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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Start war die
Odyssey
mehrere Minuten lang in eine gewaltige Wolke aus verbranntem Kerosin und Flüssigsauerstoff gehüllt, die sämtliche Atemluft in der näheren Umgebung der Plattform verzehrte.
    Doch darüber machte sich Pitt kaum Gedanken, als er aus dem Aufzug sprang und durch die Hintertür des Hangars stürmte. Er hatte nicht vor, sich auf der Plattform aufzuhalten, wenn die Zenit gezündet wurde. Er wollte vielmehr schleunigst zu dem orange-roten Tauchboot, das er vom Brückenfenster aus im Wasser hatte schaukeln sehen. Wie ein Hindernisläufer sprang und sprintete Pitt quer über das Deck zum vorderen Stützpfeiler und stürmte die Treppe hinab. Tongju und seine Männer hatten es beim Verlassen der Plattform vor lauter Eile nicht für nötig gehalten, das NUMA-Tauchboot loszubinden. Umso dankbarer war Pitt, als er unten ankam und feststellte, dass es noch immer an der Treppe vertäut war.
    Er löste die Leine und sprang an Bord, zwängte sich durch die Einstiegsluke und schloss sie hinter sich. In Sekundenschnelle hatte er die elektrische Anlage eingeschaltet und die Ballasttanks geflutet. Dann aktivierte er die Strahlruder, lotste die
Badger
vom Stützpfeiler weg, steuerte sie zwischen den Schwimmkörpern nach hinten und brachte sie in Position. Er schaltete die Bohrvorrichtung am Bug ein und betete darum, dass sein aberwitziges Vorhaben in den wenigen Minuten, die ihm noch blieben, gelingen möge.
    Das koreanische Startteam an Bord der
Koguryo
schaute gespannt auf den Bildschirm, als der silberne Blimp am Hubschrauberlandeplatz der
Odyssey
aufsetzte und die Besatzung der schwimmenden Abschussrampe zur Gondel drängte. Kim verzog missmutig das Gesicht, stellte aber fest, dass Tongju völlig ruhig blieb.
    »Wir hätten die Besatzung töten und das Luftschiff zerstören sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten«, zischte Kim, als sie sahen, wie die
Icarus
von der Plattform kippte. Im nächsten Moment wurde auf eine zweite Videokamera umgeschaltet, und sie sahen, wie der Blimp allmählich Höhe gewann und sich über die See davonschleppte. Tongju nickte selbstsicher zum Bildschirm hin.
    »Es ist überladen und langsam. Nach dem Start können wir es mühelos einholen und vernichten«, sagte er leise zu Kim.
    Dann wandte er sich wieder den lautstark debattierenden Ingenieuren in der Kontrollzentrale zu. In dem Raum herrschte in den letzten Minuten vor dem Start hektisches Durcheinander. Ling stand in der Nähe und überflog die von den Messgeräten an der Rakete übermittelten Ausdrucke. Obwohl es in dem klimatisierten Raum eher kühl war, rannen ihm vor Anspannung Schweißtropfen über die Stirn.
    Ling war aus vielerlei Gründen nervös. Er wusste nur zu gut, dass die Ausfallquote in der unbemannten Raumfahrt nach wie vor erstaunlich hoch war. Einer von rund zehn Satellitenstarts schlug fehl, und jeder Fehlschlag hatte tausend und eine Ursache. Manchmal versagte die Rakete schon beim Start, zumeist aber lag es daran, dass der Satellit nicht in die richtige Umlaufbahn gebracht wurde. Da es sich in diesem Fall um einen kurzen suborbitalen Flug handelte, konnte man die eine oder andere Schwierigkeit von vornherein ausklammern, aber gegen einen verhängnisvollen Fehler beim Start war man nie gefeit.
    Ling atmete tief durch, als er die neuesten telemetrischen Daten durchging. Alle Systeme funktionierten offenbar. Nichts deutete darauf hin, dass die für ihre Zuverlässigkeit gerühmte Zenit bei der Zündung Zicken machen könnte. Noch fünf Minuten bis zum Start. Sichtlich selbstbewusster wandte er sich an Tongju.
    »Der Countdown verläuft problemlos. Ein Fehlstart steht nicht zu befürchten.«
    Sie wandten sich wieder dem Bildschirm zu, auf dem jetzt, wenige Minuten vor dem Abschuss, nur noch die von einer Weitwinkelkamera aufgenommene Rakete zu sehen war. Obwohl alle die Augen der Abschussrampe zugewandt hatten, bemerkte niemand die kleine Gestalt am unteren rechten Bildrand. Einen schwarzhaarigen Mann, der zum vorderen Stützpfeiler rannte und die Treppe hinabstieg.
    Pitt war sich darüber im Klaren, dass er sich an der denkbar ungünstigsten Stelle befand, wenn droben die Rakete gezündet wurde. Denn unmittelbar über ihm befand sich der Flammendeflektor, durch den der gewaltige Feuerschweif der Zenit ins Meer abgeleitet wurde.
    Trotzdem zog er das Tauchboot herum, bis der Bug auf den Pfeiler ausgerichtet war, setzte dann zurück und ging auf viereinhalb Meter Tiefe.
    Danach fuhr er den Bohrer am Bug aus,

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