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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Schachtel mit den Zündhölzern bereits in der Hand. Erst als Angel nickte, schob sie das kleine Päckchen auf und rieb ein Streichholz an.
    Um die Dochte zu entzünden, brauchten sie zwei Hölzchen, dann erhellte das flackernde Licht die Blockhütte von innen. Marietta ging hin und zog die Tür so weit wie möglich zu. Keiner von ihnen wollte, daß ein anderer aufmerksam wurde.
    Sie nahmen auf den Stühlen Platz und breiteten ihre Arme so weit aus, daß sich die Hände berührten. Es drang kein Luftzug in die Hütte. Sehr ruhig brannten die Flammen und malten vier helle Kreise an die Decke. Die Minuten des Schweigens, der Sammlung und der Konzentration folgten. Die Hitze ließ das Wachs schmelzen. Ein ungewöhnlicher Geruch breitete sich aus. Er besaß keine bestimmte Duftnote, die alles überragte; in ihm war einfach alles vorhanden. Eine Mischung aus Kräutern, Essenzen und anderen Zutaten, die gemeinsam derart intensiv waren, daß sie das Denken der vier Mädchen regelrecht betäubten und ihre Hirne gleichzeitig freimachten für andere Dinge. Sie öffneten sich der Urmutter!
    Angel war es, die das Wort übernahm. Mit leiser Stimme sprach sie und bat um den Schutz der Natur vor den Kräften des Bösen. Sie schloß alle vier in ihre beschwörend klingenden Worte mit ein, und zum Schluß sich noch einmal selbst, wobei es in ihren Augen anfing zu glitzern und schon sehr bald die ersten Tränen an ihren Wangen entlangliefen. Es war deutlich zu hören, wie sehr sie unter dem Druck stand, der sich auf die anderen übertrug, denn die Finger der Mädchen begannen zu zittern.
    In der Hütte geschah nichts. Die Mädchen jedoch glaubten, den Geist der Urmutter zu spüren, der in sie hineingegangen war, um ihnen Schutz vordem Mörder zu geben.
    »Und so möchten wir auch die letzte Nacht überstehen, auf das niemand uns ein Leid zufügen kann«, beendete Angel ihren Spruch. Stille kehrte ein.
    Vier Augenpaare starrten in die Flammen. Zwei von ihnen bewegten sich plötzlich. Marietta sah es als Zeichen der Urmutter an, denn sie flüsterte:
    »Sie hat uns erhört. Ja, sie hat uns erhört. Habt ihr das nicht gesehen?«
    Die anderen nickten.
    »Ich glaube«, sagte Cora, »wir haben ihren Schutz bekommen und können uns nun getrost in die Boote setzen.«
    Niemand widersprach ihr. Wie auf ein Kommando hin schoben die Mädchen die Stühle gleichzeitig nach hinten und standen auf. Keiner von ihnen sprach. Sie bliesen die Kerzen aus, zurück blieben feine Rauchschwaden, die zerflatterten. Cora packte die Kerzen wieder in den Rucksack und verließ die Hütte als letzte. Sie drückte die Tür zu, schaute dabei in Richtung Ufer, wo die Mädchen schon die Boote zu Wasser ließen. Jede von ihnen bekam einen Kahn.
    Sie wollten auf den See hinausrudem, zu bestimmten Stellen und dort die Kerzen anzünden, damit auch dieses Gebiet durch die Kraft der Urmutter geschützt wurde.
    Angel wartete noch und ging Marion sowie Marietta zur Hand, damit sie die Boote freibekamen.
    Als letzte Person stieg Angel in den Kahn. Die anderen waren schon einige Meter hinausgerudert und glitten in den über dem Wasser liegenden Dunst hinein.
    Sie winkten Angel zu, die einstieg, sich abstieß und den Freundinnen folgte.
    Zwei Boote blieben leer am Ufer zurück…
    ***
    Noch jemand war an diesem Abend unterwegs!
    Die Person hatte es ziemlich eilig, als sie über die weite Wiesenfläche dem Ufer entgegenlief. Ihr Herz hämmerte in der Brust. Schweiß strömte über ihr Gesicht. Es lag nicht allein an der feuchten Schwüle, sondern auch daran, was sie beim Legen der Karten erlebt hatte. Das Bild mit dem Tod hatte in der Mitte seinen Platz gefunden. Also würde der Tod auch in dieser Nacht der Mittelpunkt sein. In den letzten Tagen hatte er einen Namen bekommen. Er war zu einem Mordphantom geworden, was Madame Sousa genau wußte, wobei sie trotz allem nichts dagegen unternehmen konnte.
    Die Mehrzahl der Schülerinnen befand sich in den Zimmern. Kein Mädchen war allein, sie trauten sich auch nicht, die schützenden Mauern zu verlassen. Vier Schülerinnen hatten es dann doch getan. Den scharfen Augen der Rektorin war es nicht entgangen, und sie wußte auch, wohin sie sich gewendet hatten.
    Zum See hin.
    Madame Sousa wußte vieles, sie sprach nur nicht darüber. Bevor sie selbst zum Ufer ging, tauchte sie in den Schatten der Bäume und inspizierte das Blockhaus.
    Sie fand es leer, aber sie roch natürlich den Duft, den die Kerzen hinterlassen hatten.
    Er gefiel ihr

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