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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Ägypten
    «Papyrus aus dem 4. Jahrhundert: ‹Jesus sagte zu ihnen: Meine Ehefrau.›»
    (Der Spiegel)
    «Papyrus-Fund – Jesus heiratete Maria Magdalena.»
    (Die Welt)
    «Uraltes Papyrus-Dokument, Jesus hatte möglicherweise eine Ehefrau.»
    (Focus)
    Am 19. September 2012 versetzt ein kleines Papyrusfragment die internationale Presse in Aufregung. Die darauf enthaltene Inschrift scheint ein Gespräch von Jesus mit einigen seiner Jünger wiederzugeben. Darin wird der Name Maria genannt, und am Ende der vierten Zeile stehen die Worte: «Jesus sagte zu ihnen: Meine Frau (…)»
    Die amerikanische Religionswissenschaftlerin Karen King, die den Papyrus auf einem Fachkongress in Rom vorstellt, tritt nicht zum ersten Mal mit hochexplosiven neuen Einsichten zum frühen Christentum an die Öffentlichkeit.
    Ihr Spezialgebiet sind die sogenannten Apokryphen, Schriften, die – so die Bedeutung des Wortes selbst – «Verborgenes» enthalten, das nur Eingeweihten, den sogenannten Gnostikern, verständlich war. Wie auch das kleine Fragment stammen die meisten dieser Schriften aus Ägypten.
    Sie alle beschreiben Maria Magdalena als Gefährtin des Herrn. So heißt es etwa im Evangelium des Thomas: «Drei (Frauen) hatten ständig Umgang mit dem Herrn: seine Mutter Maria, (seine) Schwester und Magdalena, die ‹seine Gefährtin› genannt wird. Denn ‹Maria›, so heißt seine Schwester; und seine Mutter heißt so; und seine Gefährtin heißt so (…) Und die Gefährtin (des Erlösers) ist Maria Magdalena. Der (Erlöser liebte) sie mehr als (alle) Jünger, und er küsste sie (oft) auf ihren (Mund).» . (Nag-Hammadi-Codex II)
    Selbst ein eigenes Evangelium der Maria ist aus Ägypten überliefert. In dem Papyrus, der aus dem 5. Jahrhundert stammt, wirdbehauptet, dass «der Erlöser (Maria) mehr liebte als die übrigen Frauen». (Codex Berolinensis Gnosticus)
    Ansonsten berichtet dieses Evangelium aber vor allem von der Konkurrenz zwischen Maria Magdalena und dem Apostel Petrus.
    Ist es nur ein Zufall, dass ausgerechnet all diese Schriften nicht in den Bibelkanon aufgenommen wurden, oder haben Petri Nachfolger extra dafür gesorgt?
    Nach Christi Tod und Auferstehung breiten sich seine Lehren wie ein Lauffeuer in den römischen Provinzen aus. Laut kirchlicher Tradition trägt der Apostel Markus sie nach Ägypten, der Apostel Petrus stirbt angeblich in Rom für seinen Glauben, gefolgt von Paulus. Immer mehr Menschen verlassen die alten Götter und wenden sich der neuen, christlichen Heilslehre zu. Schließlich erheben der ost- und weströmische Kaiser das Christentum am 27. Februar 380 per Dekret zur Staatsreligion. Es wird verfügt: «Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen sich zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat, (…) und zu dem sich der Pontifex Damasus klar bekennt wie auch Bischof Petrus von Alexandrien (…) Das bedeutet, dass wir gemäß apostolischer Weisung und evangelischer Lehre an eine Gottheit des Vaters, Sohnes und Heiligen Geistes in gleicher Majestät und heiliger Dreifaltigkeit glauben. Nur diejenigen, die diesem Gesetz folgen, sollen, so gebieten wir, katholische Christen heißen dürfen. Die Übrigen, die wir für wahrhaft toll und wahnsinnig erklären, haben die Schande ketzerischer Lehre zu tragen. Auch dürfen ihre Versammlungsstätten nicht als Kirchen bezeichnet werden. Endlich soll sie vorab die göttliche Vergeltung, dann aber auch unsere Strafgerechtigkeit ereilen, die uns durch himmlisches Urteil übertragen worden ist.» Fast tausend Jahre später sollte dieser letzte Satz zur Grundlage der Inquisition werden.
    Schauen wir uns aber die ersten beiden Sätze des Dekrets genauer an. Danach gab es damals offensichtlich verschiedene, durchaus widersprüchliche Glaubensvorstellungen und Überzeugungen innerhalb des frühen Christentums. Daraus ergab sich etwa zeitgleich mitder Ausrufung des Christentums zur Staatsreligion die Notwendigkeit eines Bibelkanons, die Festlegung der Bibelbücher, die nach der Ansicht früherer Theologen den Lehren der Urkirche entsprachen. Alle anderen sonderten sie als Apokryphen aus. Wohl nicht ganz zufällig stammen die meisten dieser ausgesonderten Schriften aus Ägypten.
    Im Land am Nil spielten Traditionen schon immer eine wichtige Rolle. Als das Christentum seinen Siegeszug antritt, hat es hier relativ leichtes Spiel. Der Glaube an die Gottessohnschaft war bereits unter den

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