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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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denen er beruflich eingesetzt wurde, mit dem Presslufthammer arbeitete, dröhnte ihm am Ende des Tages ebenfalls der Schädel. Doch in diesem Fall war es weitaus schlimmer.
    Er öffnete noch einmal die Lider, nur einen Spaltbreit. Grelle Flecken und Irrwische tanzten vor seinen Augen auf und ab. Das Knistern überlagerte das Hämmern in seinem Kopf. Es kam von den Flammen um ihn herum. Stöhnend richtete Spears sich auf. Die Arme wollten unter seinem Körper nachgeben, doch mit bloßer Willenskraft stemmte er seinen neunzig Kilogramm schweren, größtenteils aus Muskelmasse bestehenden Körper in die Höhe. Er kam auf die Knie und bog den Rücken durch. Nach Luft ringend sah er sich um. Zuerst blinzelte er noch, bis nach und nach die hin und her huschenden Flecken vor seinen Augen verschwanden. Was er zu sehen bekam, erschreckte ihn, wie er es nicht für möglich gehalten hätte. Er war nahe davor, sich zu übergeben.
    Die vier Raketen der Jets hatten den Zug buchstäblich in seine Bestandteile zerlegt. Von der Lok war nichts mehr zu sehen, ebenso wenig von dem letzten und den zwei mittleren Waggons. Nur der dritte Wagen von vorn und derjenige, in dem Spears gesessen hatte, der zweite von hinten, hatten den Angriff zumindest auf eine Weise überstanden, dass man ihre äußere Konstruktion noch als Eisenbahnwaggons erkennen konnte. Spears’ Wagen war von der Wucht der Explosion des Nachbarwaggons aus den Schienen gehoben worden und mindestens fünfzehn Meter abseits der Gleise über den Boden gerutscht. Das hatte Spears das Leben gerettet, denn alle anderen Waggons waren durch die Detonationen der Gefechtsköpfe entweder in Stücke gesprengt worden oder standen lichterloh in Flammen.
    Spears sah zu dem umgestürzten Waggon. Leichen. Überall Leichen. Hatte er als Einziger überlebt? Das konnte nicht sein. Auch wenn der Waggon über den staubigen Boden geschlittert war, musste doch irgendjemand mit heiler Haut davongekommen sein. Er dachte an die Leute, die voreilig den Wagen verlassen wollten und zum Ausgang gestürzt waren.
    Ein peitschender Knall weckte Spears’ Aufmerksamkeit. Er zuckte zusammen. Sein Blick folgte dem Geräusch zu einer Stelle hinter dem Wagen, wo er den Grund für all die Toten entdeckte. Soldaten fuhren in Humvees die Gleise entlang und feuerten aus ihren M16-Sturmgewehren auf den Boden.
    Sie töteten die Überlebenden!
    Spears zweifelte an seinem Verstand. Bestimmt war er noch immer im Traum gefangen. Fast automatisch wanderte seine Hand zum anderen Arm und er zwickte sich. Der kurze, aber stechende Schmerz überlagerte für einen Lidschlag alle anderen Qualen, die seinen Leib peinigten. Er blinzelte, atmete tief durch und stand auf. Spears sah nach rechts. In etwa hundert Metern befand sich der alte Wasserturm an den Gleisen, der allerdings heute nicht mehr in Betrieb war, sondern aus Zeiten der großen Dampflokomotiven stammte. Zumindest bot er einen besseren Schutz als Spears’ momentane Position. Wenn die Soldaten ihn hier entdeckten, würden sie ihn genauso erschießen wie alle anderen Passagiere.
    Er setzte sich in Bewegung. Von Gehen konnte keine Rede sein. Er taumelte, bekam keine koordinierten Schritte hin und stolperte mehrmals. Spears stürzte, fiel auf die Knie und rappelte sich wieder auf. Seine Kehle brannte. Der Druck in seinem Kopf nahm mit jedem Schritt zu. Er hatte nicht mal die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als die Luft vor seinen Augen zu flimmern begann. Seine Sicht wurde verschwommen. Außerdem spürte er Übelkeit seine Kehle heraufkriechen. Sichere Anzeichen für eine Gehirnerschütterung.
    Nur noch ein paar Meter , sagte er sich im Stillen und torkelte weiter.
    Irgendwann stieß er gegen das Holzgerüst des Wasserturms und ließ sich auf der Rückseite im Schatten zu Boden gleiten. Schwer atmend blieb er mit dem Rücken gegen einen Stützpfeiler gelehnt sitzen.
    »Gott, was zum Teufel ist da passiert?« Seine Stimme kratzte. Jedes Wort tat weh. Er musste sich ausruhen und wieder zu Kräften kommen. Sehr wahrscheinlich wäre es das Beste, einen Arzt aufzusuchen.
    Eine Weile hockte Reno Spears unter dem Turm und starrte ausdruckslos und innerlich leer vor sich hin. Er zog die Beine zur Brust an und schlang die Arme um die Knie. Dann kamen die Tränen. Ohne dass er es verhindern konnte, rannen sie ihm aus den Augen und liefen die Wangen herunter.
    »Rose«, sagte er leise vor sich hin. Der Klang des Namens seiner Frau holte ihn aus der Lethargie, die sich seiner

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