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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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nagte an seiner Unterlippe. Ihm gefiel die Sache nicht, aber wenn er es recht bedachte, gefiel ihm absolut überhaupt nichts an der ganzen Operation in McCune, und er war froh, die Verantwortung aus der Hand geben zu können. Sollte sich der Nachrichtendienst mit dem Problem herumschlagen, Hauptsache, er kam rasch wieder nach Hause. Einen Einsatz in Afghanistan würde er diesem hier jederzeit den Vorzug geben. Dort war der Feind wenigstens klar erkennbar.
    »Sie sind da drüben in dem Gebäude«, sagte Czerney und deutete auf die Church of Christ. Er zog ein Blatt des Befehls aus der Mappe, faltete es und steckte es sich in die Brusttasche seiner Feldjacke. Die Befehlsmappe reichte er an Taylor zurück. »Dann viel Spaß noch, Commander.«
    »Wie Sie meinen, Major.«
    Diesmal war es Czerney, der zum Abschied als Erster salutierte. Er wartete nicht darauf, dass Taylor die Ehrenbezeigung erwiderte, sondern schritt an dem Lieutenant Commander und seinen beiden Wachen vorbei zum Humvee.
    Nur weg hier! , dachte er und gab seinem Fahrer einen Wink, sofort loszufahren.
    »Wohin?«, fragte der Sergeant, nachdem der Wagen schon anrollte.
    »Zur …« Ein Knacken in der Leitung des Funks unterbrach Czerney. Es war Lieutenant Cole. »Was gibt es, Jennifer?«
    »Sir, das glauben Sie jetzt nicht.« Ihre Stimme klang angespannt und aufgeregt. »Ich habe Gainsworths Einheit gefunden!«
    »Tatsächlich? Wo?«
    »In Springfield. Seine Leute sind dabei, einen Angriff auf eine Shopping Mall durchzuführen.«
    Eine steile Falte entstand zwischen Czerneys Brauen. »Was? Woher haben Sie diese Information?«
    Lieutenant Jennifer Coles Stimme überschlug sich fast. »Es kommt auf allen Sendern, Major!«
    15:17 Uhr
     
    Ensign Declan Parsley sah den beiden davonfahrenden Humvees hinterher und atmete auf. Keine Probleme. Der Major nahm die gefälschten Befehle des Admirals hin. Das hätte schlimmer laufen können. Gut. Damit hatte Parsley Hannigans Wunsch entsprochen, sich um die Zivilisten in McCune zu kümmern. Er wandte sich an einen der beiden Männer, die bei ihm standen.
    »Brown, kümmern Sie sich um die Zivilisten. Nehmen Sie Sanitäter mit. Wer in ein Krankenhaus muss, wird ausgeflogen.«
    »Ist klar, Boss.« Der Angesprochene, ein Zwei-Meter-Hüne mit schwarzer Haut, kahlem Kopf und einer tiefen Narbe, die von seinem rechten Auge bis hinunter zur Oberlippe verlief, nickte kurz und winkte dann eine Handvoll seiner Leute zu sich. Es gab keinen Salut, keine ordnungsgemäße Abmeldung, denn weder Amadeus Brown noch seine Männer waren Soldaten irgendeiner regulären Truppe. Auch existierte das TEC nicht bei der Navy, sondern stellte eine geplante Eingreiftruppe der Free Allied Forces dar, die jedoch noch gar nicht gegründet worden war. Brown und seine Männer waren Mitglieder der Söldnereinheit Trigger One, einer paramilitärischen Kampfgruppe, die für verschiedene Nachrichtendienste der amerikanischen Regierung arbeitete. Immer dort, wo reguläre Truppen nicht eingesetzt werden konnten, weil ihre Anwesenheit politische Zwischenfälle provozieren konnte. Und dort, wo verdeckte Operationen notwendig waren, deren Einsatzbefehl von jeder Regierung oder Bundesbehörde geleugnet werden würde, weil sie Weisungen beinhalteten, die für eine Regierung nicht vertretbar waren. Für diese Mission stand Trigger One auf der Lohnliste von Admiral Henderson. Die Kampfgruppe setzte sich aus ehemaligen Soldaten und Agenten verschiedener Spezialeinheiten unterschiedlicher Nationalitäten zusammen. Ihre Mitglieder waren nur dem Sold gegenüber loyal und ihrem Boss, der ihnen die Aufträge verschaffte.
    Während Brown und seine Leute zu dem Kirchengebäude rannten, um sich um die Einwohner McCunes zu kümmern, sah sich Parsley um und erkannte am Horizont, dort, wo die Bahnlinien entlangliefen, die zerstörten Waggons eines Zuges. Reifenspuren über den Feldern und platt gedrückte Grashalme zeugten vom Einsatz schweren Geräts und von Hubschraubern. Parsley fragte sich, was die Generäle dazu getrieben hatte, so radikal in McCune vorzugehen.
    Sein Mobiltelefon klingelte. Er warf einen Blick auf das Display und erkannte die Nummer des Büros in Washington.
    »Taylor?«
    Es war nicht der Alte Mann, sondern seine Vorzimmerdame Samantha Burkh.
    »Commander? Ich habe sehr schlechte Neuigkeiten. Haben Sie Fernsehempfang?«
    Parsley runzelte die Stirn und sah zum Helikopter hinüber. Er bückte sich unter die immer noch laufenden Rotorblätter, stieg ins

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