Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
die Spitzenposition in der bemannten Raumfahrt scheinbar uneinholbar in Führung. US-Präsident Kennedy war inzwischen dem tödlichen Attentat von Dallas zum Opfer gefallen, aber sein Versprechen galt weiterhin. Die NASA und alle beteiligten Luft- und Raumfahrtunternehmen gerieten unter immensen Druck. Im Rekordtempo wurde das Apollo-Programm aus dem Boden gestampft. Es geriet zu einer hektischen Technik-Story mit vielen Rückschlägen und tragischen Verlusten an Menschenleben. Bereits bei Apollo 1 verbrannten drei Astronauten in der Kapsel, ohne überhaupt gestartet zu sein. In der Rückschau betrachtet, erscheint das gesamte Programm als ein Teufelsritt, wie er heute wohl nicht mehr möglich wäre. Zum Vergleich: Allein die Entwicklung eines neuen Verkehrsflugzeuges dauert selbst bei den weltbesten Konstruktionsfirmen weit länger als ein ganzes Jahrzehnt. Das Apollo-Projekt verschlang rund 50 Milliarden Dollar. Doch der Wille, im Wettrennenzum Mond diesmal den Triumph davonzutragen, war übermächtig. Bei den Missionen von Apollo 8 im Dezember 1968 und von Apollo 10 im Mai 1969 gelangen die ersten bemannten amerikanischen Mondumrundungen. Und so nahte die entscheidende Apollo- 11-Mission im Jahre 1969 – gerade noch rechtzeitig vor Ende des Jahrzehnts, so wie es John F. Kennedy einst versprochen hatte.
Die Mondlandungsshow in drei Akten
Am 20. Mai 1969 hebt sich der Vorhang für ein grandioses Schauspiel. Es beginnt die bis dahin größte Entdeckungsgeschichte aller Zeiten. Gigantische Tore öffnen sich, und ein kolossales technisches Wunderwerk verlässt die 160 Meter hohe Montagehalle. Sie übertrifft den Kölner Dom um drei Meter. Es ist eine Vorführung von Dimensionen, Fakten und Zahlen der Superlative. Ein 3000 Tonnen schwerer Raupentransporter, das größte Landfahrzeug der Welt, trägt eine 48 × 40 Meter messende Plattform, auf der ein 116 Meter hohes Gerüst installiert ist: der Kabel- und Betankungsturm für die daneben senkrecht fixierte «Saturn V». 111 Meter ragt die gewaltige Trägerrakete in den blauen Himmel über dem Kennedy Space Center in Florida. An ihr haben Wernher von Braun und einige seiner deutschen Kollegen maßgeblich mitgewirkt. Sie soll drei Astronauten ins Weltall und auf den Weg zum Mond bringen.
Im Schneckentempo kriecht der Kettenschlepper über die fünf Kilometer lange Rollpiste zur Startrampe, einer 13 Meter hohen Betonfläche. Eine ausgeklügelte Hydraulik gleicht die Schräge aus und garantiert so die lotrechte Position von Rakete und Turm während der sechsstündigen Fahrt. Dann ist das Ziel erreicht – Ende des Vorprogramms zum bis dahin größten zivilen Medienereignis der Geschichte.
Der erste Akt beginnt am Mittwoch, dem 16. Juli 1969, morgens bei strahlendem Sonnenschein auf dem Weltraumflughafen Kennedy Space Center in Cape Canaveral/Florida – vor einem 500-Millionen -Publikuman den Fernsehern in aller Welt. Um 14 : 32 Uhr MEZ hebt die dreistufige Saturn- V-Rakete mit den drei Astronauten Neil A. Armstrong, Michael Collins und Edwin «Buzz» E. Aldrin in der Kommandokapsel ab. Rasch ist sie den Blicken der Zuschauer entschwunden. Binnen weniger Minuten beschleunigt sie auf eine Geschwindigkeit von 28 000 km /h und umrundet die Erde auf einer Umlaufbahn in 187 Kilometern Höhe. Sie hat sich bereits von zwei Stufen getrennt und holt nun Schwung für den Abflug zum Mond, zündet das Triebwerk der dritten Stufe und rast mit fast 40 000 km /h Richtung Erdtrabant.
Der zweite Akt beginnt am 20. Juli mit dem sanften Aufsetzen der Mondlandefähre im – trockenen – Mondmeer «Mare Tranquillitatis», dem «Meer der Ruhe». Zuvor hatte das Dreier-Team den Erdnachbarn mehrmals umrundet. Dann waren Armstrong und Aldrin aus der Kommandokapsel ins Cockpit der Mondfähre geklettert. Landefähre «Eagle» und Raumschiff «Columbia» trennten sich, und der Abstieg zum Mond begann, während Collins an Bord der Kommandokapsel auf Umrundungskurs blieb. Nun ist die «Eagle» gelandet, und einige Stunden später verlassen die beiden Astronauten die Landefähre. Ein Menschheitstraum wird wahr – und die USA können jubeln: Die Männer im Mond sind Amerikaner! Sie rammen die US-Flagge in die staubige Oberfläche, nehmen Bodenproben, installieren verschiedene Geräte und eine TV-Kamera . Neben den Videoaufnahmen aus einer Außenbordkamera der Landefähre soll sie zusätzlich zu den von den Astronauten geschossenen Fotos Bewegtbilder der
Weitere Kostenlose Bücher