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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war nicht zu sehen. Ob sie ins Castello gegangen war?
    In der Nähe fand ich eine Plane, die ich über den Toten legte. Ich wollte Leutnant Tenero Bescheid geben, damit er und seine Männer sich um die Leiche kümmerten.
    Den Kahn zog ich so weit auf das Ufer, daß er von den Wellen nicht mehr weggeholt werden konnte.
    Als ich mich aufrichtete, stand Angel plötzlich neben mir. »Wieso war es Ihnen möglich, dieses Ungeheuer zu erschießen? Und nicht nur das, es löste sich zu Schattenfetzen auf.«
    »Manchmal ist es eben gut, eine Waffe bei sich zu tragen.«
    »Das ist mir zu einfach, John.«
    »Wieso? Wollen Sie es komplizierter haben?«
    Angel nagte auf ihrer Unterlippe. »Das kann ich Ihnen nicht sagen, John, aber es muß etwas anderes dahinterstecken.«
    Ich legte meinen Arm um ihre gebrechlich wirkende Gestalt. »Sie sollten darüber nicht länger nachdenken, Angel. Seien Sie froh, daß Sie und Ihre Mitschülerinnen noch am Leben sind.«
    »Ist der Mörder denn jetzt tot?« fragte Madame Sousa, die plötzlich aus dem Schatten der Bäume getreten war.
    »Ja, die Bestie ist vernichtete.«
    »Die Erwin getötet hat?«
    Ich nickte.
    »Was?« schrie Cora. »Erwin ist tot. Mein Gott…« Sie ging zurück und preßte ihren Handballen gegen die Lippen.
    »Er starb im Wasser«, erklärte Madame Sousa. »John Sinclair und ich fanden ihn.«
    Die Mädchen waren schockiert. Sie weinten leise, und die Schulleiterin kam zu mir. »Das war keine korrekte Antwort auf meine Frage, Mr. Sinclair. Ist der Mörder tot?«
    »Ich weiß selbst nicht, ob das Monster und der dreifache Mädchenmörder identisch sind.«
    Lauernd schaute sie mich an. »Was glauben Sie denn?«
    »Ich glaube daran, daß wir alle hier Glück gehabt haben.«
    »Das ist doch keine konkrete Antwort.«
    »Die kann ich Ihnen auch nicht geben, sorry.«
    »Mr. Sinclair, ich traue Ihnen nicht. Es kommt mir vor, als würden Sie Ihr eigenes Spiel in Szene setzen. Nun ja, wir werden uns eben überraschen lassen.«
    »Das meine ich auch.«
    Als ich gehen wollte, hielt sie mich fest. »Was verheimlichen Sie mir, Mr. Sinclair? Ich komme mir vor wie jemand, der lästig geworden ist. Bedenken Sie, daß ich die Leiterin dieses Internats bin. Oder halten Sie mich für den Killer?«
    »Jeder ist verdächtig.«
    Sie lachte scharf. »Nur Sie nicht, wie?«
    »Unverschämt«, flüsterte sie, »das ist einfach unverschämt, wissen Sie das?«
    »Lassen Sie uns ins Haus gehen, bitte!«
    Dagegen konnte sie nichts einwenden und wandte sich an ihre Schülerinnen.
    Wie eine fürsorgliche Mutter ging sie mit den Mädchen um. Ich fragte mich, ob sie es ehrlich meinte oder nur täuschte? Nach wie vor war ich davon überzeugt, daß der eigentliche Mörder noch frei herumlief. Alle anderen Vorgänge waren nur magische Randerscheinungen gewesen. Wir gingen durch den menschenleeren Park. Dunstschwaden begleiteten uns und klammerten sich an der Kleidung fest wie lange, klebrige Finger. Kein Stern war zu sehen, kein Mond, keine Wolke. Über uns lag der dumpfgraue Nachthimmel.
    An einem der hinteren Eingänge trafen wir wieder zusammen. Madame Sousa drehte sich zu mir um. »Ich meine, es wäre am besten, die Schülerinnen würden wieder in ihre Zimmer gehen.«
    »Das finde ich auch.«
    »Nein, Angel ist allein. Ihre Zimmerkameradin ist schon…«
    »Das macht doch nichts, Madame«, flüsterte die junge Engländerin. »Ich kann sehr wohl auf mich selbst achtgeben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
    »Ich rechne mit allem.«
    Wir blieben bei den Mädchen, als sie zu ihren Zimmern gingen. Zuletzt lieferte ich Angel ab. »Wohl ist mir dabei nicht«, sagte ich. »Bitte, tun Sie uns und sich selbst nur den Gefallen und schließen Sie die Tür nicht ab. Ich werde hin und wieder einen Blick in Ihr Zimmer werfen und nachschauen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Damit kannst du bei mir auch rechnen«, sagte die Direktorin. Wir standen im Dämmer des Flures. Ich sah, wie das Mädchen ein Lächeln versuchte, dann reichte sie uns die Hand, um eine gute Nacht zu wünschen. Bevor sie ihren Raum betrat, schaute ich erst nach, ob alles in Ordnung war.
    Keine Sorge, niemand hielt sich in ihrem Zimmer auf, keiner hatte sich versteckt.
    »Sie können«, sagte ich.
    »Und was haben Sie jetzt vor, Mr. Sinclair?« fragte mich Madame Sousa, als ich die Tür zugezogen hatte. »Ich wollte zu Ihnen.«
    »Wieso?«
    »In Ihr Büro. Von dort muß ich Leutnant Tenero anrufen. Er soll sich um die Leiche kümmern.«
    »Ja,

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