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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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spitzte die Ohren. Sonderbares Gegröle hallte von einem Hügel herab, auf dem sich rund dreißig Männer versammelt hatten. Verdutzt blickte die große Robbe zu der zerzausten Schar, dann legte sie sich wieder lang und schlief weiter.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben freuten sich die Ingenieure und Techniker von Sea Launch über einen fehlgeschlagenen Raketenstart. Etliche Männer johlten und pfiffen, andere reckten die Fäuste hoch, als wollten sie einen Sieg feiern. Als die Zenit am Himmel zerbarst und Ohlrogge, der leitende Ingenieur, ihm auf den Rücken schlug, grinste sogar Christiano und atmete erleichtert auf.
    »Jemand war uns gnädig gesonnen«, sagte Ohlrogge.
    »Gott sei Dank. Diese Mistkerle hatten mit der Rakete bestimmt nichts Gutes im Sinn.«
    »Einer meiner Flugingenieure hat gleich nach dem Start ein leichtes Schlingern bemerkt. Vermutlich hat die Triebwerkssteuerung nicht funktioniert, oder die Plattform war nicht richtig getrimmt.«
    Christiano dachte an Pitt und dessen Bemerkung, bevor sie die
Odyssey
verlassen hatten. »Vielleicht hatte der Typ von der NUMA einen Zaubertrick auf Lager.«
    »Wenn ja, hat er bei uns was gut.«
    »Ja. Aber ich habe auch noch was gut«, erwiderte Christiano.
    Ohlrogge schaute ihn fragend an.
    »Da draußen ist gerade eine Rakete im Wert von neunzig Millionen Dollar in Flammen aufgegangen. Das wird verdammt teuer, wenn wir der Versicherung die Rechnung präsentieren«, sagte der Kapitän und lachte endlich ebenfalls.
    Kang zuckte zusammen, als er über Satellit mit ansah, wie die Zenit auseinander brach. Während die Kamera die herabfallenden Trümmer einfing, griff er schweigend zur Fernbedienung und schaltete den Fernseher ab.
    »Auch wenn der Angriff fehlgeschlagen ist, wird der Nachhall beträchtlich sein«, versicherte Kwan seinem Chef. »Die amerikanische Öffentlichkeit wird sehr, sehr ungehalten sein, und Japan wird die Folgen deutlich zu spüren bekommen.«
    »Ja, dafür sollten schon unsere gezielten Indiskretionen gegenüber der Presse sorgen«, sagte Kang, der seinen Ärger über den Fehlschlag nur mühsam unterdrücken konnte. »Dennoch müssen die
Koguryo
und das Startteam verschwinden. Wenn sie gefasst werden, würde ein Großteil der Arbeit, die wir bislang geleistet haben, zunichte gemacht.«
    »Tongju wird seinen Auftrag erfüllen. So wie immer«, erwiderte Kwan.
    Kang starrte einen Moment lang auf den dunklen Bildschirm, dann nickte er bedächtig.
    Die Hochstimmung in der Kontrollzentrale der
Koguryo
schlug binnen kürzester Zeit in helles Entsetzen und schließlich in tiefe Enttäuschung um. Die Techniker und Ingenieure, die von einem Moment zum anderen ihrer Pflichten entbunden waren, setzten sich schweigend an ihre Computerstationen und starrten auf die Bildschirme, über die keinerlei Daten mehr eingingen. Manche tuschelten miteinander, aber keiner schien recht zu wissen, was er tun sollte.
    Tongju warf Ling einen langen, eisigen Blick zu, dann verließ er die Kontrollzentrale. Auf dem Weg zur Brücke meldete er sich per Walkie-Talkie bei Kim und wechselte leise ein paar kurze Worte mit ihm. Er traf Kapitän Lee auf der Brücke an, der aus dem Steuerbordfenster auf den weißen Rauchstreifen am blauen Himmel blickte.
    »Sie ist auseinander gebrochen«, sagte er fassungslos, dann schaute er Tongju in die Augen.
    »Ein Problem mit der Plattform«, erwiderte Tongju. »Wir müssen uns unverzüglich absetzen. Können wir sofort Fahrt aufnehmen?«
    »Wir sind bereit. Wir müssen nur noch das Beiboot einholen, dann können wir losfahren.«
    »Dazu ist keine Zeit«, zischte Tongju. »Die amerikanische Küstenwache und Marine hält womöglich schon nach uns Ausschau. Gehen Sie sofort auf volle Fahrt voraus. Ich werde die Barkasse persönlich losbinden.«
    Lee warf Tongju einen argwöhnischen Blick zu, dann nickte er.
    »Wie Sie wünschen. Unser Kurs ist bereits festgelegt. Wir werden zunächst mexikanische Gewässer anlaufen und uns dann im Schutz der Dunkelheit zu unserem Treffpunkt begeben.«
    Tongju ging zur Tür, dann blieb er plötzlich stehen und schaute durch das Vorderfenster auf die in Qualm gehüllte
Odyssey
. Ein silberner Blimp hielt von Nordwesten her in gut hundert Meter Höhe auf die Plattform zu. Tongju deutete auf die
Icarus
.
    »Alarmieren Sie Ihren Luftabwehrtrupp. Schießen Sie das Luftschiff sofort mit Boden-Luft-Raketen ab«, rief er und verschwand.
    Als sich die beiden vierblättrigen Schrauben der
Koguryo
in Bewegung setzten, begab

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