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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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nicht. Sie sind professionelle Meeresforscher. Vielleicht wurden wir bei unserem Bergungsunternehmen beobachtet, und sie wollten die
I-403
lediglich überwachen, um Plünderungen zu verhindern. Vielleicht handelt es sich auch nur um einen Zufall. Möglicherweise wollten sie ein technisches oder archäologisches Projekt vorbereiten.«
    »Möglicherweise. Aber unser Unternehmen darf jetzt nicht mehr gefährdet werden. Sorgen Sie dafür, dass man sich um die beiden kümmert«, befahl Kang.
    »Ja, Sir«, erwiderte Kwan, während er sich rasch zurückzog. »Es wird sofort erledigt werden.«
15
    Die alten Azteken, die einst vom zentralen Hochland aus über Mexiko herrschten, bezeichneten es als den »großen Aussatz«. Die schreckliche Seuche brach nach der Ankunft von Hernando Cortés und seinen Truppen im Jahr 1518 aus. Manche glaubten, ein verfeindeter Konquistador namens Narváez, der aus Kuba kam, habe sie eingeschleppt. Wer immer es auch gewesen war, die Folgen waren entsetzlich. Als Cortés 1521 nach viermonatiger Belagerung die Streitmacht des Montezuma besiegte und in Tenochtitlan, dem heutigen Mexico City einmarschierte, war er schockiert über das, was er dort vorfand. Überall in der Stadt lagen haufenweise verwesende Leichen, in den Häusern, auf den Straßen, wohin man auch blickte. Die Toten waren nicht bei den Kämpfen umgekommen, sondern einer Krankheit zum Opfer gefallen.
    Niemand weiß, woher
Variola major
ursprünglich stammt, doch das tödliche Virus, besser bekannt unter der Bezeichnung Pocken, hat eine tödliche Spur rund um den Globus hinterlassen. Pockenepidemien sind bereits aus dem Altertum bekannt, unter anderem bei den Ägyptern, doch in die Geschichte gingen sie als die Geißel Amerikas ein, da sie bei den besonders anfälligen Ureinwohnern der Neuen Welt ihre ganze mörderische Kraft entfalteten. Nachdem die Pocken von den Matrosen des Christoph Kolumbus eingeschleppt worden waren, wüteten sie zunächst auf den karibischen Inseln und dezimierten die einheimischen Indianerstämme, die Kolumbus auf seiner ersten Reise empfangen hatten.
    An den von Cortés beziehungsweise Narváez nach Mexiko eingeschleppten Pocken starb 1521 nach vorsichtigen Schätzungen fast die Hälfte der dreihunderttausend Einwohner von Tenochtitlan. Insgesamt dürften der hoch ansteckenden Krankheit allein in Mexiko Millionen von Menschen zum Opfer gefallen sein. Ähnliche Verheerungen richtete sie in Südamerika an. Als Pizarro 1531 auf der Suche nach Gold in Peru landete, wütete das Pockenvirus bereits unter der Inka-Bevölkerung. Mit seinem knapp zweihundert Mann starken Abenteurertrupp hätte Pizarro niemals das Inka-Reich erobern können, wenn es nicht in einen aussichtslosen Kampf gegen die verheerende Krankheit verwickelt gewesen wäre. Mehr als fünf Millionen Inkas dürften an den Pocken gestorben sein; ihre gesamte Zivilisation wurde nahezu ausgelöscht.
    Auch die nordamerikanischen Indianer waren nicht gegen die Seuche gefeit. Zahlreiche Stämme der so genannten Hügelbauer im Flusstal des Mississippi gingen durch die Pocken zugrunde, die Massachusetts und die Narragansett wurden fast vollständig vernichtet. Schätzungen deuten darauf hin, dass die Bevölkerungszahl der Neuen Welt in dem Jahrhundert nach der Ankunft von Kolumbus um fünfundneunzig Prozent zurückging, was in erster Linie auf die Pocken zurückzuführen war.
    Doch auch in Europa brachen immer wieder Pockenepidemien aus, denen in den nächsten zweihundert Jahren tausende Menschen erlagen. Ruchlose Militärs setzten den Erreger später als Kampfstoff ein, um gegnerische Truppen vorsätzlich zu infizieren. Historiker behaupten, die Briten hätten den kriegerischen amerikanischen Ureinwohnern um das Jahr 1760 mit Pockenviren verseuchte Decken geliefert und ähnliche Mittel auch bei der Schlacht um Quebec im Unabhängigkeitskrieg gegen amerikanische Truppen eingesetzt.
    Anfang des neunzehnten Jahrhunderts wurde schließlich eine einfache Impfmethode entdeckt, bei der man den verwandten Erreger der Kuhpocken verwendete und damit ein Mittel in die Hand bekam, mit dem sich die Krankheit eindämmen ließ. Gelegentliche Ausbrüche und die allgemeine Angst, die während des Kalten Krieges herrschte, führten dazu, dass in den Vereinigten Staaten bis in die siebziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts eine allgemeine Pockenschutzimpfung durchgeführt wurde. Vor allem dem weltweiten Kampf der World Health Organization gegen die Krankheit war es zu

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