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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Abschussrampe aufzusteigen.
    Doch die letzten drei Sekunden des Countdowns sind entscheidend für das Gelingen des Fluges. In dieser kurzen Zeit überwachen Computersysteme an Bord der Rakete die Funktionsfähigkeit der Triebwerke, das Brennstoffgemisch, die Durchflussgeschwindigkeit, die Zündtemperatur und eine Vielzahl anderer Daten. Wenn irgendeine Fehlerquelle festgestellt wird, greift das automatische Kontrollsystem ein und schaltet die Triebwerke ab. In diesem Fall wird der Start abgebrochen und muss neu angesetzt werden, was bis zu fünf Tage dauern kann.
    Ling achtete nicht auf den Bildschirm mit der am Startturm stehenden Zenit, sondern starrte auf die telemetrischen Daten an seinem Computermonitor, als die letzten Sekunden des Countdowns verrannen. Eine Sekunde vor der Zündung flackerte eine Reihe grüner Lichter am Bildschirm auf, worauf Ling erleichtert durchatmete.
    »Haupttriebwerke werden hochgefahren!«, rief er laut, als er am Monitor sah, dass die Computer die RD-171 -Triebwerke auf volle Schubkraft brachten. Alle Umstehenden wandten sich dem Bildschirm zu, während sich der Treibstoffstrom in die Brennkammern ergoss. Einen Moment lang stand die Rakete regungslos auf der Abschussrampe, während Flammen aus den Düsen schlugen und auf das Löschwasser trafen, aus dem eine dichte Dampfwolke aufstieg. Dann lösten sich die Arme des Startturms, und die Zenit hob, von ihren achthundert Tonnen Schubkraft getrieben, von der Abschussrampe ab und stieg mit einem lodernden Feuerschweif und unter ohrenbetäubendem Donnern zum Himmel auf.
    Lauter Jubel hallte durch die Kontrollzentrale, als die Ingenieure sahen, wie die Zenit startete. Ling lächelte übers ganze Gesicht, als die Rakete immer höher stieg, und grinste Tongju zu. Tongju nickte ihm lediglich zufrieden zu.
    Der Ingenieur mit der Brille, der auf der anderen Seite des Raums die Plattform überwachte, schaute wie gebannt auf den Bildschirm, auf dem die in den strahlend blauen Himmel aufsteigende Rakete zu sehen war. Die Daten auf seinem Monitor, die anzeigten, dass sich die Plattform in den letzten Sekunden vor dem Start um über fünfzehn Grad geneigt hatte, nahm er überhaupt nicht wahr.
    Selbst in viereinhalb Metern Tiefe hatte Pitt das Gefühl, als platzten ihm die Trommelfelle. Das anfängliche Grollen, das wie ein näher kommender Güterzug geklungen hatte, steigerte sich zu einem Donnerhall, der wie tausend Vulkanausbrüche dröhnte, als die Triebwerke der Zenit ihre volle Schubkraft entfalteten. Aber Pitt wusste, dass der ohrenbetäubende Lärm nur ein Vorgeschmack auf die Urgewalten darstellte, die demnächst entfesselt wurden. Die Feuerlohe, die aus den Düsen schlug, wurde in den Flammengraben geleitet, wo tausende Liter Wasser in dem Inferno verkochten. Doch die Druckwelle wurde dadurch kaum gedämpft, sondern fauchte mit geballter Wucht wie eine lodernde Dampfwolke durch den Deflektor nach unten und traf auf die Wasseroberfläche.
    Die
Badger
, die sich genau unter der Abschussrampe befand, wurde in einem Dampf- und Blasenschwall fünf Meter tiefer gerissen und umhergewirbelt wie ein Spielzeugboot. Pitt kam sich vor, als säße er in einer Waschmaschine. Die Schweißnähte des Bootes ächzten und knirschten, die Innenbeleuchtung begann zu flackern, fiel kurz aus und ging wieder an. Eine aus der Halterung gerissene Batterie traf ihn am Kopf und fügte ihm eine Platzwunde an der Schläfe zu, als das Tauchboot um ein Haar kieloben gegangen wäre. Er steckte den Schlag weg, musste aber kurz darauf feststellen, dass ihm neues Ungemach drohte, als er sich beim nächsten Überschlag an der Wand abstützen wollte. Das Metall war kochend heiß. Rasch zog er die Hand weg und schüttelte sie fluchend. Ein scheußlicher Gedanke schoss ihm durch den Kopf, als er spürte, dass ihm der Schweiß in Strömen von der Stirn rann und das Wasser, das um seine Füße schwappte, immer wärmer wurde. Der Feuerschweif der Rakete heizte das Wasser rundum derart auf, dass er womöglich bei lebendigem Leib gekocht wurde, ehe die Rakete in der Luft war.
    Eine zweite, noch gewaltigere Druckwelle erfasste das Tauchboot, als die Rakete ihre volle Schubkraft entfaltete. Die
Badger
wurde auf die Seite gedrückt und schräg durchs Wasser gewirbelt. Pitt, der sich krampfhaft am Steuer festhielt, konnte in dem aufgewirbelten Wasser nicht das Geringste sehen, sich nicht abstützen, selbst wenn er eine Ahnung gehabt hätte, wohin das Tauchboot trudelte. Aber der Aufprall

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