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Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Geheimcode Misty Hazard (German Edition)

Titel: Geheimcode Misty Hazard (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Benzinleitungen. Zwei der Humvees brannten bereits, der dritte leckte gerade. Dichter Qualm und Rauch von aufgeplatztem Asphalt- und Metallstaub legte sich über das Areal, was die Bordschützen der Apaches nicht daran hinderte weiterzufeuern. Sie konnten im infraroten Bereich sehen und würden mühelos jedes Ziel ausmachen.
    Inga schrie auf. Dann spürte auch Eileen einen scharfen Stich an der Schulter. Metallsplitter flogen tödlichen Schrapnellen gleich durch die Gegend. Sie mussten hier weg. Schnell.
    Plötzlich hörten die Kanonen auf zu feuern. Eileen nahm die Einladung an.
    »Raus hier! In die Mall!« Sie federte vom Boden ab, riss Gwen mit sich und vertraute darauf, dass Dallmer und Inga nachfolgten.
    Aus dem Augenwinkel sah Eileen einen Blitz am Rumpf eines Apaches.
    Fünf Meter. Gwen stolperte hinter ihr her, drohte das Gleichgewicht zu verlieren.
    »Be…ei…lung …!«, schrie Dallmer hinter Eileen.
    Zwei Meter.
    Zu dem Blitz gesellte sich ein Kondensstreifen. Eileen packte Gwen und schleuderte sie durch den Eingang, genau in dem Moment, in dem Snake die Tür wieder öffnete.
    Ein Meter.
    Ein Zischen begleitete den Kondensstreifen. Eileen federte vom Boden ab und hechtete durch die Tür. Kurz hinter ihr folgten Dallmer und Inga, doch niemand wähnte sich in Sicherheit. Sie rappelten sich von dem Marmorboden auf und rannten weiter. Vorbei an Sitzbänken einer Ruheoase und riesigen Blumenkübeln mit palmartigen Gewächsen. Die Dezembersonne schickte ihre Strahlen durch die Glaskuppel in der Decke weit über der Halle.
    »Runter!«, rief Eileen und ging hinter der Mauer einer Pflanzeninsel in Deckung. Die anderen ließen sich zu Boden fallen, schafften es entweder selbst hinter die Mauer oder pressten sich dicht gegen die Marmorkacheln und schützten ihre Köpfe mit den Armen.
    Im nächsten Augenblick wurde der Eingangsbereich der Mall in ein grelles Licht getaucht, das sich einen Wettstreit mit den Sonnenstrahlen lieferte und zumindest für einige Sekunden gewann. Die Hitzewelle fegte durch den Eingangsbereich, schmolz die Glasfront und breitete sich in der Halle aus. Kurz darauf brandete die Druckwelle einer Explosion wie eine Sturmflut durch die Halle. Die Läden zu beiden Seiten des Eingangs implodierten förmlich. Betonwände wurden zerfetzt wie Pappe, Glas zerplatzte in Millionen von Splittern und sirrte wie Flocken im Schneetreiben eines Blizzards durch die Halle.
    Jeder bekam was ab.
    Eileens Blick schweifte von einem zum anderen. Die meisten waren mit Glassplittern bedeckt, hatten Kratzer in den Gesichtern, am Hals, den Händen. Ihre Kleidung war stellenweise aufgerissen. Myers erbrach sich mitten in das Beet mit den Pflanzenkübeln. Gwen stöhnte leise und Quid fluchte.
    Neben ihr atmete Spears schwer. Er kroch auf sie zu.
    »Was zum Teufel war das?«, stieß er keuchend hervor.
    »Eine Hellfire-Rakete von einem der Apaches«, sagte Eileen und lugte über den Rand der Steinmauer zwischen den Palmenstämmen hindurch. Der Osteingang existierte nicht mehr. Dort, wo vorher steinerne Wände gewesen waren und eine Doppelglastür als Eingang fungierte, war nun ein großes Loch. Draußen standen die Reste der drei Humvees in Flammen. Wer zu so etwas fähig war, würde auch nicht vor noch wahnsinnigeren Taten zurückschrecken. Offenbar wollten die Generäle dem Zwist jetzt ein Ende bereiten und setzten dazu alle notwendigen Mittel ein.
    Eileen blickte zurück. Bis zum Eingang von JCPenney war der Marmorboden aufgesprungen und glich einem Trümmerfeld. Die Battlefield Mall machte ihrem Namen alle Ehre – sie hatte sich in ein Schlachtfeld verwandelt. Und Eileen wurde das Gefühl nicht los, dass dies erst der Anfang war.
    Sie entdeckte drei, vier reglose Gestalten von Passanten. Die anderen hatten sich ins Kaufhaus oder tiefer in die Mall zurückgezogen. Bisher hielten sich die kollateralen Verluste in Grenzen.
    Eileen biss sich auf die Zähne, als ein scharfes Stechen durch ihre Seite fuhr, während sie versuchte, sich aufzurichten. Sie tastete ihre Rippen ab und glaubte nicht, dass etwas gebrochen war, doch sie würde einige Prellungen und blaue Flecke davontragen.
    »Leute, wir müssen in Bewegung bleiben«, sagte sie. »Tiefer in die Mall rein und beim Aufgang nach oben auf die Galerie. Gwen, irgendeine Idee, wie wir hier rauskommen?«
    Gwen ächzte und stemmte sich hoch. Sie humpelte. »Wenn ich einen Laptop hätte.«
    »Los, kommt.« Eileen ignorierte das Stechen und lief weiter. Die anderen

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