Geheimcode Makaze
Dirk stehen, beugte sich herum und warf einen kurzen Blick ins Innere. Der lange, schmale Hangar wirkte ohne die Zenit, die normalerweise in ihm lag, wie eine große, leere Kaverne. Dahlgren folgte ihm auf dem Fuß, als er um die Tür huschte, im Hangar verschwand und leise zu einem großen Generator lief, der an die Wand montiert war. Plötzlich hallten Stimmen durch die leere Halle, worauf die beiden Männer jäh verharrten.
Auf halber Länge der gegenüberliegenden Wand wurde eine Tür aufgestoßen, dann verstummten die Stimmen. Drei ausgemergelt wirkende Männer in Sea-Launch-Overalls torkelten durch die Tür, gefolgt von zwei bewaffneten Wächtern. Dirk fielen sofort die schwarzen Kampfanzüge und die Sturmgewehre vom Typ AK-74 auf, die er bereits beim Angriff auf die
Sea Rover
gesehen hatte. Er und Dahlgren verfolgten, wie die drei Männer zu einem Lagerraum im hinteren Teil des Hangars gebracht wurden. Dort standen zwei weitere Posten, die die Männer von Sea Launch hineintrieben und die Tür hinter ihnen verriegelten.
»Die Crew von Sea Launch weiß garantiert, wie man den Start verhindern kann«, sagte Dirk leise. »Wir müssen nur an sie rankommen.«
»Richtig. Mit den beiden werden wir fertig, wenn ihre Freunde abgerückt sind«, erwiderte Dahlgren und deutete auf die beiden Posten beim Lagerraum.
Sie krochen zu dem Tieflader, auf dem die Rakete transportiert wurde, und beobachteten von dort aus die Wachen, die noch kurz miteinander plauderten. Dann zogen die beiden Männer, die die Gefangenen gebracht hatten, durch die Seitentür wieder ab. Tief geduckt und durch eine Reihe elektronischer Geräte und Werkzeugschränke gedeckt, die die Seitenwand des Hangars säumten, schlichen Dirk und Dahlgren näher an den Lagerraum. Als sie an einem Regal mit der Aufschrift HYDRAULIKINGENIEUR vorbeikamen, hielt Dirk kurz inne und schnappte sich einen Holzhammer mit langem Griff, während Dahlgren vorsichtshalber einen schweren Ringschlüssel mitnahm. Dann rückten sie zum Heck des Tiefladers vor und huschten hinter eine Hebebühne, die rund dreißig Meter von dem Lagerraum entfernt war.
»Was nun, Maestro?«, flüsterte Dahlgren, als er sah, dass es zwischen ihnen und dem Lagerraum keinerlei Deckung gab.
Dirk kauerte neben einem Rad der Hebebühne und blickte zu den Wachen. Die beiden Männer waren ins Gespräch vertieft und achteten kaum auf den Hangar. Anschließend musterte er die Hebebühne, hinter der sie sich versteckten. Es war eine fahrbare Bühne, die für Arbeiten an der Oberseite der knapp vier Meter durchmessenden Rakete diente. Dirk tippte an das Rad neben ihm und schaute Dahlgren mit einem schiefen Grinsen an.
»Jack«, flüsterte er, »ich glaube, du fährst durch die Vordertür, und ich komme von hinten anmarschiert.«
Im nächsten Moment schlich Dirk an der Seitenwand des Hangars entlang, hielt mehrmals inne und überzeugte sich davon, dass ihm die Wachen den Rücken zukehrten. Mit mehreren kurzen Sprints erreichte er die Rückseite, an der er sich in Richtung Stauraum vorbeistahl. Solange die Wachen vor dem Lagerraum auf Posten blieben, konnte er sich ihnen unbemerkt von hinten nähern.
Dahlgren fiel der schwierigere Teil der Offensive zu. Er stieg auf die fahrbare Hebebühne, schnappte sich den Steuerungskasten und legte sich flach auf den Boden, dann zog er eine teilweise aufgerollte Segeltuchplane über sich. Nachdem er sich mit einem kurzen Blick durch einen Riss davon überzeugt hatte, dass ihm die Wachen den Rücken zugekehrt hatten, drückte er auf einen mit HEBEN beschrifteten Knopf. Mit einem kaum hörbaren Surren hob sich die Arbeitsbühne rund zwanzig Zentimeter, ohne dass die Wachen etwas davon mitbekamen. Dahlgren wartete wieder einen Moment, dann betätigte er den Knopf erneut, ließ ihn diesmal aber nicht los. Er hielt die Luft an und wartete, bis die Bühne viereinhalb Meter über dem Boden war, dann nahm er den Finger vom Knopf. Dahlgren blickte kurz nach unten und sah, dass die Wachen nichts bemerkt hatten.
»Jetzt wird’s lustig«, murmelte er vor sich hin.
Er drückte auf VORWÄRTS, worauf sich die vierrädrige Hebebühne in Bewegung setzte und langsam voranrollte. Mithilfe der Fernsteuerung richtete Dahlgren das Gefährt genau auf den Lagerraum und die beiden Wachen aus, dann kroch er wieder unter die Plane und rührte sich nicht mehr.
Wie ein Roboter rollte das Gefährt mit der hoch aufragenden Arbeitsbühne durch den halben Hangar, ehe die Wachen die Bewegung
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