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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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Absicherung der Gemeinschaft im Heiligen Land: durch die direkte materielle Unterstützung, die aus dem übertragenen Besitz geleistet werden konnte, und durch die jetzt in vielen Regionen mögliche Anwerbung von neuen Brüdern. Schon die Reise Hugues’, der wohl 1129 mit Fulk von Anjou ins Heilige Land zurückkehrte, war in dieser Hinsicht sehr erfolgreich, denn ihm schlossen sich zahlreiche kleinere Adlige und Ritter an. Selbst nachdem die ersten Kontingente im Dezember 1129 gegen eine kleinere Gruppe muslimischer Gegner eine opferreiche Niederlage erlitten hatten, kamen weitere Verstärkungen. Dennoch blieben sowohl Personalprobleme wie auch Fragen um die Verwaltung des Besitzes im Westen auf der Tagesordnung. Dazu gehörte auch die Einbindung des Besitzes in die Diözesen, in denen die Bischöfe auf der Zahlung des Zehnten durch die Templer bestanden, und zwar sowohl im Westen wie auch im Heiligen Land. Die Templer sahen sich dadurch in ihren finanziellen Ressourcen eingeschränkt, und es kam immer wieder zu Konflikten. Ein weiterer Problempunkt war die Stellung der Geistlichen, die die Ritterbrüder betreuen sollten, und der den Templern übergebenen Kirchen. Im Heiligen Land wurde die Situation der Gemeinschaft durch die Konflikte zwischen den Königen und den Patriarchen von Jerusalem erschwert, denen die Templer gleichermaßen verpflichtet waren.
    Hugues de Payns starb im Mai 1136 oder 1137, und als seinen Nachfolger wählten die Brüder Robert de Craon (Robertus de Burgundio). Robert reiste wiederum bald nach seiner Wahl in den Westen, um für weitere Unterstützung zu werben. Dafür wandte er sich auch an Papst Innozenz   II., der durch den Erfolg über seinen Gegenpapst (Anaklet   II.) ein Schisma beseitigt hatte und nunmehr mit dem   II. Laterankonzil daranging, die Einheit der Kirche machtvoll zu bekräftigen. Innozenz ließ den Templern daraufhin noch vor Beginn des Konzils und schon unter der Beteiligung zahlreicher Kardinäleam 29. März 1139 ein umfangreiches Privileg ausstellen, das nach seinen Anfangsworten als «Omne datum optimum» . («Jede beste Gabe [und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben vom Vater der Gestirne …]») zitiert wird. Die Gemeinschaft der Templer, deren Gründung der Papst als jene «beste Gabe» verstehen wollte, wurde darin mit ihrem Besitz unter den Schutz des Papstes gestellt und so aus der Zuständigkeit der Bischöfe gelöst. Mit «Omne datum optimum» entstand ein geistlicher Orden, der durch den Auftrag, die Feinde der Christenheit im Namen Gottes und Sankt Peters mit allen Mitteln zu bekämpfen und gegen die «Tyrannei der Heiden» vorzugehen, so etwas wie den militärischen Arm des Papsttums bildete. Die Brüder sollten ihre Angelegenheiten ungestört von äußeren Einflüssen regeln. So durften sie nach dem Tode Roberts immer wieder eigenständig aus ihren Reihen ihren Meister wählen, und auch die vom Meister und den Brüdern eingeführten Gewohnheiten, die die Lebensführung in Keuschheit, Armut und Gehorsam regelten, durften nicht von außen verändert werden. Kein Fürst oder geistlicher Amtsträger durfte von ihnen einen Lehenseid oder entsprechende Verpflichtungen verlangen. Ihre Kriegsbeute wie die von ihnen erhobenen Zehnten durften sie für die eigenen Zwecke verwenden, die Bischöfe sollten ohne ihre Zustimmung keine Zehnten mehr von ihnen erheben. Ein wesentlicher Punkt betraf die Einführung eines Ordensklerus. Die Templer durften Priester und andere geweihte Kleriker in ihre Gemeinschaft aufnehmen, um in ihren Kirchen Gottesdienste abzuhalten und die Brüder, die dem Orden angeschlossenen (weltlichen) «confratres», die besonders intensive Zuwendung erfahrenden Stifter, das Personal und die abhängige Bevölkerung seelsorgerisch zu betreuen. Weigerte sich der lokale Bischof, die neuen Brüder zu Priestern zu weihen, konnten die Templer die Brüder beliebig durch andere Bischöfe weihen lassen. Die aufgenommenen Priesterbrüder unterstanden dem Meister und der Kontrolle durch das Kapitel.
    Innozenz’ Nachfolger, die Päpste Coelestin   II. und Eugen   III., bestätigten und ergänzten die in «Omne datum optimum» gewährten Rechte in zwei Urkunden von 1144 und 1145. So wurden Stifter nachdrücklichaufgefordert, den Orden zu unterstützen. In gewisser Analogie zur Teilnahme am Kreuzzug wurde ihnen dafür der siebente Teil der ihnen für Sünden auferlegten Bußen erlassen. Zudem durften die Templer eigene Kapellen und Friedhöfe bauen und

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