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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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Geduld!« Er versuchte eine andere Tastenkombination. Da war es wieder, dieses eine Wort, ein Name... Seltsam. »Wo ist euer Modem?« Alain stellte das Telefon vor ihn hin. »Okay, damit geht’s auch, ein bißchen vorsintflutlich, aber was will man noch... also los!« Die Verbindung nach Deutschland war schnell hergestellt. »Hallo, ja? Sven? Ich bin’s, Tobias! Ein Glück, daß du zu Hause bist.« Er atmete tief durch. »Ja, ich brauche deine Hilfe. Leg jetzt deinen Telefonhörer in den Akustikumwandler, ja, die haben hier noch kein richtiges Modem. Also: Wir suchen ein Paßwort . Könnte sein, daß es Fabiola heißt, müssen wir durchchecken. Fabiola, ja, der Name.« Der Bildschirm kam plötzlich in Bewegung. Sie rückten näher an einen zentralen Punkt. »Das hätte ich nicht gedacht.« Alain war sprachlos. »Nicht schlecht.« Ein Kompliment aus Françoise’ Mund zählte doppelt. Tobias lehnte sich entspannt zurück. »Hier, es ist serviert! Jetzt haben wir sie!«

    Madame Duffy verschwand in den schmalen Gassen des kleinen Dorfmarktes. Sie hatte mit den beiden Männern vereinbart, sich nach dem Einkauf im Bistro zu treffen. Opa und Vater standen unschlüssig herum, dann einigte man sich auf eine Richtung. »Zuerst einmal die wichtigsten Nachrichten aus aller Welt.« Vater brauchte das Wissen, was um ihn herum vorging — im Gegensatz zu Opa — , schon aus Gewohnheit zum Überleben! »Einen Tag ohne Radio und TV, ohne eines dieser Käseblätter, und schon werden sie verrückt, die Jungen«, maulte Opa, trottete aber ganz vergnügt hintendrein. Die bunte Vielfalt des Marktes machte ihm einfach Spaß. Teppiche, Keramik, Obst, Gemüse, Blumen, Würste, Schinken, Brot und Oliven, alles bekam man hier. Und alles sah so gesund, frisch und, na ja, eben anders aus als daheim.
    Vor dem Papierladen hing eine Markise tief herunter, die keinen Sonnenstrahl ins Innere dringen ließ. »Aber nicht zu weit, Voltaire!« rief eine Stimme, »und stell nicht wieder etwas an!« Im selben Moment lief ein semmelblonder Bernhardinermischling zwischen Vaters Füßen durch und brachte Opa, der nur wenige Schritte hinter seinem Sohn stand, fast zu Fall. »Tarzan!« Opas Aufschrei ging in Jubelgeheul über. »Tarzan, hiergeblieben!« Ohne einen Augenblick zu zögern, rannten beide Männer hinter dem Hund her. Er war wohlauf! Er lebte! Welch ein Glück! Opa hetzte voll jugendlichem Elan dem Hund nach. Tarzan reagierte nicht. Die wilde Jagd raste über den Marktplatz, am Gemüsestand gingen einige Kisten zu Bruch, was wiederum die Melonen zu Fall und zum Platzen brachte. Es krachte und polterte hinter den beiden, Flüche und empörte Schreie mischten sich in die lauschige Marktidylle, und bald rannte ein Dutzend Leute durch die Gegend und hinter den beiden her. Als dann noch einer »Diebe, Diebe!« schrie — das war der Hundebesitzer aus dem Papiergeschäft — , war’s mit der Ruhe überhaupt vorbei. Die wütende Menge kreiste Opa und Vater ein und schleppte die beiden laut grölend und wüste Beschuldigungen wie »Tierfänger!«
    »Halunken!« und »Gangster!« ausstoßend zum nächsten Polizeirevier.
    »Sie bezahlen mein Gemüse!« schrie die Gemüsefrau. Vater Ruhland zückte die Geldbörse. »Natürlich, gute Frau, was bin ich Ihnen schuldig?« — »Die wollten meinen Hund stehlen«, beklagte sich der Mann aus der Papeterie und streichelte seinen Voltaire, der als einziger Spaß an der Verfolgungsjagd gehabt hatte und vergnügt mit den treuen Hundeaugen rollte. »Blödsinn, wer will denn Ihren Hund«, ereiferte sich Opa, der kurz daran dachte, einen weiteren Gallenanfall zu simulieren, damit endlich Ruhe wäre.
    »Meinen Hund haben die schon vor drei Wochen geklaut.«
    »Und wo ist meine Katze?« Das Volk plapperte jetzt wild durcheinander. »Was machen die eigentlich mit den armen Tieren?« — »Tierversuche und andere Scheußlichkeiten, das sind doch keine Menschen...« Die Stimmung wurde langsam bedrohlich, und Vater wünschte sich und Opa auf einen anderen Stern. Nichts als Scherereien mit dem verdammten Köter. Jetzt war auch noch der arme Tarzan an allem schuld. Ach, Ungerechtigkeit auf dieser Welt!
    »Fassen Sie mich nicht an!« schrie Vater in die Menge. Da konnte man ja Platzangst kriegen! »Wo ist denn hier Recht und Ordnung? Polizei! Polizei!«
    Der Polizist warf einen gelassenen Blick in die Runde. »Was ist passiert?« Die Beschuldigungen begannen wieder von vorne. Vater zückte ein Bündel Banknoten und wedelte damit

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