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Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition)

Titel: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisela Graichen
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die Brüder und ihre Klientel auf diesen bestatten – in Konkurrenz zu den Pfarrkirchen ein nicht unwesentliches Recht, weil so zusätzliche Schenkungen gewonnen werden konnten. Die päpstlichen Privilegien schufen insgesamt den Rahmen für die Stellung der geistlichen Ritterorden und damit ein Modell für die jüngeren Gründungen. Allerdings bedeuteten die Lösung aus der Jurisdiktion der Bischöfe und die Unterstellung unter das Papsttum keineswegs, dass die Templer und die anderen Ritterorden jetzt ohne jede Kontrolle agieren konnten und dass es nicht mehr zu Konflikten mit dem lokalen Klerus kam. Vielmehr wurde das weitere Vorgehen der Brüder durch ihre Zeitgenossen aufmerksam verfolgt. Ihr Erfolg hing entscheidend davon ab, inwieweit sie den Adel weiterhin zur Unterstützung und zum Eintritt in den Orden bewegen konnten. Auch die Geistlichkeit, insbesondere die Bischöfe, stand der neuen Institution – oft nach anfänglicher Förderung – nicht nur positiv gegenüber, sodass die Brüder die ihnen durch die päpstlichen Privilegien gewährten Rechte oftmals erst eigens einfordern oder sogar partiell darauf verzichten mussten, um überhaupt ihre Ansprüche irgendwie durchsetzen zu können.

Grund und Boden, Handel und «Bankgeschäfte»
    Wirtschaftliche Fragen spielten für die Templer von Anfang an eine wichtige Rolle. Ohne den Besitz im Westen konnte der Orden seinen Aufgaben nicht in hinreichendem Maße nachkommen, denn die Schenkungen im Heiligen Land selbst hielten sich schon aufgrund der Situation in den Kreuzfahrerstaaten in Grenzen. Im Vergleich zuden anderen, geistlichen wie weltlichen, Grundherren wurde zwar die Stellung der Templer (wie die der anderen geistlichen Ritterorden) im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts immer stärker, doch war die Versorgung aus dem Heiligen Land selbst unmöglich. Der Templerbesitz in den Kreuzfahrerstaaten konzentrierte sich auf das Land. Ausnahmen bildeten Akkon, wo der Orden eine Reihe von Häusern besaß, die gegen Zins an Bürger ausgegeben waren, und – vor 1187 – wohl auch Jerusalem. Das gewissermaßen natürliche Zentrum war hier der Komplex um die Al-Aksa-Moschee in Jerusalem. Nachdem König Balduin   II. seinen Palast in den 1120er Jahren in die Nähe des «Davidsturms» verlegt hatte, begann ein kontinuierlicher Ausbau für die geistlichen und militärischen Aufgaben des Ordens. Der langgestreckte Gebetsraum der Moschee war für die Zwecke der Templer in Zellen eingeteilt worden, und die darunterliegenden Gewölbe, die man als «Ställe Salomos» verstand, dienten als Speicher und Lagerräume, aber auch als Stallungen. In ihnen konnten nach dem wohlüberzogenen Bericht eines Pilgers 10   000 Pferde und deren Knechte untergebracht werden. Daneben entstanden Neubauten für administrative und repräsentative Aufgaben. Dieses Haupthaus, das wohl den größeren Teil der für das Königreich Jerusalem belegten 300 Ritter und 1000 dienenden Brüder beherbergte, stand auch zahlreichen Gästen offen.

    Tunnel unter der Klagemauer. Weite Teile des Untergrunds der Jerusalemer Altstadt gleichen einem Labyrinth aus Gängen. Im Innern des Tempelbergs haben die Ritter angeblich ihre legendären Schätze versteckt.
    Ansonsten übernahmen oder errichteten die Templer eine größere Zahl von Burgen und Festungsanlagen, zu denen jeweils Dörfer, Mühlen und Ländereien gehörten, auf denen abhängige (orientalische) Christen ebenso wie Muslime arbeiteten. Sie trugen mit ihren Abgaben und Diensten zum Burgenbau, zum Unterhalt der Besatzungen und zur Finanzierung der Aufgaben des Ordens bei. Burgen konnten allgemein nach der Verwüstung des Umlands und ohne abhängige Bevölkerung nur auf begrenzte Zeit gehalten werden.
    Während im Heiligen Land militärische Aspekte im Vordergrund standen, waren die Ordenshäuser im Westen selten stark befestigt. Sie ähnelten den benachbarten Adelssitzen, auch wenn es im Unterschied zu diesen Räume für die gemeinsame Lebensführung der Brüder gab. Neben den meist nur wenigen Brüdern lebten in den Ordenshäusern in der Regel auch dort versorgte weitere Personen, die oft gegen Schenkungen aufgenommen worden waren – übrigens auch Frauen. Dazu kamen Donaten, die ein semireligiöses Leben führten, Weltkleriker, die teilweise angesichts zu geringer Zahlen von Priesterbrüdern zur geistlichen Versorgung angestellt wurden, sowie umfangreiches Personal. Auch im Westen konzentrierte sich der Ordensbesitz auf das Land. Neben den Feldern,

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