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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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entstandenenSchrift «Über das Lob der neuen Ritterschaft» . («De laude novae militae») gab Bernhard nicht nur den Templern, sondern auch allen nach ihrem Vorbild gegründeten Gemeinschaften ihre geistliche Grundlage.
    Bernhard grenzt mit seinem wie eine Predigt gestalteten Text die weltliche Ritterschaft von der «neuen Ritterschaft» der Templer ab, die «unermüdlich einen doppelten Kampf gegen Fleisch und Blut wie auch gegen die immateriellen Mächte des Bösen» führt. Dieser Kampf der neuen Ritterschaft soll den Christen Frieden bringen. Als wichtige Voraussetzung verweist Bernhard auf die strikte Lebensform der Brüder, die ohne Überfluss, ohne Frauen und Kinder gemeinsam in einem Haus lebten und den Befehlen ihres Meisters ohne Widerspruch folgten. Sie seien niemals müßig, sondern würden ihre freie Zeit nutzen, um Waffen zu reparieren oder Kleidung zu flicken. Jeder helfe dem anderen, es gebe keine Standes- oder Rangunterschiede, keinen weltlichen Schmuck oder adlige Unterhaltung. Sie legten wenig Wert auf ihre äußere Erscheinung, wohl aber auf eine gute Ausrüstung und Bewaffnung für den Kampf. Insgesamt resümiert er: «Ich weiß nicht, ob es angemessener wäre, von ihnen als Mönche oder als Soldaten zu sprechen, wenn es nicht besser wäre, sie als beides zu erkennen. Tatsächlich fehlt ihnen weder monastische Sanftmut noch ritterliche Kraft.»
    Die Synode von Troyes und Bernhards Rechtfertigungsschrift brachten den endgültigen Durchbruch für die junge Gemeinschaft.
    Die Brüder erhielten im Westen immer neue Schenkungen. Besonders spektakulär waren die Entwicklungen auf der Iberischen Halbinsel, auf der die christlichen Königreiche häufig in Konflikten mit ihren muslimischen Nachbarn standen, auch wenn es durchaus gelegentlich Allianzen zwischen beiden Seiten gab. Einzelne Brüder mussten im Westen verbleiben, um diesen Besitz zu verwalten und seine Erträge in das Heilige Land zu senden. Seit 1130/33 entstanden für Nordfrankreich, Spanien und Südfrankreich sowie für England eigene Ämter. Der um einzelne Häuser (Komtureien, «commanderies») konzentrierte Besitz an Ländereien und die daraus resultierendenEinkünfte und Rechte wurden in eine zunehmend differenziertere Verwaltungsstruktur integriert.
    Dem Meister des Ordens kam auch nach Hugues de Payns der erste Rang zu. Er vertrat die Templer im Westen wie im Heiligen Land nach außen und traf zusammen mit anderen führenden Brüdern die wesentlichen Entscheidungen über den Ordensbesitz, die Versorgung der Brüder und den Einsatz im Heiligen Land. Dafür wurde er schon in der Mitte des 12. Jahrhunderts von einem Kaplan, einem Sergeanten, zwei Ritterbrüdern und einem Übersetzer unterstützt. Die Brüder waren zwar ihm gegenüber zum Gehorsam verpflichtet, allerdings war er kein absoluter Herrscher, sondern musste auf die Entscheidungen im Haupthaus, im Konvent, und auf den Rat der Führungsgruppe im Orden Rücksicht nehmen. Dazu zählte zunächst der Seneschall, der Stellvertreter des Meisters, der sich bereits 1129/32 nachweisen lässt. Bis 1160 kamen dann die Ämter des Marschalls, des Drapiers (für Kriegs- und Bekleidungswesen) sowie des Komturs des Königreichs Jerusalem (zugleich der Schatzmeister des Ordens) dazu. Im Heiligen Land entwickelten sich daneben mit den Komturen in Jerusalem, Akkon, Tripolis und Antiochia die wichtigsten lokalen Ämter. Der Komtur von Jerusalem organisierte den Pilgerschutz, die Komture zu Tripolis und Antiochia übernahmen ähnliche Aufgaben für ihre Regionen. Um 1200 wurde der Seneschall durch das etwas andere Amt des Großkomturs ersetzt, während das zuvor dem Marschall unterstellte Amt des Turkopoliers eigenständige Bedeutung gewann. Die Hierarchie setzte sich mit weiteren Ämtern «nach unten» sowie in den Ordensbesitzungen im Westen fort. So lassen sich um 1160 bereits Provinzialmeister in Nordfrankreich, dem Poitou, der Provence, Portugal, Aragón, Apulien, England und Ungarn nachweisen, weitere hohe Würdenträger kamen hinzu. Es war diese Oligarchie von Brüdern, die zusammen mit dem Meister den Orden lenkte und diesen im Westen wie im Heiligen Land repräsentierte. Die Templer hatten damit in der zeitgenössischen Öffentlichkeit ihren festen Platz gefunden, auch wenn ihnen noch die formale päpstliche Anerkennung (und damit der Status als Orden) fehlte.

Päpstliche Privilegien
    Die Ausbreitung des Ordens im lateinischen Westen bewirkte in zweifacher Hinsicht eine erste

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