Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
Vom Netzwerk:
wird später eine Wallfahrtskapelle eingebaut. Die Grotte kann besichtigt werden.
    Der geheimnisvolle altpersische Gott – seine enganliegende Hose und die orientalische Mütze zeigen Mithras’ Herkunft aus dem persischen Osten – hatte die junge christliche Kirche lange genug geärgert. Die «Festungen der Finsternis» . (so der christliche Autor Tertullian) galt es zu zerschmettern, für alle Zeiten den Konkurrenten auszulöschen, der den Eingeweihten ein wundervolles ewiges Leben versprach und schon auf Erden Glück und Freude.
    Horden von christlichen Bilderstürmern zogen durch Germanien. Ihr Ziel: versteckte Tempel, Kultplätze, Heiligtümer. Und eben die «Heidenhöhlen».
    Woher kam diese unbändige Zerstörungswut?
    Was war geschehen im Germanien des 4. Jahrhunderts? Und weltweit im Römischen Reich?

Aus den Verfolgten werden Verfolger
    Unbarmherzig bis zur Todesstrafe für Heiden und Ketzer wurde im Namen des christlichen Gottes gemetzelt, sobald seine Vertreter auf Erden die höchste irdische Macht, den Kaiser, auf ihrer Seite wussten. Gemetzelt gemäß dem ersten Gebot: «Du sollst keine Götter neben mir haben», im Zeichen des
einen
Gottes, «seiner Natur nach eineifersüchtiger Gott, der keinem anderen das Leben gönnt», so Arthur Schopenhauer. Der endgültige Sieg ihres einzigen Gottes musste mit missionarischem Eifer angestrebt werden – mit welchen Mitteln auch immer. Die bisherigen freizügigen polytheistischen Götter duldeten gern die Kollegen in ihrem Tempel, die der eigenen Religion, aber auch die einer fremden Religion. Leben und leben lassen. So war man es bisher gewohnt. Denn beinahe die ganze Welt war heidnisch. Und die römischen Eroberer waren tolerant in Glaubensfragen. Wenn man auch ihrem Kaiser die Ehre erwies – und öffentlich mussten das nur die Soldaten und Beamten –, konnte jeder nach seiner Façon selig werden, sprich, seine alten Götter anbeten. Verboten waren nur Versammlungen mit dem Ziel des Umsturzes. Unter dem Mithras-Anhänger Kaiser Marc Aurel gab es sogar eine Legion mit überwiegend christlichen Legionären, die große militärische Erfolge erzielte.
    So ganz ernst hatte man sie nicht genommen, diese Sekte im Judentum, die plötzlich im Imperium auftauchte mit ihrem Anspruch des alleinigen Auserwähltseins. Bis jetzt, Anfang des 4. Jahrhunderts, hatte sich die neue monotheistische Sekte mit der Übermacht arrangiert und sich unauffällig verhalten. Kirchenhistoriker Christoph Markschies: «Von Nero einmal abgesehen gab es nur ganz wenige Hinrichtungen.» Kaiser Nero hatte Sündenböcke gebraucht für den großen Brand in Rom im Jahr 64. Die Caesaren duldeten die Vielzahl an Kulten und Sekten, diesen riesigen offenen Markt an religiösen Angeboten, wandernden Predigern und Heilsbringern, diesen bunten religiösen Flickenteppich, solange man seine Steuern zahlte und keinen Aufruhr erregte. Auch die diversen Mysterienkulte – neben dem Mithras- auch der Isis-Kult – und diese neue jüdische Sekte, die sich Christen nannten, gehörten zu den Spielarten des religiösen Glaubens als eine Möglichkeit, den fernen Göttern etwas näher zu sein. Doch nur eine Option setzte sich durch. Mit blendender PR-Arbeit . Der Professor für Geschichte an der Universität Cambridge Edward Norman formuliert es so: «Für die Rolle des Märtyrertums in der Ausbreitung des christlichen Glaubens war weniger der Tod selbst von Bedeutung als vielmehr der Kult, der umdie Märtyrer entstand.» Während der großen Christenverfolgungen vor der Konstantinischen Wende in Palästina waren es weniger als hundert Opfer. Wobei die meisten nicht hingerichtet, sondern «nur» verbannt wurden. Historiker schätzen die Zahl der christlichen Märtyrer auf insgesamt 1500 bis maximal 3000 über drei Jahrhunderte. Es gab also bedeutend weniger Märtyrer, als die Propaganda glauben machte und so zu Rachefeldzügen anstachelte. Denn im 4. Jahrhundert änderten sich die Machtverhältnisse. Fast über Nacht. Aus den Verfolgten wurden Verfolger.
    Eine beliebte, im gesamten Römischen Reich verbreitete Religion, die im Geheimen ihre Rituale ausübte, die viele und frappante Parallelen in ihrem Kult hatte, war den christlichen Bilderstürmern besonders ein Dorn im Auge: der antike Mysterienkult des Mithras. Auch ein Soldatenkult, wurde er sehr von den Caesaren gefördert, stärkte er doch das Zusammengehörigkeitsgefühl des Militärs und diente der inneren Stabilisierung. Vom Orientlimes im heutigen

Weitere Kostenlose Bücher