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Geheimcode Makaze

Geheimcode Makaze

Titel: Geheimcode Makaze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
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einen Meter hoch in der Luft hing, drückte Ryan auf einen Knopf an einer Steuerkonsole, worauf sich das Deck unter dem Tauchboot öffnete und nach beiden Seiten auseinander glitt. Darunter kam das hellgrüne Wasser des Ostchinesischen Meeres zum Vorschein. Ryan betätigte einen weiteren Knopf, worauf rund um den in das Achterdeck der
Sea Rover
eingelassenen »Moon Pool« eine Reihe von Unterwasserstrahlern aufleuchtete. Ein großer Barsch, der vom jähen Lichtschein erfasst wurde, erstarrte einen Moment lang und schoss dann davon. Anschließend wurde das orangefarbene Tauchboot langsam zu Wasser gelassen und die Trosse gelöst, nachdem Dirk bestätigt hatte, dass alle Systeme an Bord der
Starfish
einwandfrei funktionierten.
    »Trosse ist gelöst«, meldete sich Ryan über Dirks Kopfhörer.
    »Ihr könnt losschwimmen. Weidmannsheil, Leute.«
    »Danke fürs Absetzen«, antwortete Dirk. »Ich hupe kurz, wenn wir zurück sind.«
    Dirk prüfte ein letztes Mal die Strahlruder, während Summer einen Ballasttank mit Salzwasser flutete. Binnen kurzer Zeit war das Tauchboot so schwer, dass es langsam in die Tiefe sank.
    Das hellgrüne Wasser wurde allmählich braun, dann tintenschwarz, als die
Starfish
tiefer ging. Summer betätigte einen Schalter, worauf eine Reihe starker Xenonlampen anging und nach vorn strahlte, doch in dem trüben Wasser war nicht viel zu erkennen. Da das Boot nur aufgrund der Schwerkraft nach unten gezogen wurde, dauerte es rund fünfzehn Minuten, bis es den etwa 300 Meter tiefen Meeresboden erreichte. Trotz der eisigen Wassertemperatur draußen wurde es durch die Elektronik, die rundum in der von Acryl umschlossenen Kammer eingebaut war, so warm, dass Summer schließlich die Klimaanlage einschaltete. Damit die Zeit schneller verging, gab Dirk ein paar von Jack Dahlgrens alten Witzen zum Besten, während Summer ihrerseits von den Ergebnissen der Schadstoffmessungen vor der japanischen Ostküste berichtete.
    In 275 Meter Tiefe blies Summer einen Ballasttank an, damit das Boot langsamer sank und nicht zu hart am Meeresboden auftraf. Dirk stellte fest, dass das Wasser klarer geworden war, doch viele Lebewesen gab es in dieser Tiefe nicht. Dann bemerkte er im Dämmerlicht die dunklen, vertrauten Umrisse, die unter ihnen aufragten.
    »Da ist es. Wir sind genau drüber.«
    Der schattenhafte schwarze Kommandoturm der
I-411
streckte sich ihnen wie ein kleiner Wolkenkratzer entgegen, als die
Starfish
mittschiffs auf das riesige Unterseeboot hinabsank. Dirk stellte fest, dass die
I-411
ähnlich wie die
I-403
aufrecht am Meeresboden lag und nur etwa fünfzehn Grad Schlagseite hatte. Der Bewuchs war weit weniger stark als bei der
I-403
, sodass das große U-Boot aussah, als läge es erst seit ein paar Monaten unter Wasser. Dirk betätigte die Strahlruder der
Starfish
und stieß ein Stück zurück, während Summer den Ballasttank noch einmal anblies, bis das Tauchboot in 292 Meter Tiefe in der Schwebe blieb, genau auf Höhe des U-Bootdecks.
    »Das ist ja riesig«, rief Summer, während sie den mächtigen Rumpf betrachtete. Trotz der grellen Lampen der
Starfish
konnten sie nur einen Teil des Bootes sehen.
    »Nicht gerade der übliche U-Boottyp aus dem Zweiten Weltkrieg«, erwiderte er. »Mal sehen, wo es getroffen wurde.«
    Mithilfe der Strahlruder steuerte Dirk das Tauchboot an der Steuerbordseite des U-Boots entlang, unmittelbar über dem leicht gewölbten Deck. Als sie das Heck umrundeten, deutete Summer auf die Spitzen der beiden mächtigen, bronzenen Schiffsschrauben der
I-411
, die aus dem schlickigen Grund ragten. Sie schoben sich über der Backbordwand nach vorn, bis nach rund fünfzehn Metern ein großer Riss in Höhe der Wasserlinie auftauchte.
    »Torpedotreffer Nummer eins«, rief Dirk, während er das Loch musterte, das einer der Torpedos der
Swordfish
gerissen hatte. Er zog die
Starfish
herum, sodass die Scheinwerfer in die ausgezackte Öffnung leuchteten, in der Unmengen von verzogenem, schartigem Metall schimmerten, wie eiserne Zähne im aufgerissenen Maul eines Haies. Dann drehte er wieder bei und steuerte das Tauchboot weitere zehn Meter an dem Wrack entlang nach vorn, bis eine zweite Öffnung auftauchte.
    »Torpedotreffer Nummer zwo«, sagte Dirk.
    Der zweite Riss in der Backbordwand lag höher, an der Kante des Oberdecks, fast so, als hätte der Torpedo von oben eingeschlagen.
    »Du hast Recht, das muss der zweite Torpedotreffer gewesen sein«, sagte Summer. »Anscheinend ist das Heck bereits

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