Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
Vom Netzwerk:
zu einfach vor! Es gab bei uns auch einmal so ‘ne Aktion. Da hat man die Tiere befreit und in die Wälder entlassen. Dort sind sie dann elend zugrunde gegangen!«
    »Wir machen es mit Patenschaften!«
    »Und dazu brauchen wir die Nummern, also schreib!« kommandierte Alain. In der Zwischenzeit wurden die Tiere von Françoise gefüttert, mit Wasser versorgt, gestreichelt und bewegt, so gut es eben ging. Einer der beiden Windhunde machte ihr Sorgen. Er sah so unglücklich aus, daß sie ihn am liebsten augenblicklich ins Freie geschafft hätte. Aber das ging nicht. Sie hatten nicht vergessen, daß da draußen irgendwo ein weißer Lieferwagen wartete. Und sie wußten auch, daß diese Typen nicht zimperlich sein würden. »Okay, wir können gehèn «, rief sie den beiden anderen zu. »Alle versorgt. Nur die Kleine da sollten wir mitnehmen.« Sie deutete auf das Kätzchen in ihren Händen. »Sie sieht krank aus!«
    Mit der Katze im Handgepäck machten sie sich auf den Heimweg. Françoise sauste mit ihrem kleinen Moped hinter der größeren Maschine des Bruders her. »Hallo, ihr da!« Das Rufen kam von weiter unten. »Rica!« Tobias hatte die Stimme sofort erkannt. Jetzt tauchte seine Schwester fahrradschiebend und etwas außer Atem hinter einer Waldbiegung auf. »Was machst du denn hier?« Soviel sportlicher Ehrgeiz verblüffte ihn. »Ist das ein Schlankheitstraining?« Rica würdigte ihn keines Blickes. Ihre Figur war wohl wirklich nicht das Thema der Stunde! »Ich komme, um euch zu warnen. Mutter und ich sind beunruhigt. Im Gasthof sind zwei finstere Typen aufgetaucht. Sie haben ein Auto mit spanischem Kennzeichen und haben sich nach irgendwelchen Höhlen erkundigt...« Jetzt entdeckte sie das mitgebrachte Kätzchen. »Ach, ist das süß!« Françoise wollte noch »Nicht anfassen!« rufen, aber Rica hatte die Katze schon auf den Arm genommen. Die Geschwister und Tobias wechselten einen besorgten Blick. »Okay, wir fahren voraus. Diese Leute sollten wir genauer unter die Lupe nehmen!« Tobias bückte sich und hob einen schweren Knüppel auf. »Zur Sicherheit!« Dann brausten die beiden auf Alains Maschine davon.

    Die Fahrt von Spanien hierher war berauschend gewesen. Fabiola liebte das Aroma der Côte d’Azur, diese Ansammlung von süßen Blüten- und Kräuterdüften. Der Himmel zeigte sein knalligstes Blau, und die Luft war trotz des heftigen Fahrtwindes angenehm mild. Auch über Land hatte dieser typische Geruch nicht abgenommen. Fabiolas Schal wirbelte auf und ab. Ihr Oldtimer-Cabrio schnurrte vor Vergnügen. Auch dem alten, sorgfältig gepflegten Motor tat dieses Klima wohl. Die Zeichen standen gut. Der Auftrag war zur richtigen Zeit gekommen. Endlich waren auch alle Voraussetzungen gegeben, um das Unternehmen erfolgreich abschließen zu können. Dieser Gasthof — wie war doch gleich der Name, Duffy, Landhaus Duffy — mußte ganz in der Nähe sein. Fabiola bog in eine schmale, schattige Allee ein. Im Fond des Wagens gurrten die Tauben. »Schön ruhig, meine Lieben«, murmelte Fabiola und zog mit einem Griff das Tuch zurecht, das sie über den Taubenkäfig gebreitet hatte. In einiger Entfernung tauchte ein Motorrad auf, das schnell näher kam. Fabiola blickte in den Rückspiegel und bremste. Das Motorrad blieb ebenfalls stehen.
    »Verzeihung, ich suche das Landhaus Duffy...«
    »Da vorne, liegt direkt vor Ihnen. Wie war doch gleich Ihr Name?« Alain musterte das stattliche Auto und die ebenfalls beeindruckende Chauffeuse .
    »Fabiola de Benedetti.«
    »Aha.« Tobias räusperte sich bedeutungsvoll. Alain grinste. »Dann folgen Sie mir, Madame«, meinte er und gab Gas.
    Signora Benedettis Zimmer lag im ersten Stock, gleich neben dem ihrer sogenannten Kollegen. Sie hatte sich mit viel Schwung und den Worten »Wir machen eine Fotoreportage über die Höhlensysteme Europas« ins Gästebuch eingetragen. Miguel und Juan durften gleich einmal ihr umfangreiches Gepäck hinauftragen und »sich zu ihrer Verfügung halten«. Die Kinder staunten nicht schlecht, wie Madame die harten Kerle an die Kandare nahm. Dann hatte sie sich zurückgezogen und tauchte nach etwa einer Stunde wie aus einem Modejournal für Großwildjäger gekleidet auf: in lässigen Breeches, Safarijacke und Guerilla-Schirmmütze. »Ich bin abmarschbereit«, ließ sie vernehmen und überprüfte eigenhändig, ob der geliehene Jeep in Ordnung und mit den richtigen Utensilien beladen war. Juan und Miguel schwirrten währenddessen um sie herum wie die

Weitere Kostenlose Bücher