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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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Blick.
    Einen Moment lang herrschte banges Schweigen. Dann ergriff Kwan das Wort. »Sir, es gäbe noch eine andere Möglichkeit. Wir haben erfahren, dass ein amerikanisches Forschungsschiff mit einem Tauchboot in japanischen Gewässern im Einsatz ist. Ich konnte das Schiff heute Morgen aufspüren, als es in Osaka Treibstoff fasste. Es ist ein NUMA-Schiff, das sich hervorragend für eine Tiefseebergung eignet.«
    »Die NUMA schon wieder?«, sagte Kang versonnen. Mit verkniffener Miene dachte er über den Aufwand nach, mit dem er dieses Projekt in die Wege geleitet hatte, und an die Gefahr, die im Falle einer Verzögerung drohte. Schließlich nickte er.
    »Wir müssen diese Bergung so schnell wie möglich in Angriff nehmen. Beschaffen Sie das amerikanische Tauchboot, aber ohne Aufsehen oder Zwischenfälle.«
    »Tongju ist vor Ort und leitet den Einsatz«, erwiderte Kwan zuversichtlich. »Er wird Ihren Anweisungen gemäß vorgehen. Auf ihn können wir uns verlassen.«
    »Kümmern Sie sich darum«, erwiderte Kang, während er Kwan einen stechenden Blick zuwarf, der keinen Widerspruch duldete.

22
    Mannshohe Wellen mit weißen Gischtkronen rollten auf die
Sea Rover
zu, die stampfend durch die aufgewühlte See pflügte. Aber die Hochdruckfront zog langsam aus dem Ostchinesischen Meer ab, und Kapitän Morgan stellte zufrieden fest, dass der starke südliche Wind nachgelassen hatte, seit sie in das südöstlich von Japan gelegene Seegebiet eingelaufen waren. Von der Brücke aus sah er, wie eine graue Morgendämmerung anbrach und das Schiff in ein fahles Licht tauchte. Nahe dem sich unentwegt hebenden und senkenden Bug entdeckte er eine einsame Gestalt, die an der Reling stand und den Horizont absuchte. Über dem hochgeschlagenen Kragen der marineblauen Schlechtwetterjacke wehten wellige schwarze Haare im Wind.
    In tiefen Zügen atmete Dirk die Seeluft ein und genoss den feuchten Salzgeschmack auf der Zunge. Der Ozean regte ihn stets aufs Neue an, sowohl geistig als auch körperlich, als enthielte diese endlose blaue Weite ein Tonikum, das ihn klarer denken und handeln ließ. Für Schreibtischarbeit, stellte er einmal mehr fest, war er einfach nicht geschaffen. Er war geradezu süchtig nach Wind, Luft und Sonne und blühte förmlich auf, wenn er sich eins mit der Natur fühlte.
    Nachdem er eine Weile zwei Möwen betrachtet hatte, die auf der Suche nach einem Morgenmahl träge über dem Schiff kreisten, ging er nach hinten und stieg zur Brücke hinauf. Morgan drückte ihm eine dampfende Tasse Kaffee in die Hand, als er das Ruderhaus des Schiffes betrat.
    »Sie sind früh auf«, rief der Kapitän, der selbst um diese Tageszeit schon ein joviales Grinsen zustande brachte.
    »Ich wollte mir doch nichts entgehen lassen«, erwiderte Dirk und trank einen tüchtigen Schluck Kaffee. »Meiner Meinung müssten wir das Suchgebiet kurz nach Anbruch der Dämmerung erreichen.«
    »So in etwa«, sagte Morgan. »In vierzig Minuten sind wir an der Position, an der die
Swordfish
das japanische U-Boot versenkt hat.«
    »Wie tief ist es hier?«
    Ein junger Rudergänger in einem blauen Overall warf einen Blick auf das Echolot und meldete kurz und knapp: »Tiefe zweihundertachtzig Meter, Sir.«
    »Sieht nach einer Tiefseesuche mit dem AUV aus«, sagte Dirk.
    »Ich sag Summer Bescheid, dass sie Audry aufwecken und klar zur Arbeit machen soll«, erwiderte Morgan grinsend.
    Audry war eine Weiterentwicklung des Autonomous Underwater Vehicle oder AUV, dem die NUMA-Wissenschaftler, die es gebaut hatten, die Bezeichnung »Autonomous Underwater Data Recovery Vehicle« gegeben hatten – ein hochmoderner Tauchroboter mit Eigenantrieb, der über Sidescan-Sonar, Magnetometer und einen Sub-Bottom-Profiler zum Abtasten des Meeresbodens verfügte. All das steckte in einem torpedoförmigen Gehäuse, das einfach über die Bordwand abgelassen wurde. Mithilfe ihrer Sensoren konnte Audry nicht nur ein genaues Bild vom Meeresboden liefern, sondern auch Anomalien unter den Sedimenten aufspüren. Das stromlinienförmige Datenerfassungsgerät konnte bis auf 1500 Meter Tiefe tauchen und wurde von starken Batterien angetrieben, sodass es sich frei bewegen konnte und nicht auf ein langes, unhandliches Kabel angewiesen war.
    Während sich die
Sea Rover
dem Suchgebiet näherte, half Dirk seiner Schwester beim Herunterladen der Positionskoordinaten in Audrys Navigationscomputer.
    »Wir setzen nur das Sidescan-Sonar ein, damit wir breitere Suchbahnen fahren können«, erklärte

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