser wuchsen bereits über seinen Kopf hinweg. Insekten hatten sich sein schweißfeuchtes Gesicht als Landeplatz ausgesucht. Er schlug erst gar nicht nach ihnen und spürte die Stiche und Bisse.
    In kleinen Wellen plätscherte ihm das Wasser entgegen und umspülte schon sein Kinn. Auf der Oberfläche trieb ein algenähnlicher, grüner Schleim, der sich im Rhythmus der Wellen bewegte.
    Plötzlich stieß Erwin mit der Brust gegen etwas Hartes. Er hatte es nicht gesehen und schaute erst hin, als er den Gegenstand etwas weiterund schräg in den Schilfwald geschoben hatte.
    Er blieb stehen, faßte mit beiden Händen nach und bekam glatte, abgerundete Seitenkanten zwischen die Finger, wie sie nur von einem Surfbrett stammen konnten.
    Die auslaufenden Wellen drangen auch in den kleinen Schilfwald und bewegten die Rohre. Er griff noch härter zu und zerrte das Surfbrett hervor. Um seinen Mund glitt ein Lächeln. Erwin konnte zwar schwimmen, doch es war bequemer, das Surfbrett zu benutzen. Wenn er sich bäuchlings darauflegte und mit den Armen seitlich ruderte, gelangte er leichter und schneller an sein Ziel.
    Er zog sich zunächst in flacheres Wasser zurück. Dort würde es ihm besser gelingen, auf das Surfbrett zu klettern. Beim vierten Versuch schaffte er es. Dabei waren seine Haare naß geworden. Flach lag Erwin auf dem Brett. Er tauchte die Arme ins Wasser und brachte sich durch rudernde Bewegungen voran. Am Schilfgürtel glitt er entlang, tickte manchmal dagegen, ruderte sich wieder frei, geriet in Wellen und schluckte Wasser!
    Erwin spuckte und unterdrückte nur mühsam einen Fluch. So wollte er nicht weiterrudern.
    Nach einigen Mühen schaffte er es, sich zu setzen. Seine Beine waren bis zu den Knien im Wasser verschwunden. Mit den Händen ruderte er weiter und brauchte jetzt weniger Kraft einzusetzen. Zugleich besaß er einen besseren Überblick.
    Noch immer begleitete ihn die Wand aus Schilf, allerdings hatte er sehr rasch die Hälfte davon hinter sich gelassen, so daß sein Blick frei auf den Lago fiel.
    Da wehten die dünnen Schleier, die aber, wenn sie zusammentrafen, sich zu einem Nebel verdichteten, durch den die vier schwachen, geheimnisvollen und geisterhaften Lichter schimmerten. Immer wenn er ruderte, bewegte er sich rhythmisch. Sein Mund stand offen, Erwin atmetete keuchend. Auf der Haut vermischten sich Schweiß und Wasser.
    Plötzlich spürte er die Gefahr!
    Er hatte sie nicht gesehen, sie war aber da. Ein sensitiv veranlagter Mensch wie er wußte das genau.
    Kalt rann es ihm den Nacken hinab. Erwin bewegte seine Arme nicht mehr. Er blieb auf dem Surfbrett hocken, das auf den Wellen schaukelte, die ihm entgegenflossen. Wo lauerte der Tod?
    Erwin konnte nicht viel erkennen. Es war zwar nicht dunkel geworden, aber der Dunst und die einbrechende Dämmerung nahmen ihm einen Großteil der Sicht.
    Auf dem See war es noch ruhig, ließ er die normalen Geräusche dabei außer acht.
    Dann hörte er etwas anderes. Ein Sprudeln oder Brodeln, das Brett bekam Schwung und schaukelte stärker. Unwillkürlich klammerte er sich an den Seiten fest und

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