Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)
sich übrigens auch Astronaut «Buzz» Aldrin, der zweite Mann auf dem Mond, als er 2003 von einem Mondlandungsskeptiker aufgefordert wurde, mit einem Schwur auf die Bibel seinen Aufenthalt auf dem Nachtgestirn zu bestätigen. Da verstand der damals 72-jährige Raumfahrer keinen Spaß mehr. Mit einem Fausthieb schickte er den nervenden Zweifler aufs Pflaster – ein schlagendes Argument, wenn auch nonverbal geäußert.
Zweifel am Zelluloid
Die Motivation der Moonhoaxer dürfte so unterschiedlich sein wie die Menschen selbst, die ernsthaft hinterfragen, verunsichert bezweifeln, erregt unterstellen oder sogar ihrerseits absichtlich hinters Licht führen oder einfach nur provozieren wollen. Seit Bill Kaysings Buch 1976 auf den Markt kam, ist die Schar der Mondlandungs-Skeptiker größer geworden. Das sich dazu parallel entwickelnde Internet ermöglichte die globale Vernetzung und damit ein Höchstmaß an persönlicher Beachtung und weltweiter Vermarktung. Einer Umfrage zufolge hielten nach der FOX-Sendung im Jahre 2001 etwa 30 Prozent der Amerikaner die Mondlandungen für Fälschungen. So sieht medialer – auch persönlicher – Erfolg aus. Ob gestreicheltes Ego,klingende Münze oder doch der übermächtige Trieb, allen Dingen auf den Grund gehen zu müssen aus der Gewissheit heraus, dass alles auch eine unbekannte Seite haben muss – vermutlich ist von allem etwas an dem beteiligt, was die Verschwörungstheoretiker antreibt. Dass inzwischen fast jede Facette des Apollo-Programms im Netz als Text, Bild und Ton nachprüfbar ist, über das die Kontrahenten so trefflich streiten, ficht die Hoaxer nicht an. Es könnte ja sein, dass Dokumente «nachbearbeitet» worden sind – und zugegebenermaßen ist das auch in vielen Fällen so. Im Film «Die Akte Apollo» zu diversen Fotos befragt, sah sich der weltberühmte Fotograf Michael Light außerstande, fachlich exakte Beurteilungen abzugeben mit derBegründung, die Bilder, mit denen die Moonhoaxer arbeiten, seien Abzüge der vierten und fünften Generation. Um genaue Aussagen treffen zu können, brauche man die Originale. Doch von denen gelten viele als verschollen – eine weitere Steilvorlage für alle Skeptiker.
Fußabdruck auf der Mondoberfläche. Dieses Bild ging um die Welt. Ist es eine Fälschung?
Glücklicherweise gibt es jedoch für viele angezweifelte Details oder vermeintliche Widersprüche wissenschaftlich exakte oder auch ganz einfache praktische Erklärungen – gerade bei den Fotografien. So sieht man beispielsweise auf Bildern der Apollo- 11-Mission feine Fadenkreuze. Diese Reseau-Kreuze, hauchdünn aufgedampft auf eine Glasplatte zwischen Objektiv und Filmoberfläche, dienen bei der Auswertung der Aufnahmen als Eichmarken, um Proportionen und Distanzen bestimmen zu können. Diese Markierungen müssen also immer vollständig zu sehen sein – sind sie aber nicht. Auf diversen Bildern scheinen sie durch fotografierte Objekte teilweise abgedeckt zu sein. Ein Hinweis auf Manipulation? Nein, erklärt eine Stellungnahme der Firma Zeiss vom 11. April 2006. Bei sehr hellem Hintergrund werden die 0,02 Millimeter zarten Striche überstrahlt, bei sehr dunklem Hintergrund gewissermaßen verschluckt, und beim Scannen und Digitalisieren können die Markierungen unter Umständen durch Komprimierung verlorengehen (sinngemäß zitiert). Damit ist ein scheinbar begründeter Betrugsverdacht entkräftet. Aber auch die Filme selbst werden von Skeptikern immer wieder als Fälschungsbeweis ins Feld geführt. Kein Zelluloid vertrage Temperaturen von 130 Grad Celsius bis minus 100 Grad Celsius, sagen die Mondlandungszweifler. Richtig, sagen Spezialisten der Gegenseite. Aber: Erstens habe es während der Mondaufenthalte solche Extremtemperaturen nicht gegeben; zweitens seien die Hasselblad-Kameras mit entsprechenden Schutzgehäusen ausgestattet gewesen, ausgelegt für ein Temperaturspektrum zwischen 120 Grad Hitze und minus 65 Grad Kälte. Allerdings: Die Kameras selbst wurden auf dem Mond zurückgelassen, um beim Rückstart Gewicht einzusparen. Nur die Filmmagazine kehrten zur Erde zurück. Da man die Originalkameras nicht begutachten kann, bleibt wie so oft Raum für Spekulationen.
Licht und Schatten
Neben den Temperaturen ist das Licht auf dem Mond ein Problem, vor allem beim Fotografieren. Der Erdtrabant besitzt zwar im Vergleich zu anderen Himmelskörpern unseres Sonnensystems ein eher geringes Reflexionsvermögen. Dennoch sind die Helligkeitswerte extrem. Das
Weitere Kostenlose Bücher