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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Ich schlage vor, dass wir unterdessen einander ablösen und zusehen, dass wir ein bisschen Schlaf kriegen.«
    Dirk hatte nichts dagegen einzuwenden. Er ging hinaus auf die Brückennock und atmete die Seeluft ein. Es war eine ruhige, feuchte Nacht, und die See war flach wie ein Pfannkuchen. Während er in der Dunkelheit stand, kreisten seine Gedanken einmal mehr um seine Begegnung mit Kang und dessen kaum verhohlene Drohung gegenüber Summer und ihm. Noch eine Woche, dann war die Abstimmung in der südkoreanischen Nationalversammlung vorüber, und die Behörden konnten Kang mit der ganzen Strenge des Gesetzes verfolgen. Mehr Zeit brauchten sie nicht. Nur eine Woche, ohne dass etwas geschah. Er starrte auf die See, als ihm eine jähe kalte Bö ins Gesicht blies und ebenso plötzlich wieder abflaute, worauf wieder trügerische Ruhe einkehrte.
47
    Gegen 21 Uhr hatte die
Odyssey
rund dreihundert Meilen zurückgelegt und näherte sich nun der in Inchon errechneten Startposition. Tongju, der in Kapitän Hennesseys Kabine etwas Schlaf nachholte, fuhr hoch, als jemand mehrmals an die Tür hämmerte. Ein bewaffneter Kämpfer kam herein und verbeugte sich vor Tongju, als dieser sich aufsetzte und seine Stiefel anzog.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte er. »Es geht um Kapitän Lee. Er bittet darum, dass Sie sofort auf die
Koguryo
zurückkehren. Anscheinend gibt es Streit mit den russischen Raketeningenieuren.«
    Tongju nickte, rieb sich die Augen und begab sich ins Ruderhaus, wo er sich davon überzeugte, dass die schwimmende Abschussrampe noch immer mit zwölf Knoten auf Kurs Nordnordost lief. Dann meldete er sich per Funk bei der Barkasse der
Koguryo
, stieg die hohe Treppe am vorderen Stützpfeiler hinab und sprang in das bereitstehende Boot. Kurz darauf war er beim Begleitschiff, wo ihn Kapitän Lee bereits erwartete.
    »Kommen Sie mit in die Startkontrollzentrale. Es sind diese verdammten Ukrainer«, fluchte der Kapitän. »Sie können sich nicht darauf einigen, wo wir die Plattform in Stellung bringen sollen. Ich glaube, die bringen einander noch um.«
    Die beiden Männer stiegen eine Treppe hinab und gingen einen Gang entlang zu der geräumigen Startkontrollzentrale. Als Lee eine Seitentür öffnete, schlug ihnen lautes Stimmengewirr entgegen, offenbar Beschimpfungen in einer fremden Sprache. Mitten im Raum drängte sich eine Gruppe von Ingenieuren um zwei ukrainische Raketenspezialisten, die einander gegenüberstanden, mit den Armen herumfuchtelten und sich heftig stritten. Die Ingenieure gaben den Weg frei, als Tongju und Lee nahten, doch die Ukrainer scherten sich keinen Deut darum. Tongju musterte sie angewidert, drehte sich um und ergriff einen gepolsterten Stuhl, hob ihn dann hoch und schleuderte ihn auf die beiden Streithähne. Die Zuschauer keuchten kurz auf, als der Stuhl die beiden Männer an Kopf und Brust traf und dann mit einem lauten Krachen am Boden landete. Die verdutzten Ukrainer verstummten auf der Stelle und wandten sich den beiden Neuankömmlingen zu.
    »Was ist hier los?«, knurrte Tongju.
    Einer der Ukrainer, ein Mann mit zottligen grauen Haaren und Kinnbart, räusperte sich, bevor er antwortete.
    »Es geht um das Wetter. Die Hochdruckfront über dem östlichen Pazifik, genauer gesagt, vor der nordamerikanischen Küste, wurde durch ein Tiefdruckgebiet von Süden aufgehalten.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Der normalerweise in großer Höhe vorherrschende Westwind hat sich gedreht, sodass wir es jetzt mit einem starken Gegenwind zu tun haben. Das hat erhebliche Auswirkungen auf unsere Flugplanung.« Er wühlte in einem Stapel Unterlagen herum und zog ein von Hand beschriftetes Blatt mit zahlreichen Berechnungen und Flugbahndarstellungen heraus.
    »Unser ursprünglicher Plan sieht vor, dass die erste Stufe dei Zenit-Rakete mit fünfzig Prozent ihres Fassungsvermögens betankt wird, was für eine Flugstrecke von 350 Kilometern reichen würde. Etwa fünfzig Kilometer dieser Strecke führen über das Zielgebiet, wo die Nutzlast aktiviert wird. Infolgedessen lag die geplante Startposition dreihundert Kilometer westlich von Los Angeles, da wir von normalen Witterungsbedingungen ausgingen. Unter den jetzigen Verhältnissen aber haben wir zwei Möglichkeiten. Entweder warten wir, bis sich das Tiefdruckgebiet abschwächt und der Wind wieder in Richtung Osten weht, oder wir bringen die Plattform näher ans Zielgebiet.«
    »Es gibt noch eine dritte Möglichkeit«, grummelte der andere Ukrainer gereizt.

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