Geheimcode Misty Hazard (German Edition)
Innere und tippte den Piloten an. »Können Sie mich auf eine Fernsehstation schalten?«
»Sollte machbar sein, Sir.«
»Welcher Kanal, Sam?«
»Egal welcher, es läuft überall«, antwortete Hendersons Sekretärin.
Der Pilot wählte eine Frequenz und legte ein Fernsehbild auf den Schirm im Inneren des Passagierraums des Hubschraubers, der normalerweise für Einsatzbesprechungen in der Luft genutzt wurde.
Parsley sah einen CNN -Bericht und hätte vor Schreck fast das Handy fallen gelassen. Springfield, Missouri. Nicht weit von McCune. Und der Teufel tanzte direkt nebenan.
Battlefield Mall
Springfield, Missouri
12. Dezember, 15:47 Uhr
»Willkommen in der Hölle!« Natalie »Snake« Seeger kam auf die Füße und humpelte zu dem ersten Soldaten hinüber, den sie von der Rolltreppe aus erschossen hatte. Sie zog das verwundete, mittlerweile abgebundene Bein nach und hielt sich den Bauch an der Stelle, an der eine Kugel die Kevlarweste teilweise durchdrungen hatte. Mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht blickte sie auf den Toten. Seine Augen standen offen, aus dem Mund rann ein versiegender Strom Blut, der bereits zu gerinnen anfing. »Hier haben Sie es schön muckelig warm, eine hervorragende Aussicht auf alles, was Ihnen den Magen umdrehen kann, und für die Sado-Maso-Fans unter Ihnen bieten wir darüber hinaus Schmerzpakete par excellence, an die Sie sich für den Rest Ihres mickrigen Lebens erinnern werden.«
Snake ging in die Hocke und griff nach dem Gewehr neben dem Toten. Das Standardsturmgewehr M16A4, allerdings in der Version mit unter dem Lauf montierten 40-mm-Granatwerfer. Snake überprüfte die Abschussvorrichtung. Eine Sprengkapsel steckte darin. Zwei weitere trug der Soldat am Mann. Sie nahm sie, richtete sich auf und humpelte zur Rolltreppe hinüber.
»Und das alles zum Sonderpreis.« Sie stöhnte und setzte einen Fuß auf die Stufen, die wieder nach oben ins erste Geschoss von Dillard’s führten. »Sie brauchen keine Kreditkarte, nichts Bares. Zahlen Sie für Ihren Langzeiturlaub in Satans Gefilden einfach mit Ihrer Seele.«
Die Scharfschützin kam oben an und machte einen schnellen Schritt von der Rolltreppe hinunter. »Scheiß was drauf!«
Ein Knacken erklang in ihrem Lautsprecher. »Snake, hier Dallmer. Wie ist dein Status? Schaffst du es raus?«
»Verflucht, Cap. Mir geht’s hier echt dreckig. Könnte etwas Unterstützung gebrauchen.«
Den Lauf des M16 als Stütze benutzend, schleppte sich Snake quer durch die Herrenkonfektionsabteilung zum Notausgang.
»Negativ, Snake. Myers ist tot, Spears und Quid schwer verletzt. Wir sitzen hier auf dem Präsentierteller, und ich werde das blöde Gefühl nicht los, dass diese Scheiß-Apaches gleich wieder ihre Hellfires einsetzen werden.«
Snake schloss die Augen und malte sich das Bild aus. Wenn schon ein Abrams-Tank durch die Mall krachte wie ein wütendes Rhinozeros, dann würde der Mann am Drücker auch den Einsatz der Raketen befehlen. »Cap, ich sehe zu, was ich tun kann.«
»Vergiss es!«, schnauzte Dallmer. »Sieh zu, dass du deinen hübschen Arsch da rausschwingst.«
»Snake, over and out.« Natalie unterbrach die Funkverbindung und zog sich den Stöpsel aus dem Ohr. Sie wusste, dass es ein Fehler gewesen war, mit Dallmer zu schlafen. In ihrem Business war einfach kein Platz für Gefühle. Das gefährdete unnötig ihre Mission. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie es beide lebend hier rausschaffen sollten, nahm sie sich vor, ihm dies zu sagen. Aber sie bezweifelte, dass überhaupt einer der Falle der Army entrinnen konnte. Nicht mit den Apaches am Himmel oder dem Abrams in der Mall.
Snake trat ins Treppenhaus hinaus und wählte den Weg nach oben zum Dach des Gebäudes. Schwer atmend, noch immer auf das Schulterstück des Gewehrs gestützt, kam sie oben an und musste die Tür zum Dach mit einem Feuerstoß aus der Waffe aufbrechen.
Als sie durch die Luke nach draußen trat, wurde sie von tosendem Wind empfangen. Rauch hatte sich durch das Feuergefecht und den Einsatz des Panzers in der Luft über der Mall gebildet. Unweit der Stelle, an der Snake auf das Dach trat, hing einer der beiden Apaches am Himmel, die Nase nach vorn gerichtet, die Bugkanone feuerbereit. Pilot und Schütze warteten vermutlich nur darauf, dass sich irgendwer im Ausgang der Mall zeigte. Wenn dies nicht bald geschah und der Abrams meldete, dass er nicht weiterkam, würden sie mit ihren Hellfire-Raketen die Mall in einen Schutthaufen verwandeln.
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