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Geheimauftrag Phantom

Geheimauftrag Phantom

Titel: Geheimauftrag Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verkehrt?
    Sie zwinkerte mehrmals, weil Schweißtropfen den Weg in ihre Augen gefunden hatten. Der Rauch breitete sich aus. Ihr gefiel sein Geruch nicht mehr. Madame Sousa drückte den Zigarillo aus. Dann holte sie tief Luft und lehnte sich zurück. Sie dachte darüber nach, ob sie nicht anfangen sollte zu meditieren.
    Bei großen Problemen hatte ihr die Meditation oft genug geholfen. Die innere Einkehr hatte ihr Ruhe gebracht, und es war ihr zudem gelungen, eine Lösung für die Probleme zu finden.
    In dieser Nacht wollte es ihr nicht gelingen. Das Meditieren war nicht einfach. Sie mußte sich entspannen, sie brauchte Ruhe, sie durfte keinerlei Probleme haben und…
    Plötzlich horchte sie auf. Draußen hatte sie etwas gehört. Schritte waren an ihrer Tür vorbeigehuscht.
    Werschlich durch den Gang?
    Madame Sousa erhob sich. Ihr Gesicht zeigte eine gewisse Härte, die einiges von der Spannung ahnen ließ, die in ihrem Innern steckte. Auf leisen Sohlen näherte sie sich der Tür. Die Frau glaubte nicht daran, daß es eine Schülerin gewesen war, die nahmen auf den Lärmpegel keine übertriebene Rücksicht.
    Die Polizei mußte sich ebenfalls im Haus befinden, nur hielten die sich in einem anderen Trakt auf. Wenn sie etwas von ihr wollten, konnten sie ihr Bescheid geben.
    Madame Sousa wollte soeben die Tür öffnen, als das Telefon summte. Auf dem Absatz machte sie kehrt, lief zum Schreibtisch und meldete sich hastiger, als sie eigentlich vorgehabt hatte.
    »John Sinclair. Wir hätten Sie gern gesprochen, Madame.«
    »Ja, natürlich. Wo sind Sie jetzt?«
    »Am Eingang.«
    »Gut, ich komme.« Madame Sousa legte auf. Sie merkte, daß ihr Herz schneller schlug. Gemächlich drehte sie sich um. Viel würde sie den Polizisten nicht sagen können, höchstens einige Worte über das Seemonster, nicht über das Phantom. Der Hauch strich über ihren Nacken. Als würde jemand dicht hinter ihr ausatmen.
    Madame Sousa bekam einen Schauer, der förmlich auf ihrem Rücken festfror. Kälte zu dieser Jahreszeit war mehr als ungewöhnlich, die durfte überhaupt nicht vorhanden sein. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Was sollte sie tun, sich umdrehen?
    Die Kälte blieb. Der Hauch wollte nicht mehr verschwinden, und Madame Sousa drehte sich nicht um. Sie tat das Gegenteil, startete so rasch wie möglich und rannte auf die Tür zu, die sie aufriß, die Klinke festhielt und erst dann herumwirbelte.
    Im Zimmer stand der Killer!
    Diesmal das echte Phantom!
    Eine blaue, wallende Gestalt, unförmig und gleichzeitig doch irgendwie schlank.
    Sie sah einen Kopf, aber kein Gesicht. Und sie sah zwei Arme und zwei Hände.
    In der rechten Hand hielt das Mordphantom ein Messer. Die Klinge war schwarz, sehr lang, sehr tödlich…
    ***
    Es hatte sich blitzschnell herumgesprochen, was geschehen war, und es gab wohl keine Schülerin mehr, die jetzt noch schlief. Zwar hielten sich die meisten zurück, doch einige Mutige bewegten sich möglichst lautlos durch die Gänge des Castellos.
    Ich bedauerte den Leutnant, der sich mit den vier Zeuginnen unterhielt. Er bekam keine vernünftigen Antworten und mußte sich immer wieder eingestehen, daß es das Monstrum gab.
    »Was sollen wir machen?« wandte ersieh an mich. Er konnte einem schon fast leid tun.
    »Keine Ahnung, Kollege. Wie Sie wissen, denke ich über gewisse Dinge anders als Sie.«
    »Sie mit Ihrem Spuk!«
    »Der manchmal einen sehr ernsten Background haben kann.« Tenero beugte sich nach vorn. Er trank Wasser aus einer Büchse. Dann starrte er auf den Steinboden, als würde ihm dessen Muster eine Lösung verraten. »Haben Sie denn keinen Verdacht, Sinclair, wer dahinterstecken könnte?«
    »Nein, es gibt ihn nicht.«
    »Aber es gab das Monster. Das muß irgendwo hergekommen sein. Jemand muß es erschaffen haben.«
    »Stimmt.«
    »Wer, zum Henker?«
    »Fragen Sie mich etwas Leichteres, Kollege. Möglicherweise könnte uns die Rektorin behilflich sein.«
    »Madame Sousa?« Tenero schüttelte den Kopf. »Was hat sie denn mit der Sache zu tun?«
    »Vielleicht alles, vielleicht nichts. Jedenfalls ist sie eine sensitive Person, die sich zudem im Tarot auskennt. Sie gehört zu den Frauen, die Karten legen.«
    »Ach so.«
    »Sagen Sie es nicht abwertend. Allmählich glaube ich daran, daß es eine Verbindung zwischen ihr und dem Killer gibt. Er muß doch eine Kontaktperson besitzen, um…«
    »Nein, das ist mir zu hoch und unbegreiflich.«
    Ich griff zum Telefonhörer. Man konnte auch innerhalb der

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