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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir.«
    »Die Mädchen…«
    »Um die kümmere ich mich.«
    »Was ist mit dem Mörder? Kann er nicht irgendwo in der Tiefe lauern?«
    »Das ist alles möglich. Deshalb fliehen Sie, Madame!«
    Endlich hatte sie begriffen. Als sie nach den Rudern griff und Blätter in das Wasser tauchte, schleuderte sie lange Spritzer in die Höhe. Sie war kaum noch in der Lage, das Boot richtig zu führen. Erst nach einigen Sekunden ruderte sie in die angegebene Richtung.
    Ich kümmerte mich um den Toten. Es war nicht einfach, ihn in das Boot zu hieven. Mit beiden Händen packte ich zu, das Boot bekam eine starke Backbordneigung, schaukelte nach, ich keuchte und strengte mich sehr an.
    Schließlich hatte ich es geschafft. Der Tote lag vor mir im Boot. Jetzt konnte ich auch seine Beine erkennen. Das linke sah aus, als würde es nur noch an zwei Sehnen hängen.
    Schrecklich…
    Ich war auf Schlimmes gefaßt gewesen. Die Tatsachen aber hatten alles übertroffen.
    Der Killer — daran gab es für mich keinen Zweifel — war aus dem Wasser gestiegen. Stellte sich nur die Frage, ob es sich bei ihm um die gleiche Person gehandelt hatte, die auch die drei Mädchen getötet hatte. So recht wollte ich daran nicht glauben, denn ich erinnerte mich, was auf meiner Herfahrt geschehen war.
    Da hatten zwei Monstren versucht, mein Eintreffen im Castello zu verhindern. Möglicherweise arbeitete der Killer nicht allein und hatte eine starke Unterstützung von der Hölle bekommen.
    Wie die Fäden miteinander verknüpft waren, interessierte mich zunächst nicht. Die Mädchen waren wichtiger. Wenn das Wesen, das sich in den Tiefen des Lago aufhielt, plötzlich bei ihnen erschien, konnte es noch vier Tote geben.
    Der Gedanke daran hinterließ in meinem Mund einen bitteren Geschmack. Gleichzeitig beflügelte er mich auch, so daß ich schneller ruderte…
    ***
    Sie hatten sich eine bestimmte Stelle auf dem Lago ausgesucht, wo sich die Strömung in Grenzen hielt. So wurden sie, wenn sie nicht mehr ruderten, kaum abgetrieben, konnten in den Booten sitzenbleiben und die Kerzen auf die Ruderbänke stellen.
    Ruhig brannten auch hier die Lichter. Der Dunst wehte über die Boote hinweg, geriet in den Schein der Kerzen, so daß es aussah, als wollte er sie schlucken.
    Die Mädchen hockten auf den kleinen Sitzbänken am Heck der Boote. Sie hatten für nichts einen Blick, nur eben für die Lichter vor ihnen. Sie waren angezündet worden, um den Geistern der Tiefe zu zeigen, daß sie auch in der heutigen Zeit noch verehrt wurden.
    Von einer Nervosität war nichts zu spüren. Selbst die stets ängstliche Marietta Mandoni spürte keine Furcht mehr. Sie lag ruhig mit ausgestreckten Beinen im Boot, schaute gegen die Flamme, deren Widerschein noch Platz in ihren Augen fand und die Pupillen aufleuchten ließ.
    Auch Cora Losone, Marion Killmann und Angel Torham rührten sich nicht. Sie wußten genau, was sie sich und ihrem Vorhaben schuldig waren. Die heilige Ruhe auf dem Wasser durfte keinesfalls gestört werden. Das konnte einen Kontakt abreißen lassen.
    In anderen Nächten hatte sich Angel wohler gefühlt. Da war sie innerlich viel ruhiger gewesen. Sie wußte selbst nicht, wie es kam, daß sie die Ruhe nicht mehr fand. Etwas regte sie auf, ließ sich nicht den inneren Frieden finden.
    Ob es damit zusammenhing, daß sie sich morgen trennen würden und dieser John Sinclair aufgetaucht war? Irgendwie schon. Angel konnte über den Mann nichts Schlechtes sagen, er war ihr auch irgendwo sympathisch, trotzdem hatte er Unruhe gebracht. Es gelang ihr nicht so recht, den gedanklichen Ring zu schließen, der sie mit ihren drei Freundinnen verband.
    Obwohl sie getrennt in den Booten lagen, hatte sie stets versucht, kraft ihrer Gedanken, eine Verbindung zu bekommen, die durch das geheimnisvoll leuchtende Licht der Kerzen noch verstärkt werden sollte. Heute wollte es nicht klappen. Die Unruhe steigerte sich in den Mädchen. Fast zugleich richteten sie sich auf und begannen mit ihren Booten zu schaukeln.
    Sehen konnten sie sich nicht. Nur anhand des geisterhaften Kerzenlichtes inmitten des Dunstes wußten sie, wo sie sich befanden. Angel räusperte sich, um sprechen zu können. »Merkt ihr es auch?« rief sie in den Dunst hinein.
    »Ja.« Marion antwortete. »Ich kann mich ebenfalls nicht konzentrieren. Sie bekommen die Verbindung nicht.«
    »Etwas stört«, meldete Cora.
    »Aber was?« fragte Marietta.
    Jede verließ sich auf die andere, um eine Antwort zu bekommen. Angel gab sie

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