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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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die Küstenwache von L. A. und Long Beach unterstützen sollen. Sobald wir vor Ort sind, sprechen wir mit der
Icarus
unsere Position und Patrouillenroute ab.«
    »
Icarus
?«, fragte Dahlgren.
    »Unser Auge am Himmel, dem nichts entgeht«, sagte Dirk mit wissendem Lächeln.
    Als die
Deep Endeavor
in den Pazifik auslief, vorbei an Coronado Island und einem Flugzeugträger, der aus dem Indischen Ozean zurückkehrte, gingen Dirk und Summer nach achtern und nahmen das seltsame Tauchboot in Augenschein, das wie ein mit Anabolika gemästeter Regenwurm aussah. Die kugelrunde Zelle war in unregelmäßigen Abständen mit einer Reihe sonderbarer Propeller und Schrauben bestückt, als hätte jemand aufs Geratewohl Ventilatoren auf den Rumpf geklebt. Unter dem Bug ragte ein gut drei Meter langer Bohrer hervor, nach oben gerichtet wie das Horn eines Einhorns. Und die orangerote Metalliclackierung erinnerte Summer an Insektenmonster aus alten Horrorfilmen.
    »Woher stammt dieses Gerät?«, fragte sie Dahlgren.
    »Hat dir dein Vater noch nie was von
Badger
erzählt? Es ist ein Prototyp, den er in Auftrag gegeben hat. Deswegen waren wir doch in San Diego. Weil unsere Ingenieure gemeinsam mit den Leuten vom Scripps Institute an dieser heißen Kiste gebastelt haben. Ein Tiefseetauchboot, das Bohrproben vom Meeresboden holen soll. Die Sedimente und organischen Ablagerungen rund um die Vulkanschlote in dreitausend Meter Tiefe und mehr interessieren die Wissenschaftler zusehends.«
    »Und was sollen die vielen Propeller?«, fragte Dirk.
    »Damit man möglichst schnell runterkommt. Das ist ein richtig flotter Flitzer. Das Ding wird nicht mehr von Gewichten nach unten gezogen, sondern hat einen Brennstoffzellenantrieb, mit dem es ruckzuck zum Meeresgrund tauchen kann. Du kannst also runtergehen, deine Bohrprobe sammeln und wieder auftauchen, ohne den ganzen Tag Däumchen drehen zu müssen. Je weniger Zeit fürs Auf- und Abtauchen draufgeht, desto mehr Bohrkerne kannst du für die Geologen holen.«
    »Und die Jungs am Scripps wollen dich wirklich ans Steuer lassen?«, fragte Summer lachend.
    »Die wissen nicht, wie viele Strafzettel ich schon wegen Geschwindigkeitsübertretung gekriegt habe, und freiwillig hab ich’s ihnen nicht verraten«, erwiderte Dahlgren, der so tat, als könnte er kein Wässerchen trüben.
    »Die haben ja keine Ahnung«, sagte Dirk grinsend, »dass sie ihre nagelneue Harley-Davidson einem Evel Knievel anvertraut haben.«
    Die
Deep Endeavor
dampfte drei Stunden lang an der Küste von Kalifornien entlang nach Norden und stieß kurz vor Einbruch der Dunkelheit auf die offene See hinaus. Dirk stand auf der Brücke und verfolgte auf einer farbigen Navigationskarte an einem Deckenmonitor das Vorankommen des Schiffes. Als die Küste hinter ihnen zurückfiel, sah er auf der Karte die Insel San Clemente auftauchen, die westlich des von ihnen abgesteckten Kurses lag. Er studierte die Karte einen Moment lang, dann wandte er sich an Aimes, der in der Nähe stand und das Radarsichtgerät betrachtete.
    »Ich dachte, Sie dürfen nur Schiffe innerhalb der Zwölf-Meilen-Zone anhalten? Wir halten auf San Clemente zu. Die Insel ist mehr als fünfzig Meilen vom Festland entfernt.«
    »Normalerweise gilt für die Küstenwache die Zwölf-Meilen-Zone vom Festland aus. Die Channel-Inseln gehören aber streng genommen zu Kalifornien, daher sind sie von Rechts wegen unser eigentlicher Orientierungspunkt. Bei diesem Einsatz haben wir die Erlaubnis, unsere normale Überwachungszone vorübergehend auszudehnen, ausgehend von den Channel-Inseln. Wir gehen etwa zehn Meilen westlich von Santa Catalina in Position und überwachen von dort aus den Schiffsverkehr.«
    Zwei Stunden später hatten sie die große Insel Santa Catalina passiert, worauf die Maschinen gedrosselt wurden, als sie sich ihrem Stationierungspunkt näherten. Mit langsamer Fahrt patrouillierte die
Deep Endeavor
westlich der Insel in einer weiten Schleife von Nord nach Süd und suchte mit ihren Radaraugen die See ab. Doch alles, was sie entdeckten, waren ein paar vereinzelte Vergnügungs- und Fischerboote sowie ein Boot der Küstenwache, das ganz in der Nähe auf Patrouillenfahrt in Richtung Norden unterwegs war.
    »Wir befinden uns ein gutes Stück südlich der Haupt­schifffahrtsstraßen nach L. A., sodass wir bei Nacht in diesem Quadranten wahrscheinlich kein hohes Verkehrsaufkommen haben«, sagte Aimes. »Aber morgen werden wir uns ins Getümmel stürzen, wenn
Icarus
aufkreuzt.

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