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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Bruderschaft und dafür gäbe es auch Beweise. Doch die folgende Untersuchung bringt zutage, dass die Geschichte der Prieuré de Sion eine reine Erfindung ist. Zusammen mit drei Freunden, dem Journalisten Gérard de Sède, dem Schriftsteller und Schauspieler Philippe de Chérisey sowie dem Journalisten Jean-Luc Chaumeil, habe er fast drei Jahrzehnte lang das undurchdringliche Netz der Geheimgesellschaft gesponnen. Geschickt verwoben sie dabei wahre historische Begebenheiten mit der Fiktion der Blutlinie Jesu. Die Pergamente des Abbé Bigou hat es nie gegeben. Noël Corbu hatte sich ihren Fund ausgedacht und Philippe de Chérisey in der Folge ihre Inhalte. Als Vorlage dienten ihm alte Codices und die Ausgestaltung von Saunières Kirche St. Maria Magdalen. Auch die «Geheimen Dossiers» wurden von den Verschwörern selbst verfasst. Um ihre Spuren zu verwischen, ließen sie sie am 27. April 1967 als Nachlass eines Mannes namens Henri Lobineau in der Bibliothèque national registrieren. Dort lagen sie für zukünftige Forscher bereit, geadelt mit dem «Duft der Wahrhaftigkeit», der allen Dokumenten in der ehrwürdigen Institution anhaftet. Das Quäntchen Wahrheit, das all ihre Fälschungen enthalten, entnahmen sie Geschichtsbüchern und alten Legenden, aber auch Zeitungsartikeln, aktuellen Nachrichtensendungen und sogar berühmten Kunstwerken. Eines davon lieferte Dan Brown für seinen Krimi über die Prieuré sogar den Originaltitel: «Da Vinci Code».

    «Das Abendmahl» nach Leonardo da Vinci: Der angebliche Großmeister der Prieuré habe nicht den Apostel Johannes, sondern Maria Magdalena neben Jesus abgebildet.
    Leonardo da Vincis Leben und Werk gibt bis heute viel Anlass zu Spekulationen. Die Frage aber, ob er – oder ein anderer auf der langen Liste der Prieuré – Großmeister eines Geheimordens war, der die Blutlinie Jesu schützt, stellt sich nicht mehr.
    Die aufgrund der Aussagen Pierre Plantards eingeleiteten gerichtlichen Nachforschungen ergeben, dass dieser die Prieuré de Sion bereits am 25. Juni 1956 registrieren ließ. Gemäß den Gründungsstatuten wollten die Mitglieder sich für sozialen Wohnungsbau einsetzen. Ihren Namen Prieuré de Sion erhielt die geheime Bruderschaft von einem Hügel namens Mont Sion, der in der Nähe von Plantards damaligem Heimatort Annemasse liegt. Bereits ein halbes Jahr später wurde der Verein wieder aufgelöst, um Anfang der 1960er Jahre mit der neuen, bekannten Ausrichtung wiederzuerstehen. Den Anlasslieferten Plantard die Zeitungsartikel mit Noël Corbus Aussagen zum Schatz von Rennes-le-Château.
    Bleibt die Frage nach dem Warum? Warum machen sich vier Hochstapler über 30 Jahre die Mühe, eine solch komplizierte Geschichte auszudenken, die noch dazu in wahrhaft «höchsten Kreisen» spielt. Die Antwort lautet für jeden der Verschwörer wahrscheinlich anders. Pierre Plantard stammte aus einfachsten Verhältnissen. Sein Vater arbeitete als Diener, seine Mutter war Köchin. Zeit seines Lebens hat er sich wohl dieser Herkunft geschämt. Die Position des amtierenden Großmeisters der Prieurè de Sion verschafft ihm die ersehnte Anerkennung. Ab dem Jahr 1975 adelt er sich zudem selbst, indem er seinem Namen Plantard noch den kleinen Zusatz de Saint-Clair anfügt und damit zum Spross eines uralten französischen Adelsgeschlechts wird.
    Bei Philippe Louis Henri Marie de Chérisey verhält es sich hingegen genau andersherum. Der 9. Marquis de Chérisey stammte aus einer alten Adelsfamilie und galt schon früh als ihr schwarzes Schaf. Gegen den Willen seines Vaters machte er eine Ausbildung zum Schauspieler und schloss sich der surrealistischen Bewegung an. Wie alle Surrealisten liebte de Chérisey alles Unwirkliche und Traumhafte. Die Schaffung der Parallelwelt der Prieuré de Sion muss ihn zutiefst fasziniert und befriedigt haben.
    Auch der Journalist Gérard Marie de Sède hatte Kontakte zu den Surrealisten. Zum Verschwörer wird er jedoch genaugenommen durch ein Plagiat. Sein berühmtes Buch «Die Templer sind unter uns oder Das Rätsel von Gisor» stammte zum größten Teil aus der Feder Plantards. Doch der fand keinen Verleger. Erst in de Sèdes Bearbeitung wird es zum Kassenschlager.
    Über die Beweggründe von Jean-Luc Chaumeil lässt sich nur wenig sagen. Fest steht aber, dass der vierte Verschwörer sein Wissen um die Prieuré auch heute noch vermarktet.

Das wahre Geheimnis der Prieuré de Sion
    Die Geschichte der Prieuré de Sion ist mit der eidesstattlichen

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