Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
tatsächlich vor allem bei der NASA so viel im Argen, dass selbst dem strengsten Fakten-Liebhaber hier und da Zweifel kommen können. Wenn beispielsweise 700 (!) Kisten ausgerechnet mit originalem Bild- und Tonmaterial einfach so unbemerkt verschwinden und unauffindbar bleiben, darf man sich schon mal fragen, ob das ein Versehen sein kann. Auch dass die US-Behörde aus «Kostengründen» auf eine – einstmals angekündigte – gediegene Gegenpublikation verzichtet, trägt nicht gerade zur Aufklärung bei.
Dennoch bemühen sich auch im deutschen Fernsehen Fachautoren um sachliche Beiträge zum Thema, das vor allem seit dem Jahr 2009 anlässlich des Jubiläums «40 Jahre Mondlandung» wieder intensiver diskutiert wird. Als ein Ansatz zur Klärung der wirren Lage dient vielen Diskutanten die Frage nach der Motivation – auf beiden Seiten.
Fälschen gehört zum Handwerk?
Warum also sollten NASA und US-Regierung ein so schwer kalkulierbares Risiko eingehen und die Mondlandungen fälschen? Weil sie die nationale Blamage einer erneuten Niederlage in der bemannten Raumfahrt und beim Wettlauf zum Mond um jeden Preis vermeiden wollten, sagen die Zweifler. Das Risiko, dass die Täuschung herausgekommen wäre, sei einigermaßen gering gewesen. Obwohl über die Jahre mehr als 400 000 Menschen am Apollo-Programm mitgearbeitet haben, sei mit dem Betrug nur ein überschaubarer Kreis beschäftigt gewesen. Selbst Insider-Größen wie Wernher von Braun seien allein auf Videobilder und Tonaufnahmen angewiesengewesen. Und so sei es möglicherweise gelaufen: Die Kapsel ist von Anfang an unbemannt. Die Astronauten, die vor laufenden Kameras mit dem Lift des Kabelturms zur Kommandokapsel gefahren sind, bleiben in der Höhe verborgen, ohne in die Kapsel zu steigen. Der Start findet unbemannt statt. Danach werden nur gefakte Aktionen gesendet. Wie täuschend echt das funktioniert, hat Hollywood ja inzwischen bewiesen. Die Kapsel wassert im Pazifik. Dann bringt man die Astronauten an Bord, um etwas später wieder vor laufenden Kameras deren Bergung medienwirksam in Szene zu setzen. Oder aber der Start erfolgt bemannt und die Astronauten umrunden lediglich die Erde. Dann ist die Bergung der gewasserten Crew tatsächlich authentisch. Kompletter Unsinn, meint die Gegenseite. Das sollen die Sowjets mit ihren weltumspannenden Kontrollsystemen nicht bemerkt haben? Kein Problem, meinen die Moonhoaxer. Die Russen hätten die Gagarin-Story ebenfalls gefälscht, und außerdem seien sie von den Getreidelieferungen aus den USA in höchstem Maße abhängig gewesen – zwei Gründe, um ganz kleine Brötchen zu backen und besser zu schweigen.
Ein anderer Grund sei der Vietnamkrieg gewesen. Ein besseres Ablenkungsmanöver habe es für die Regierung Nixon gar nicht geben können. Tatsächlich liefen Apollo-Programm und Vietnamkrieg in einer Weise parallel, dass die Raumfahrterfolge dazu taugten, die militärischen Gräueltaten medial und breitenpsychologisch einigermaßen zu kaschieren, wie Gerhard Wisnewski in seinem Buch übersichtlich auflistet. Das sei nur in der Rückschau zutreffend, meinen Kritiker dieser These. Der Tonkin-Zwischenfall datiere ins Jahr 1964, als der Weg zum Mond von Kennedy schon längst vorgezeichnet gewesen sei. Einen Beigeschmack hat diese Diskussion dann aber doch – in der Rückschau. Der Tonkin-Zwischenfall, für Präsident Johnson Anlass, die USA in den Vietnamkrieg zu führen, war ebenso gefälscht wie die Argumentation für den Irakkrieg 2003. Fälschen gehört also erwiesenermaßen zum normalen Handlungsrepertoire der USA, und so gesehen erscheinen die Unterstellungen der Moonhoaxer zumindest einmal in weniger abstrusem Licht.
Ein drittes mögliches Motiv sehen Mondlandungs-Leugner beim Budget der NASA. Wenn es ums Geld geht, hört der Spaß bekanntlich auf. Dann brechen so manche Dämme – nicht nur in den USA. Bei einem Misserfolg der Mondlande-Missionen wäre der Etat der Weltraumbehörde drastisch zusammengestrichen worden. So sei es beinahe eine Überlebensfrage für die NASA gewesen, auf dem Erdtrabanten erfolgreich zu sein. Das sieht die Gegenseite ganz anders. Keineswegs sei die NASA existenziell bedroht gewesen, und außerdem seien große Teile des Apollo-Budgets gar nicht der NASA, sondern den vielen Zulieferfirmen zugutegekommen. Eine Kürzung der Mittel hätte diese Betriebe weitaus stärker getroffen als die Weltraumbehörde. Dieses Argument ist nachprüfbar. Ebenso unmissverständlich äußerte
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