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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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einem Mal flau im Magen. Die
I-403
war 1945 tatsächlich in tödlicher Mission unterwegs gewesen, mit einer Ladung biologischer Bomben. Glücklicherweise war das U-Boot versenkt worden, aber war die Sache damit wirklich ein für alle Mal ausgestanden?
    Yeager riss ihn aus seinen Gedanken. »Max, für mich ist das alles Neuland. Ich hatte keine Ahnung, dass die Japaner tatsächlich chemische und biologische Kampfstoffe benutzten. Wurden sie auch außerhalb von China eingesetzt, gegen amerikanische Truppen?«
    »Beim Einsatz chemischer und biologischer Waffen beschränkten sich die Japaner in erster Linie auf den chinesischen Kriegsschauplatz. Berichten zufolge sollen sie in geringem Umfang auch in Burma, Thailand und Malaysia verwendet worden sein. In den von mir durchsuchten Dateien fand sich jedoch kein Hinweis auf einen Einsatz biologisch-chemischer Kampfstoffe gegen alliierte Truppen, was vielleicht auf die Angst vor Vergeltungsmaßnahmen seitens der Japaner zurückzuführen ist. Man vermutet jedoch, dass sie zur Abwehr einer Invasion auf japanischem Boden eingesetzt worden wären. Der Fund Ihres Vaters beweist natürlich, dass man chemische Kampfstoffe auf den Philippinen lagern und bei der Verteidigung der Inseln auch einsetzen wollte.«
    »Der Fund meines Vaters?«, fragte Dirk. »Ich begreife überhaupt nichts.«
    »Tut mir Leid, Dirk, ich erkläre es Ihnen. Ich habe von der
Mariana Explorer
das toxikologische Ergebnis der Untersuchung von Kriegsmunition erhalten, die Ihr Vater und Al Giordino entdeckt haben.«
    »Bist du mit deinem Datenabgleich der Arsenproben etwa schon fertig?«, fragte Yeager das Hologramm. »Ich dachte, du hast gesagt, deine Nachforschungen dauern bis nach der Mittagspause.«
    »Manchmal bin ich eben unheimlich tüchtig«, erwiderte sie und reckte die Nase.
    »Was hat das eine mit dem anderen zu tun?«, fragte Dirk, der immer noch nicht ganz durchblickte.
    »Ihr Vater und Al haben die Ursache eines Fischsterbens untersucht und sind dabei auf einen alten Frachter gestoßen, der offenbar im Zweiten Weltkrieg an einem Korallenriff in der Nähe von Mindanao gesunken ist. Im Frachtraum des Schiffes waren Artilleriegranaten gelagert, aus denen Arsen sickerte«, erklärte Yeager.
    »Hundertfünf-Millimeter-Granaten, genauer gesagt«, fügte Max hinzu. »Die Standardmunition für die Artilleriegeschütze der kaiserlichen Armee. Nur dass sie normalerweise kein Arsen enthielten.«
    »Was hast du rausgefunden?«, fragte Yeager.
    »Eigentlich handelte es sich bei dem Inhalt um eine Mischung aus Senfgas und Lewisit. Eine Kampfstoffmixtur aus den dreißiger Jahren, die sich bei Militärs großer Beliebtheit erfreute.
    Das dabei freigesetzte Gas führt zu Hautverätzungen, Pustelbildung und schließlich zum Tod. Lewisit ist ein Arsenderivat, daher der ursprüngliche toxikologische Befund von den Philippinen. Die Japaner haben in der Mandschurei tausende Senfgas- und Lewisit-Granaten hergestellt und manche auch gegen die Chinesen eingesetzt. Noch heute werden manchmal Munitionsfunde mit chemischen Kampfstoffen ausgegraben.«
    »Hat die japanische Marine diese Waffen ebenfalls eingesetzt?«, fragte Dirk.
    »Die kaiserliche Marine hatte auf dem Stützpunkt Sagami eine eigene Produktionsstätte zur Herstellung chemischer Waffen, und man nimmt an, dass sie darüber hinaus über Lagerhäuser und Arsenale in Kure, Yokosuka, Hiroshima und Sasebo verfügte. Aber die Marine besaß nur einen Bruchteil der schätzungsweise rund 1,7 Millionen Bomben und Granaten, die im Laufe des Krieges produziert wurden, und nichts deutet darauf hin, dass sie jemals zur Seekriegsführung eingesetzt wurden. Die Erforschung biologischer Kampfstoffe wurde von der kaiserlichen Armee finanziert und erfolgte, wie ich bereits erwähnte, vor allem in China. Federführend für diese Forschungsarbeiten war in erster Linie das Militärmedizinische Institut der Armee in Tokio. Man weiß nicht, ob und inwieweit die Marine darin verwickelt war, da das Institut 1945 bei einem Bombenangriff zerstört wurde.«
    »Es gibt also keinerlei Unterlagen aus dieser Zeit, die beweisen, dass Kriegsschiffe mit chemischen oder biologischen Waffen ausgerüstet waren?«
    »Keine, die veröffentlicht wurden«, sagte Max kopfschüttelnd. »Ein Großteil der japanischen Kriegsakten, darunter auch die Unterlagen des Marineministeriums, wurde dem US-Nationalarchiv übergeben. Als Zeichen der Aussöhnung wurden die meisten Unterlagen später an die japanische

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