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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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antwortete Dora unverbindlich. »Nicht direkt, wir haben versucht, sie telefonisch zu erreichen. Es meldete sich aber niemand...« Doras Gefühl, daß hier etwas nicht stimmte, verstärkte sich. Sie bohrte weiter: »Was reizt Sie eigentlich an einer solchen Gegend?«
    »Wir gondeln so ein bißchen durch die Provence...« Mit spanischem Kennzeichen, dachte Dora, seltsam. »Gucken mal hier, mal da... Hier in der Gegend soll es sogar Höhlen geben, schon was davon gehört?« fragte der eine dann unschuldig, als würde es ihn gar nicht interessieren.
    »Keine Ahnung«, antwortete Dora wahrheitsgemäß. »Höhlen sind mir zu dunkel!«
    »Da kann man Licht reinbringen«, bemerkte der zweite überschlau. »Machen Sie hier Urlaub?«
    »Nein, eigentlich nicht, wir wollten ans Mittelmeer.« Sie erspähte Gerard, der mit seinem Schwein gerade um die Ecke kam. Eine Beruhigung, daß wenigstens jemand im Haus war, wenn auch im Ernstfall sicher keine große Hilfe, dachte Dora. »Hallo, Gerard, wie geht’s?« Gerard lüftete höflich seinen Clochardhut . »Schlecht, Madame, schlecht. Marie-Antoinette ist krank, und für mich soll’s bald losgehen...«
    »Los? Wohin denn?«
    »Ich habe eine Einladung von meinem Freund, Professor Buché aus Sète . Ich soll zu seinen Studenten sprechen... Und gerade jetzt wird sie krank, die Arme.« Er machte sich wirklich schreckliche Sorgen. »Vielleicht hat sie Schnupfen«, meinte Dora beruhigend.
    »Schnupfen? Welche Katastrophe! Schnupfen bei einem Schwein! Sehr gefährlich. Komm, mein Mädchen, ich bringe dich in den Stall!« Jetzt erst erblickte er die zwei Finsterlinge, die sich vor ihm aufbauten. Er wandte sich an Dora: »Wer sind die beiden?« Sein Blick sprach Bände. »Ich weiß nicht, aber die gefallen mir gar nicht...« Dora überlegte einen Augenblick und meinte dann leise zu Rica: »Los, Kind, geh Françoise und Tobias entgegen. Sag ihnen Bescheid, was hier läuft. Ich halte die Stellung, okay?« Nichts lieber als das, dachte Rica, allerdings ließ sie ihre Mutter nur ungern mit diesen Typen allein. Sie würde sich eben beeilen und kräftig in die Pedale treten. »In Ordnung«, flüsterte sie und radelte davon.

    Françoise, Alain und Tobias hatten die Höhle erreicht. Den ganzen Anfahrtsweg über hatten sie diskutiert, was sie mit den Tieren später machen würden. Denn ewig konnten die ja nicht in ihren kleinen Käfigen in Dunkelhaft bleiben. Das war ja auch nicht Sinn und Zweck des Überfalls gewesen!
    Tobias war beeindruckt. Die steile Bergwand mit den fensterartigen Löchern darin war nichts Alltägliches! Seinetwegen konnte es losgehen, ab in die Finsternis. »Tobias?« Das war Françoise’ Stimme. Die Akustik hier war toll, aber sehen konnte man so gut wie gar nichts. »Hier, ich bin hier!« rief er zurück.
    »Mensch, du kannst dich doch nicht einfach von uns entfernen! Das ist gefährlich! Wir kennen die Höhle seit unserer Kindheit und haben noch immer Schwierigkeiten, uns in diesem Labyrinth zurechtzufinden!« Alain klang etwas gereizt. »Und außerdem gibt’s hier tiefe Schluchten!« Françoise nahm Tobias bei der Hand, beide folgten dem Schein von Alains Taschenlampe. »Hier, helft mir mal!« Alain zeigte auf ein Brett, das gegen die Wand gelehnt war. Sie schoben es mit vereinten Kräften über einen tiefen Abgrund. »Vorsicht!« Tobias war bei dem folgenden Balanceakt verdammt mulmig zumute. Alain zog das Brett nach, sobald alle drei auf der anderen Seite standen. Schließlich war es die einzige Möglichkeit, wieder nach draußen zu gelangen. »Und da vorne sind unsere Gäste!« Im Lichtschein wurden zahlreiche Kisten und Käfige sichtbar, in denen sich die unterschiedlichsten Tiere befanden. Gleich begann ein Schnattern und Jaulen, ein Kratzen und Schaben, daß es einem in der Seele weh tat.
    »So viele!« Tobias war sprachlos.
    »Wir sollten nach den Nummern sehen.« Alain leuchtete die Kisten an. »Hier steht AMC 54-3 Barc . Heißt vielleicht Barcelona. Vielleicht sind das alles gestohlene Urlaubstiere.«
    »Wir schenken ihnen die Freiheit wieder«, verkündete Françoise triumphierend. Tobias zog die Luft durch die Zähne. »Alles Blödsinn! Wie wollt ihr denn die früheren Besitzer wiederfinden? Düdüdüdüt ... Frauchen gesucht?« Alain baute sich vor ihm auf: »Ich weiß nicht, ob es richtig war, dich da mit reinzuziehen. Du scheinst ja gar nichts für die zu empfinden!« — »Ach was.« Tobias schüttelte den Kopf. »Ich glaube nur, ihr stellt euch das viel

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