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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Miguel erkennen konnten. Während sie gen Westen schwebten, bemerkte Pitt, dass Tautropfen vom Blimp fielen, als die Morgensonne die Hülle aufwärmte. Er warf einen Blick auf die Heliumdruckanzeige und stellte fest, dass sich das Gas aufgrund der Wärme und der Flughöhe leicht ausgedehnt hatte. Ein automatisches Sicherheitsventil würde überschüssiges Gas ablassen, wenn der Druck zu stark anstieg, aber Pitt wollte kein Helium verschwenden und achtete darauf, dass er unter dem Drucklimit blieb.
    Die Steuerung des Sentinel 1000 war ziemlich schwerfällig, mehr wie bei einer zwanzig Meter langen Rennyacht als bei einem Flugzeug. Man musste einige Kraft aufwenden, um die Höhen- und Seitenruder zu bedienen, und danach dauerte es einen Moment, bis der Blimp reagierte. Während er den Kurs korrigierte, betrachtete Pitt geistesabwesend die hin und her pendelnden Leinen, die vom Bug des Luftschiffes hingen. Dann tauchte unter ihnen ein Boot auf, ein Charterboot für Hochseeangler, wie er feststellte. Die beiden winzigen Männer, die am Heck saßen, winkten ihnen begeistert zu. Ein Luftschiff hatte etwas Besonderes an sich, das die Menschen nach wie vor berührte. Es erweckt gewisse romantische Gefühle, dachte Pitt, weil es an eine Zeit erinnert, als Fliegen noch etwas Außergewöhnliches, etwas Neues war. Selbst er, der den Blimp steuerte, war gegen solche nostalgischen Anwandlungen nicht gefeit. Während sie gemächlich über dem Wasser dahinschwebten, fühlte er sich in die dreißiger Jahre zurückversetzt, als sich fliegende Giganten wie die
Graf Zeppelin
und die
Hindenburg
den Himmel mit den mächtigen Luftschiffen der Navy teilten, der
Acron
und der
Macon
. Wie die luxuriösen Ozeandampfer jener Ära besaßen sie etwas Majestätisches, waren der Inbegriff eines geruhsamen, luxuriösen Reisens, das es heute einfach nicht mehr gab.
    Als sie dreißig Meilen vor der Küste waren, ging Pitt auf Südkurs und flog in weitem Bogen ihr Suchgebiet vor Los Angeles ab. Giordino schaltete das mit einem Laptop verbundene LASH-System ein, mit dem er einlaufende Schiffe aus fünfunddreißig Meilen Entfernung ausmachen konnte. Auf dieser Route verkehrten ununterbrochen Frachter und Containerschiffe, die Los Angeles und Long Beach ansteuerten, Schiffe, die aus exotischen Heimathäfen kamen, von Mumbai bis Jakarta, doch der Großteil stammte aus China, Japan und Taiwan. Mehr als dreitausend Schiffe pro Jahr liefen die beiden benachbarten Häfen an, ein steter Verkehrsstrom, der über den Pazifik in Richtung Amerika kroch. Nach einem Blick auf den Monitor seines Laptops meldete Giordino, dass er in der Ferne zwei einlaufende Schiffe entdeckt habe, vermutlich Handelsschiffe. Pitt spähte mit zusammengekniffenen Augen aus dem Cockpitfenster, konnte aber nur das vordere Schiff am Horizont erkennen.
    »Die schaun wir uns mal an«, sagte Pitt und steuerte den Blimp auf die nahenden Schiffe zu. Gleichzeitig drückte er auf die Sendetaste des frisch eingebauten Funkgeräts der Küstenwache und sprach in sein Mikrofon.
    »Küstenwachboot
Halibut
, hier Luftschiff
Icarus
. Wir sind auf Station und überprüfen zwei einlaufende Schiffe etwa fünfundvierzig Meilen westlich von Long Beach, Ende.«
    »Roger,
Icarus
«, meldete sich eine tiefe Stimme. »Wir sind froh, dass unser Auge am Himmel da ist. Wir haben derzeit drei Schiffe im Überwachungseinsatz. Wir erwarten von euch Meldung über alle nahenden Schiffe. Ende.«
    »Auge am Himmel«, grummelte Giordino. »Ein Sofa unterm Hintern wär mir lieber«, fügte er hinzu und fragte sich mit einem Mal, ob man ihnen ein Proviantpaket mitgegeben hatte.
    Die ganze Nacht hindurch war die
Odyssey
in Richtung Osten gedampft, immer näher an die kalifornische Küste, von der sie erst vor wenigen Tagen aufgebrochen war. Tongju kehrte auf die Plattform zurück, nachdem er den Streit um die Startposition geschlichtet hatte, und gönnte sich in der Kapitänskajüte ein paar Stunden Schlaf, bevor er bei Anbruch der Morgendämmerung wieder aufstand. Im ersten Tageslicht blickte er von der Brücke aus zur
Koguryo
, in deren Kielwasser sich die Plattform hielt, und bemerkte in der Ferne an Steuerbord voraus die Umrisse einer größeren Insel. Es war San Nicolas, ein trockenes, vom Wind umtostes Felseneiland, die am weitesten von der Küste entfernte Channel-Insel, die im Besitz der Navy war und hauptsächlich für Landungsmanöver genutzt wurde. Sie fuhren eine weitere Stunde in Richtung Osten, bevor sich

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