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Geheimcode F

Geheimcode F

Titel: Geheimcode F Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Juergen u Swennen Klauss
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aufgeschreckten Hühner. Dann endlich der Aufbruch. Die Dreierbande — Fabiola Benedetti und ihre Mannen — begab sich auf ihre erste Inspektionsfahrt in Sachen Höhlen. Zu diesem Zweck hatten sie sich nicht nur Madame Duffys Jeep geliehen, sondern jede Menge schwerer Ausrüstung mitgenommen. Daß auch Fotoapparate und eine Kamera darunter waren, konnte die Kinder nicht von ihrer fixen Idee abbringen, daß sie nicht einfach, wie sie sagten, harmlose Reporter, sondern Gangster waren, die es auf ihre Tiere abgesehen hatten. Einen Beweis dafür gab es natürlich nicht, aber den würde eine gründliche Durchsuchung der Zimmer und die Überwachung all ihrer Gespräche schon liefern...
    Der Jeep war endlich außer Sichtweite, und Tobias gab das Startsignal, einen schrillen Pfiff. »Sie sind weg, los geht’s!« Tobias hetzte die Treppe hoch. Françoise schlich mit geschulterter Arbeitstasche und diversen Kabelrollen hinter ihm nach. »Erst das Zimmer der beiden Halunken!« flüsterte sie. Tobias machte sich an der Zimmertür zu schaffen. Zu dem Zweck hatte er sich den Zweitschlüssel der Putzfrau »ausgeborgt«, der glücklicherweise auch gleich paßte. »Pst! Mach schon! Keiner darf was merken!« Françoise war nervös. Schließlich ging es um Kopf und Kragen. Geheimhaltungsstufe 1, das hatte sie Alain versprechen müssen, der in der Zwischenzeit den Gangstern auf den Fersen blieb und den Auftrag hatte, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sie waren über Walkie-talkie ständig in Verbindung. Keiner ihrer Schritte durfte ihnen entgehen. »Sag mal, Françoise, deine Großmutter, weiß die eigentlich...« Tobias beobachtete sie fasziniert, wie sie einen langen Draht um den Tisch, den Teppich entlang und dann unters Bett verlegte, wie ein richtiger Elektrotechniker, alle Achtung! »Um Gottes willen, nein, keiner sonst ist eingeweiht. Deinen Vater werden wir zwar noch brauchen, aber sonst... Keine Erwachsenen!«
    »So große Mikros?« Das waren aber nicht die allerneuesten Modelle. Tobias überlegte kurz. »Die Japaner bauen schon Chips, die sind sooo klein...« Françoise schenkte ihm einen verächtlichen Blick: »Kleinere Mikros haben wir nicht. Hauptsache, es funktioniert, du bist hier schließlich nicht bei James Bond. So, fertig!«
    »Pst!« Tobias hielt den Atem an. Draußen vor der Tür war jemand. Verdammt, Fatma ! Françoise hätte daran denken müssen, daß sie jeden Tag zur gleichen Zeit die Zimmer saubermachte. Die schlurfenden Schritte der Putzfrau kamen näher. Ein Schlüsselbund schepperte. Dann unverständliches Gemurmel. Die Türklinke wurde heruntergedrückt, die Tür sprang auf. Fatma wunderte sich zwar, daß die Tür nicht abgeschlossen war, suchte aber nicht weiter nach ihrem Schlüssel. Tobias rettete sich mit einem kühnen Sprung aus dem Fenster und kam auf dem gefährlich wackeligen Boden des Baugerüstes zu stehen. Das war knapp! Er fühlte sich unbehaglich auf seinem luftigen Aussichtsplatz. Der Rundblick von dort oben allerdings war große Klasse! Ihm zitterten die Knie. Zu allem Überfluß begann jetzt auch noch sein Walkie-talkie zu piepen. »Leise, Mann«, flüsterte er ins Mikro, »was gibt’s?« Alain berichtete am anderen Ende der Leitung, daß die Dreierbande jetzt unmittelbar vor der richtigen Höhle angekommen war und dort Kriegsrat hielt. »Sie streiten, wie’s weitergehen soll«, berichtete Alain mit gedämpfter Stimme. »Wenn wir Glück haben...«
    »Was...?« Die Verbindung wurde immer schlechter. Aus dem Innenhof des Landhauses schnatterten plötzlich auch noch die Gänse nach oben. »Pst, ihr Viecher!« Immer zum unpassendsten Zeitpunkt. Tobias spürte seine alte Höhenangst. Lange würde er es nicht mehr hier aushalten... »Ich sage dir, das sind die Gangster!« Alain war seiner Sache ganz sicher. »Und die Benedetti ist der Boß ! Tobias?« Das Sprechgerät knatterte laut. »Tobias?« Tobias rückte immer weiter vom Fenster weg und dem Abgrund entgegen. Fatma hatte nämlich das Fenster geöffnet und beutelte nach Frau-Holle-Art die Betten aus. Dabei guckte sie forschend nach links und rechts, weil ihr irgend etwas nicht geheuer vorkam. Françoise im Kleiderschrank starb auch tausend Tode. Als die Putzfrau endlich draußen war und die Schritte sich wieder entfernten, sprang sie aus ihrem Versteck, riß das Fenster auf und...
    »Gott sei Dank, du lebst, ich dachte schon, jetzt ist alles aus!« Sie reichte dem völlig verstörten und kreidebleichen Tobias eine rettende Hand. »Der

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