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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte den Kopf nach links, denn von dort rollten die für ihn nicht erklärbaren Wellen heran.
    Er schwang hoch, wieder zurück. Plötzlich bildete sich Schaum neben seinem Surfbrett.
    »Der Tod!« ächzte Erwin. »Der Tod ist da!«
    Er wollte weg, da erwischte es ihn.
    Erwins Schrei erstickte in einem Gurgeln. Etwas unsagbar Hartes umklammerte sein linkes Bein in Höhe der Wade und unterhalb der dunklen Wasserfläche.
    Der Hausmeister konnte nicht erkennen, was es war, er spürte nur den bösen Schmerz, der sich wie ein Strahl aus Feuer hochfraß und seinen Oberschenkel erreichte.
    Was geschah mit dem Bein? Wurde es abgerissen? Erwin kippte nach vorn. Im gleichen Augenblick tauchte aus dem Wasser eine Klaue mit langen Nägeln auf.
    Sie hackte in die Masse des Surfbretts, hielt es fest und wollte auch Erwin an sich ketten. Der Klaue folgte ein Kopf.
    Riesig war der Schädel, der Ähnlichkeit mit einem gewaltigen Fischmaul aufwies. Eine Mischung aus Hai-und Krokodilschnauze. Schwarzgrün schimmernd und naß.
    Das Maul schnappte zu.
    Erwin konnte es nicht glauben, als es vor seinem Gesicht erschien, denn das Monstrum hatte sich abgestoßen. Jetzt sah er auch die andere Klaue. In ihr hielt das Monster ein Messer.
    Sehr lang und sehr schwarz war die Klinge.
    Aus dem Vorhang aus Wassertropfen stieß sie zu. Sie fand bei Erwin kaum Widerstand. Er wunderte sich noch, daß er keinen Schmerz mehr spürte, dann kippte er nach rechts weg, rollte über den Rand des Surfbretts in die schaumigen Wellen hinein, in die sich auch sein Blut mischte.
    Das Wasser packte ihn wie Hände und trug ihn fort. Daß ein Monstrum in der Nähe gelauert hatte, war nicht mehr zu sehen. Nur mehr die hohen Schilfrohre zitterten, aber längst nicht so stark wie das lange Wassergras…
    ***
    Die Lichter kamen einfach nicht näher!
    Bei diesen Lichtverhältnissen und dem verdammten Dunst war es so gut wie unmöglich, eine Entfernung abzuschätzen. Da verschwamm alles in einem rollenden Grau.
    Das Wasser roch irgendwie faulig. Als grüne Fläche breitete es sich um mein Boot herum aus. Es wellte nur auf, wenn ich die Ruderblätter ins Wasser tauchte.
    Bei jedem Schlag der Ruder bewegte auch ich mich und schaute mich so gut wie möglich um.
    Das hätte ich auch sein lassen können, denn auf der Wasserfläche bewegte sich nur der Dunst. Ansonsten konnte ich nichts erkennen. Auch das Ufer war längst verschwunden. Der Nebel hatte es geschluckt. Nur die in der Nähe stehenden hohen Bäume waren wie Totenschatten zu erkennen.
    So ruhig der See auch äußerlich dalag, er besaß eine Strömung, was ich merkte, als ich die Ruder einholte. Da wurde ich nämlich abgetrieben und näherte mich einer sehr dunklen Fläche, die wie eine breite Zunge in den Lago hineinwuchs.
    Es war der Gürtel aus Gräsern und Schilf, der den zahlreichen Insekten einen idealen Platz zur Ausbreitung bot. Auch mich umschwirrten sie. Hin und wieder schlug ich nach ihnen und zerklatschte sie auf meinem Gesicht.
    Dann entdeckte ich den Schatten. Er bewegte sich nicht weit von mir entfernt über den See. Unwillkürlich duckte ich mich. Wenn mich nicht alles täuschte, hockte eine Frau in einem der Kähne und ruderte auf den See zu.
    Mir fiel sofort Madame Sousa ein. Unlogisch wäre es nicht gewesen, wenn sie den gleichen Gedanken gehabt hätte wie ich. Ich wollte sie anrufen, als mich etwas ablenkte, das von der anderen Seite her an meine Ohren drang.
    Ein Gurgeln des Wassers, als würde auf der Oberfläche etwas schäumen.
    Ich drehte mich etwas zu hastig, so daß der Kahn in heftige Schaukelbewegungen geriet.
    Hatte jemand geschrien?
    Er hörte sich so an, als wäre ein Schrei im letzten Augenblick erstickt worden.
    Allmählich bekam ich Magendrücken. Bevor ich drehen und zu der Stelle hinrudern konnte, waren die Geräusche verklungen.
    Ich atmete tief durch und dachte über den Vorfall nach. Normal war er nicht gewesen. Da hatte etwas Fremdes in den Kreislauf des Sees eingegriffen.
    Aber was?
    »Mr. Sinclair?« Die Stimme der Frau wehte wie ein Hauch über das Wasser. Ich drehte mich und sah den Schatten des Bootes, das auf mich zugerudert wurde.
    In der Tat hielt Madame Sousa die beiden Ruder. Demnach hatte ich mich doch nicht getäuscht.
    »Ja — hier.«
    Sie lachte leise. »Ich hatte mir schon gedacht, daß Sie es in der Schule nicht aushalten würden.«
    »Der See gefiel mir besser.«
    »Tatsächlich?« Die Ruderblätter durchfurchten noch zweimal das Wasser, dann hatte sie mich

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