Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
die Welt je erlebt hatte. Und er hatte es nicht verhindern können. Hinzu kam – als wäre er damit nicht schon genug geschlagen –, dass sich Sarah irgendwo im Großraum von Los Angeles aufhielt und durchaus eines der ersten Opfer werden konnte. Außerdem musste er ständig an seinen Vater denken. Er warf einen kurzen Blick zu Giordino, der seltsam in sich gekehrt wirkte, offenbar gar nicht wütend auf die Terroristen war, sondern eher besorgt um einen Freund, den er schon von Kindesbeinen an kannte. Und obwohl er es ein ums andere Mal verdrängen wollte, war er sich doch darüber im Klaren, dass sein Vater sich irgendwo da drüben auf der Plattform befand.
    Auch Summer verging fast vor Angst. Dirk hatte sich per Funk auf der
Deep Endeavor
gemeldet und mitgeteilt, dass die Besatzung der
Odyssey
gerettet worden war, ihr Vater aber noch irgendwo auf der Plattform sei. Als Delgado bemerkte, dass die Rakete gezündet wurde, dachte sie im ersten Moment, ihre Beine gäben nach. Sie hielt sich am Kapitänsstuhl fest und starrte mit versteinerter Miene zu der Plattform, während ihr die Tränen in die Augen traten. Alle Mann auf der Brücke verstummten und sahen fassungslos zu, wie die Rakete von der Abschussrampe aufstieg. Ihre Gedanken galten dem Leiter der NUMA, der sich irgendwo in dieser weißen Rauchwolke da drüben aufhielt.
    »Das darf nicht wahr sein«, murmelte Burch erschrocken. »Es darf einfach nicht wahr sein.«

60
    Die Temperatur in der
Badger
war schier unerträglich. Die erhitzte Metallhaut erzeugte in Verbindung mit dem eindrin­genden Wasser eine saunaähnliche Atmosphäre. Pitt befürchtete, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen, als er sich zu dem umgekippten Pilotensitz zurückkämpfte. Am Armaturenbrett blinkten noch einige Lichter, die anzeigten, dass die Lebenserhaltungssysteme nach wie vor Strom hatten, doch der Antrieb lief schon lange nicht mehr. Körperlich mochte er stark geschwächt sein, aber sein Verstand funktionierte noch, und ihm war klar, dass er nur eine Chance hatte, von dem Ponton freizukommen. Er wischte sich den Schweiß aus den Augen, beugte sich vor und drückte auf einen mit »Ballasttank« gekennzeichneten Knopf. Dann ergriff er den Steuerknüppel, warf sich im steigenden Wasser nach hinten und versuchte mit vollem Körpereinsatz und aller Kraft, die er noch aufbieten konnte, das Ruder gegen die starke Strömung zu stellen. Zunächst rührte sich das Ruderblatt nicht von der Stelle, dann schwang es langsam herum. Pitt hatte rote Ringe vor den Augen, sämtliche Muskeln taten ihm weh und er kämpfte fortwährend gegen die drohende Ohnmacht an, doch er klammerte sich verzweifelt an den Steuerknüppel. Eine Sekunde lang tat sich gar nichts. Pitt hörte lediglich das brodelnde Wasser, das um das Tauchboot rauschte, während die Temperatur weiter anstieg. Dann drang ein kaum wahrnehmbares Knirschen an seine Ohren. Allmählich wurde das Geräusch lauter, ähnelte dem, das er kurz nach dem Aufprall vernommen hatte. Pitt verzog den Mund zu einem leichten Lächeln. Halt durch, sagte er sich und fasste den Knüppel fester. Halt einfach durch.
    Ein Flugingenieur, der inmitten seiner sprachlosen Kollegen von Sea Launch auf einem felsigen Hügel der Insel Santa Barbara stand, bemerkte es als Erster. Ein leichtes, kaum wahrnehmbares Pendeln des Raketenhecks, als sie sich vom Startturm löste.
    »Sie oszilliert«, sagte er laut.
    Die übrigen Besatzungsmitglieder, erschöpft und wie benommen von den Strapazen, beachteten ihn nicht, sondern sahen wütend und fassungslos zu, wie die Terroristen ihre Rakete starteten. Doch als die Zenit höher stieg, bemerkten ein paar weitere erfahrene Raketentechniker, dass mit der Flugbahn irgendetwas nicht stimmte. Zunächst gab es nur ein leises Gemurmel, dann wurden die Männer zusehends aufgeregter, als stünden sie unter Strom. Einer brüllte los, verfluchte die vermaledeite Rakete, die jeden Moment explodieren würde, dann stimmten andere ein. Binnen kurzer Zeit sprang die ganze Besatzung auf und ab, schrie und johlte wie eine Horde Pferdenarren, die ihren letzten Dollar auf einen chancenlosen Klepper gesetzt hatten.
    An Bord der
Koguryo
war man noch immer über den gelungenen Start begeistert, als sich ein Flugingenieur an Ling wandte.
    »Sir, die Daten der Triebwerke von Stufe eins deuten auf Gegensteuerbewegungen hin, die über den üblichen Rahmen hinausgehen«, sagte er.
    Im Flug wurde die Zenit-3 SL wie die meisten Raketen mittels Schubkraft und

Weitere Kostenlose Bücher